Herr Schreiber, was für ein deutscher Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2015. Die Gewinnerin ist wohl Barbara Schöneberger.

Manchmal ist Live-Fernsehen unvorhersehbar. Gut, wenn man dann einen Profi wie Barbara an seiner Seite hat. Ich liebe sie.

Ann Sophie - und nicht nur sie - wurde ja von Schönebergers spontaner, eigenmächtiger Entscheidung, sie zur Siegerin zu küren, erlöst. Können Sie erzählen, was in diesen Minuten hinter den Kulissen los war?

Es war zwar eine spontane, keineswegs jedoch eine eigenmächtige Entscheidung. Vielmehr ist es so, dass wir in diesem und im letzten Jahr im Sendungsteam bei den Redaktions- und Buchbesprechungen alle vorstellbaren Szenarien wie z.B. Unfälle, Krankheiten etc durchgespielt haben. Für den abstrakten und unerwarteten Ausfall eines Kandidaten war vor der Show über das Prinzip des Nachrückens gesprochen worden. Das war im Hinterkopf als Barbara in dieser Situation das aus unserer Sicht einzig Richtige getan hat.

Gab es eigentlich inzwischen, Stand Freitagmittag, noch ein Gespräch mit Andreas Kümmert?

Nein.

Sie sind innerhalb der ARD Mr. ESC. Nimmt man es persönlich, wenn da ein Kandidat beim Vorentscheid seine Chance nicht wahrnehmen und die Fans brüskiert?

Ich finde es unendlich schade für alle Zuschauerinnen und Zuschauer, die für ihn angerufen haben und für Andreas Kümmert selber. Denn schließlich war es seine Idee und sein Wunsch, beim ESC dabei zu sein. Und er hat ja mit seinen Auftritten gezeigt, mit welcher Kraft er singen und die Menschen für sich einnehmen kann.

Herr Schreiber, herzlichen Dank für das kurze Gespräch.

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