Mit dem Umstand, dass im Umfeld der Fußball-Übertragungen reichlich Werbung läuft, haben sich Sky-Abonnenten inzwischen vermutlich zum großen Teil abgefunden. Dass inzwischen auch Serien unterbrochen werden, ist hingegen ein Novum, das inzwischen in den sozialen Netzwerken für Diskussionen sorgt. Tatsächlich gibt es im Bereich der Serien, die auf dem Sender Sky Krimi ausgestrahlt werden, nun schon seit einigen Tagen jeweils eine einminütige Unterbrechung des laufenden Programms, wie Sky gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de bestätigte.

"In diesem kurzen Zeitraum werden jeweils ein Programmhinweis und maximal ein Werbespot gezeigt", sagte Sky-Sprecher Moritz Wetter. "Es handelt sich hierbei in erster Linie um ein Servicethema, das aus der Programmplanung heraus entstanden ist: Unser Programmangebot wird immer umfangreicher und vielfältiger und damit wird auch der Ausbau unserer Programmpromotion notwendig. Als geeignete Umfelder haben wir die Serienepisoden auf Sky Krimi identifiziert, denn sie erzielen nicht nur kontinuierlich hohe Reichweiten, sondern wurden auch bei der Produktion für ZDF und ProSieben bereits dramaturgisch für eine Unterbrechung konzipiert, so dass die kurze Pause von maximal einer Minute den Erzählfluss nicht stört."

Das trifft allerdings nur auf Serien wie die "SOKOs" oder "Notruf Hafenkante" zu, deren Erstausstrahlung im sogenannten "Werberahmenprogramm" am Vorabend laufen. Für Primetime-Krimis wie "Der Kriminalist" oder "Letzte Spur Berlin" ist im Original hingegen keine Werbeunterbrechung vorgesehen. Auf DWDL.de-Nachfrage betonte der Sky-Sprecher derweil, dass diese Neuerung "ausschließlich den Sender Sky Krimi und die dort ausgestrahlten Serien" betrifft - Filme sollen dort auch weiterhin nicht unterbrochen werden, heißt es beschwichtigend.

Kunden, die eine Ausbreitung der Unterbrecher-Werbung auf andere Sender befürchten, versucht Sky unterdessen zu beruhigen. "Es wird auch weiterhin keine Unterbrechung unserer Premiumprogramme auf Sky Cinema HD und Sky Atlantic HD geben. Dort werden unsere Kunden auch in Zukunft die aktuellsten Serien und Blockbuster ohne Unterbrechung genießen können", heißt es aus Unterföhring. Für so manchen Zuschauer dürfte das aber vermutlich nur ein schwacher Trost sein. Dass Werbung im Pay-TV hierzulande derart umstritten ist, ist aber nicht zuletzt auf ein Versprechen aus der Anfangszeit zurückzuführen, als den Zuschauern Bezahlfernsehen als grundsätzlich werbefrei angepriesen wurde. In Großbritannien etwa sind Werbepausen bei Sky hingegen nichts Ungewöhnliches.

Ein Kurswechsel ist mit dem Schritt aber durchaus verbunden. Als Sky 2011 damit begann, sich der Quotenmessung anzuschließen, erklärte Carsten Schmidt, inzwischen Chef von Sky Deutschland: "Einer 'Free-TVsierung' erteilen wir bei Sky eine klare Absage. Unser Kerngeschäft ist und bleibt Abonnement-Fernsehen, im Fokus stehen immer unsere Zuschauer. Für sie machen wir unser Programm, sie sind unser Maßstab." Unterbrecherwerbung werde es künftig bei Sky nicht geben, so Schmidt damals. Ein Versprechen, das fünf Jahre hielt.