Es war immerhin ein kleiner Erfolg für Levina: Deutschland landete beim Eurovision Song Contest nicht ein drittes Mal in Folge auf dem letzten Platz – mit gerade einmal sechs Punkten reichte es aber trotzdem nur für den vorletzten Platz. Das deutsche Publikum war im Jahr der kaum bekannten ESC-Teilnehmerin nun wieder deutlich müder: Mit 7,76 Millionen Zuschauern fiel die Show wieder ein gutes Stück nach hinten.

Mit einem Marktanteil von 31,5 Prozent bewegte sich die Show natürlich dennoch in sonst nur schwer zu erreichende Sphären. Wahr ist aber auch: So wenige Zuschauer hatte der Wettbewerb zuletzt vor acht Jahren, als der NDR Alex Swings Oscar Sings ins Rennen schickte. Damals folgte daraufhin übrigens die Kooperation mit Stefan Raab, der mit Lena den Contest gewann und damit knapp fünfzehn Millionen Zuschauer unterhielt. Aber auch danach wurde immerhin die Marke von acht Millionen Zuschauern stets durchbrochen, mit "Voice"-Sternchen Jamie-Lee Kriewitz waren es im vergangenen Jahr noch 9,33 Millionen Zuschauer.

Den Tagessieg sicherte sich Das Erste natürlich auch in diesem Jahr. Auch in der Zielgruppe war die Show am Samstagabend mit durchschnittlich 3,65 Millionen Zuschauern der Renner. Auch hier war es im Vergleich zum Vorjahr aber ein sattes Minus von fast einer Million, auch hier sahen zuletzt 2009 bei Alex Swings Oscar Sings weniger zu. Diesmal erzielte der Eurovision Song Contest einen Marktanteil von an und für sich extrem starken 39,8 Prozent.

Als Barbara Schönberger die Zuschauer vor dem eigentlichen Wettbewerb auf der Hamburger Reeperbahn in Stimmung brachte, schalteten diesmal 3,94 Millionen Zuschauer zu, womit Das Erste einen Marktanteil von 14,5 Prozent erreichte. Mit 1,73 Millionen Zuschauern und 21,3 Prozent war die Pre-Show beim jungen Publikum bereits deutlich beliebter. Die im Anschluss an den Song Contest gesendete "Grand Prix Party" wollten trotz des deutschen Misserfolgs insgesamt noch 2,56 Millionen Zuschauer sehen, was starken 27,6 Prozent entspricht. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen blieben 1,18 Millionen Zuschauer dran, womit Das Erste einen Marktanteil von 28,3 Prozent erzielte.

Als gescheitert darf derweil der Versuch aus Köln gewertet werden, auch ein wenig auf der ESC-Welle mitzureiten und ein eigenes Vorprogramm anzubieten. "Song Contest – Das Phänomen", das sich in der letzten Viertelstunde auch noch mit der Live-Show aus Kiew überschnitt, wollten bei RTL jedenfalls insgesamt nur 1,33 Millionen Zuschauer sehen. Mehr als 4,9 Prozent waren damit insgesamt nicht zu holen. In der Zielgruppe schalteten 720.000 Zuschauer ein, womit RTL magere 8,7 Prozent erreichte. "Die 100 krassesten Videos aus 100 Ländern" unterhielten im Anschluss gegen den ESC im Schnitt 1,43 Millionen Zuschauer. In der Zielgruppe schalteten 750.000 Zuschauer ein, was 7,3 Prozent entspricht.

Und dann war der Eurovision Song Contest in diesem Jahr ja zusätzlich auch noch bei One zu sehen. Und tatsächlich haben sich einige Zuschauer lieber für den Mini-Sender entschieden, der sich nun über durchschnittlich 320.000 Zuschauer und einen Marktanteil von 1,3 Prozent freuen kann. Für One, das sonst deutlich weniger gewohnt ist, zahlte sich die parallele Ausstrahlung also aus – auch, weil jeder Zweite der Zielgruppe angehörte, wo damit sogar 1,8 Prozent erreicht wurden. "Die schönsten ESC-Momente" unterhielten am Vorabend noch einmal 180.000 Zuschauer und brachten es auf ein Prozent beziehungsweise 60.000 Zuschauer und 12 Prozent in der Zielgruppe. "Levina im ESC-Fieber" war mit 80.000 Zuschauern vor der Primetime und anstelle der "Tagesschau" weniger gefragt. Den Schöneberger-Countdown sahen bei One zusätzliche 70.000 Zuschauer.