Dass der Ton zwischen Donald Trump und der von ihm quasi pausenlos der "Fake News" beschuldigten Pressevertreter rau ist, ist nichts Neues. Bei einer Pressekonferenz nach den Midterm-Wahlen vor knapp einer Woche gab es nun aber eine weitere Eskalationsstufe: Donald Trump schnitt CNN-Reporter Jim Acosta nicht nur das Wort ab und beschimpfte ihn als "furchtbare und unverschämte Person", im Anschluss an die Pressekonferenz entzog das Weiße Haus dem Journalisten bis auf Weiteres sogar generell die Akkreditierung.

Dagegen werden CNN und Acosta nun juristisch vorgehen. Auf seiner Website berichtet der Nachrichtensender, dass gegen Trump sowie fünf seiner Mitarbeiter - darunter Pressesprecherin Sarah Sanders, Stabschef John Kelly und Mitarbeiter des Secret Service - Klage eingereicht wurde. Sowohl der Sender als auch Acosta treten als Kläger auf, weil sie sich in ihren verfassungsmäßigen Grundrechten beschnitten fühlen, konkret werden Verstöße gegen den ersten und fünften Verfassungszusatz genannt.

CNN hatte zunächst am Freitag in einem Brief ans Weiße Haus die sofortige Wiedereinsetzung der Akkreditierung gefordert und andernfalls mit einer Klage gedroht. Da das Weiße Haus nicht entsprechend reagierte, zog CNN nun entsprechende Konsequenzen. Sanders hatte den Entzug der Akkreditierung unter anderem damit begründet, dass Acosta sich unangemessen verhalten und sich vehement gewehrt habe, das Mikrofon zurückzugeben. Dabei habe er die Hände auf eine Praktikantin gelegt, was nicht toleriert werden könne. Das von Sanders als Beweis gezeigte Video ist allerdings umstritten. Es stammt ursprünglich von der Verschwörungsseite "Infowars" und weist Hinweise auf eine nachträgliche Bearbeitung auf.

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