Dass die Fronten zwischen großen Teilen der US-Presse auf der einen und Donald Trump und seiner Regierung auf der anderen Seite verhärtet sind, ist nichts Neues. Mit dem Entzug der Akkreditierung für CNN-Reporter Jim Acosta legt sich Trump nun aber sogar mit ihm eigentlich wohlgesonnenen Medien an. Am Mittwoch erklärte auch Fox News seine Unterstützung für die Klage, die CNN gegen Trump persönlich und fünf seiner Mitarbeiter wegen Verletzung der durch die Verfassung garantierten Rechte eingereicht hatte.

Bei einer Pressekonferenz nach den Midterm-Wahlen in der vergangenen Woche hatte Donald Trump dem CNN-Reporter Jim Acosta zunächst das Wort abgeschnitten und ihn als "furchtbare und unverschämte Person" beschimpft. Im Anschluss an die Pressekonferenz hatte das Weiße Haus dem Journalisten dann bis auf Weiteres die Akkreditierung entzogen. Nachdem das Weiße Haus eine Aufforderung, die Maßnahme rückgängig zu machen, nicht nachkam, reichten CNN und Acosta am Dienstag die entsprechende Klage ein.

Diese Klage wird bereits von zahlreichen US-Medien unterstützt, darunter beispielsweise NBC News, CBS News, ABC News, die Nachrichtenagenturen AP und Bloomberg oder auch die "Washington Post", das "Wall Street Journal", und die "New York Times". Während die Unterstützung aus dieser Richtung weniger überraschend kommt, lässt vor allem eine Stellungnahme von Fox News aufhorchen. Der Sender ist generell Trump-freundlich eingestellt und zählt als Lieblingssender des Präsidenten.

Fox-News-Chef Jay Wallace erklärte nun, dass man die Klage mit einer bei Gericht eingereichten Stellungnahme ("amicus brief") unterstützen werde. Zwar billige man nicht den "zunehmend feindseligen Ton" zwischen dem Präsidenten und der Presse, man unterstütze aber die Pressefreiheit und einen freien Zugang der Medien zur Regierung. Die Akkreditierungen für Journalisten durch den Secret Service dürften nicht als Waffe eingesetzt werden. Das Weiße Haus hatte in seiner Stellungnahme gegenüber dem Gericht erklärt, bei der Vergabe der Akkreditierung einen "breiten Ermessensspielraum" zu haben. Der Vorwurf gegen Acosta lautete, dass er sich "physisch geweigert" habe, das Mikrofon zurückzugeben und andere Journalisten zu Wort kommen zu lassen.