Nun ist es offiziell: Amazon Studios beendet die Zusammenarbeit mit Jeffrey Tambor, bislang Hauptdarsteller der Serie "Transparent", für die Tambor auch selbst unter anderem mit zwei Emmys ausgezeichnet wurde. Im Herbst vergangenen Jahres waren auch gegen Tambor Vorwürfe wegen sexueller Belästigung laut geworden. Tambor streitet die Vorwürfe bis heute ab, hat aber infolge dessen angekündigt, dass er nicht wisse, wie er angesichts der politisierten Atmosphäre noch ans Set zurückkehren solle. Während das allgemein als angekündigter Ausstieg angesehen wurde, ließ er wenig später klarstellen, dass er nicht freiwillig gehen werde, womit er den Ball wieder zu Amazon zurückspielte.

Dort lief seit Bekanntwerden der Vorwürfe eine interne Untersuchung, die nun abgeschlossen ist - und deren Ergebnisse haben nun zur Folge, dass Amazon Studios die Zusammenarbeit mit Jeffrey Tambor einstellen wird. Es wird zwar eine weitere Staffel von "Transparent" geben, aber ohne Tambor. "Ich habe großen Respekt und Bewunderung für Van Barnes und Trace Lysette, deren Mut, über ihre Erfahrungen bei 'Transparent' zu sprechen ein Beispiel für das ist, was unsere Kultur im Moment braucht", sagt Serienschöpferin und Showrunnerin Jill Soloway, die hinzufügte, dass sie "untröstlich angesichts des Schmerzes und Misstrauens" sei, das deren Erfahrungen in der Transgender-Gemeinschaft hinterlassen hätten. Man werde nun weitere Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass am Set die Sicherheit und Würde jedes Einzelnen respektiert und gewahrt bleibe.

Auch Jeffrey Tambor hat sich nach seinem Rauswurf geäußert: "Ich bin tief enttäuscht von Amazuns Umgang mit diesen falschen Anschuldigungen gegen mich. Noch enttäuschter bin ich von Jill Soloways unfairer Charakterisierung meiner Person als jemand, der irgendjemandem meiner Mitstreiter jemals Schaden zufügen würde. In unserer 4 Jahre andauernden Zusammenarbeit an dieser unglaublichen Serie wurden diese Vorwürfe niemals öffentlich gemacht oder mit mir oder jemandem bei Amazon diskutiert. Daher kann ich nur vermuten, dass die Untersuchung gegen mich fehlerhaft und voreingenommen angesichts der derzeit vergifteten und politisierten Atmosphäre war. Wie ich schon gesagt habe, bedaure ich es zutiefst, falls eine meiner Handlungen jemals von jemandem falsch ausgelegt worden sind und werde mich weiterhin vehement verteidigen. Ich bedaure zudem zutiefst, dass diese bahnbrechende Serie, die so viele Leben verändert hat, nun in Gefahr ist. Das bricht mir am stärksten das Herz."