Scheinbar aus heiterem Himmel informierte das ZDF am Montagnachmittag recht nüchtern darüber, dass die bei ZDFkultur gesendete Talkshow "Roche & Böhmermann" gegenwärtig nicht fortgesetzt werde. Doch ganz so überraschend kommt das nach DWDL.de-Informationen nicht. Nur in Mainz wollte man das Aus offenbar nicht wahrhaben. Am Freitagabend hakte DWDL.de zu dem Thema bei Produktionsfirma und Sender nach. Während die Kölner Bildundtonfabrik schwieg, äußerte sich das ZDF am Samstagvormittag noch mit der Aussage, dass zu einem Aus der Sendung keinerlei Informationen vorliegen würden.

Zwei Tage später bestätigt man das Aus in Mainz offiziell. "Leider konnte keine Einigung zwischen den Beteiligten darüber erzielt werden, wie die Sendung fortgeführt werden soll. Wir befinden uns aber weiterhin im Gespräch mit den beiden Protagonisten über neue Formate", sagt Dinesh Kumari Chenchanna, die als Koordinatorin ZDFkultur/3sat für das Programm von ZDFkultur verantwortlich ist. Statt neuen Folgen ab 3. März wird es jetzt Wiederholungen alter Folgen geben. Doch was führte zum Aus der gefeierten Talkshow? Nach DWDL.de-Informationen gab es hinter den Kulissen einen offenen Streit.

Der Deutsche Fernsehpreis für die beiden jungen Produzenten Philipp Käßbohrer und Matthias Schulz im vergangen Oktober markierte kurioserweise den Anfang einer Eiszeit. Die Jury urteilte damals: "Die beiden Studenten der Kunsthochschule für Medien in Köln stehen als Produzenten und Jungunternehmer maßgeblich für den Retro-Look und die Seele der Sendung." Von den beiden Moderatoren der Sendung war nicht die Rede. Sie hielten dafür eine launige Laudatio. Doch die Aufmerksamkeit ging eben nicht an die Gastgeber vor der Kamera.

In den folgenden Wochen soll es zu Verstimmungen zwischen Charlotte Roche auf der einen, und dem Produktionsteam inklusive Jan Böhmermann auf der anderen Seite, gekommen sein. Nach DWDL.de-Informationen verlangte Roche den Wechsel der Produktionsfirma. Auch ein Kompromiss für zunächst nur vier neue Sendungen kam nicht zustande. Die Zukunft der Sendung scheint angesichts der Verstimmungen nicht nur gegenwärtig unwahrscheinlich. Mit der Bildundtonfabrik will das ZDF aber weiterhin an neuen Ideen arbeiten.