Peter Limbourg, der im vergangenen Jahr seinen Posten als Intendant der Deutschen Welle angetreten hat, hat in den vergangenen Monaten mehrfach auf eine bessere finanzielle Ausstattung des steuerfinanzierten Auslandsfernsehens gepocht. Ende letzten Jahres sagte er etwa als Gast in "Studio D": "Woran es fehlt ist ein Verständnis dafür, wie wichtig Auslandsfernsehen für Deutschland ist. Für ein Land, das extrem globalisiert ist. Für ein Land, dass Werte vermittelnde Außenpolitik macht; für ein Land das in Europa so fest verankert ist; dass den Euro momentan stabilisieren muss. Deswegen würden die Politiker sich selber einen Gefallen tun, wenn sie das stärker als nationale Aufgabe betrachten, so wie das eben andere Länder auch tun." Und er fand offenbar Gehör.

Nachdem das DW-Budget in den vergangenen Jahren bei 270 Millionen Euro stagnierte, kann die Deutsche Welle in diesem Jahr nun mit 280 Millionen Euro planen. Das ist das Ergebnis der Beratungen im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags am Donnerstag. Nun muss das Parlament den Bundeshaushalt Ende Juni noch verabschieden. Zusätzliche Mittel in Höhe von zwei Millionen Euro waren durch den Beauftragen der Bundesregierung für Kultur und Medien für 2014 ohnehin schon veranschlagt worden. Weitere drei Millionen werden nun für Investitionen gewährt. Diese Mittel fließen in den Ausbau der Studios an beiden Standorten. Außerdem werden 3,5 Millionen Euro bereitgestellt zum Ausbau der Programmangebote für Russland und die Ukraine. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gewährt seinerseits 1,5 Millionen Euro für das Arabische Programm.

Limbourg: "Das ist ein überaus erfreuliches Ergebnis und Ausdruck wachsender Unterstützung der Deutschen Welle durch die Politik. Nach Jahren der Stagnation wird der DW-Etat zum ersten Mal substanziell erhöht. Diese Entscheidung des Deutschen Bundestags, die mediale Außendarstellung unseres Landes zu stärken, schafft eine wesentliche Voraussetzung für unser Ziel, den deutschen Auslandssender als globalen Informationsanbieter aus Deutschland zu positionieren und international wettbewerbsfähiger zu machen." Die Entscheidung stärke die Deutsche Welle nicht zuletzt in ihrer Bedeutung als glaubwürdige, verlässliche Stimme in Krisen- und Konfliktregionen.

Limbourg sieht in der Erhöhung des Budgets auch eine Anerkennung für alle Beschäftigten des deutschen Auslandssenders: "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen sich seit Jahren mit viel Einsatz den tiefgreifenden Veränderungen eines andauernden Reformprozesses. Ihr Erfahrungsschatz wird als Schlüssel für die Neuausrichtung der DW auch in den kommenden Monaten und Jahren entscheidend sein." Zugleich beteuerte er, weiterhin durch interne Umschichtungen Mittel für den Umbau mobilisieren zu wollen. Limbourg: "Der deutsche Steuerzahler soll wissen, dass die DW ein gutes Investment ist. Je wahrnehmbarer und relevanter wir in der Weltöffentlichkeit sind, desto mehr kommt dies unserem Land und seinen Bürgerinnen und Bürgern zugute: politisch, kulturell und wirtschaftlich."

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