Nachdem das ZDF am Montag den Vorschlag der ARD, bei den Digitalsendern gemeinsame Sache zu machen, recht rigoros ablehnte, hat sich der Mainzer Sender nun etwas versöhnlicher gezeigt. Man habe zur Kenntnis genommen, dass der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor den Vorschlag nun als "Impuls" bezeichnet hat, über den er mit dem ZDF-Intendanten ins Gespräch kommen wolle. Das ZDF betonte, dafür bereitzustehen. Zugleich unterstrich das ZDF aber noch einmal, seinerseits die Anregung gegeben zu haben, alternativ über eine einfachere Aufgabenverteilung nachzudenken.

Danach könnte die Zielgruppe der Jugendlichen mit einem Kanal der ARD versorgt werden, die mit ihren jungen Hörfunkwellen bereits über entsprechende Strukturen und Kompetenzen verfügt, die beim ZDF so nicht vorhanden sind. Das ZDF liefere demnach mit seinen Sendern ZDFneo und ZDFinfo ein öffentlich-rechtliches Angebot, das stärker die mittleren Altersgruppen anspricht. Genau das sieht man bei der ARD aber wiederum skeptisch. "Man kann nicht sagen, die Jungen macht die ARD und das ZDF macht die Älteren", betonte der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Berlin.

Bliebe noch die Idee eines gemeinsamen Jugendkanals. Dem steht das ZDF grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber, wie man am Mittwoch betonte. Voraussetzung sei aber eine klare Beauftragung durch die Bundesländer, eine ausreichende Finanz- und Personalausstattung und eine Öffnung des Telemedienangebots. In den nächsten Tagen will das ZDF nun aber erst mal ein fortgeschriebenes Konzept seiner Digitalstrategie vorlegen. Sie sieht vor, dass sich das ZDF in Zukunft im Digitalbereich auf ZDFneo und ZDFinfo konzentrieren und ZDFkultur einstellen wird (DWDL.de berichtete).

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