Vor rund zwei Wochen musste der NDR ein Büro-Hochhaus in Hamburg-Lokstedt kurzfristig schließen und 300 Mitarbeiter umquartieren, nachdem bei Raumluftmessungen in zunächst nur zwei Räumen im 14. Obergeschoss Asbestfasern nachgewiesen worden waren. Seither wurden weitere Messungen durchgeführt. Bei Proben, die in der 13. Etage hinter Leichtbauplatten und unter Wandabdeckungen genommen worden, wurden weitere Asbestfunde festgestellt. Der Asbest sei dort in den 70er Jahren "ohne bautechnische Notwendigkeit" verwendet worden.

Parallel dazu waren weitere Raumluft-Messungen im gesamten Gebäude durchgeführt worden. Von 24 Einzelproben im 1. Obergeschoss weisen demnach fünf eine Asbestbelastung auf, allerdings in geringerem Ausmaß als bei den Erstfunden. NDR-Intendant Lutz Marmor: "Nunmehr ist klar: Für eine vollständige Sanierung werden wir deutlich länger brauchen als zunächst angenommen. Vor diesem Hintergrund werden wir sorgfältig prüfen, ob womöglich ein Neubau die günstigere Variante ist. Eine Grundsatzentscheidung darüber wollen wir nach Möglichkeit bis Ende Januar auf Basis der notwendigen Fakten treffen."

Die 300 betroffenen Mitarbeiter wurden zwischenzeitlich u.a. in anderen Gebäuden in Konferenzräumen untegebracht oder arbeiteten von zu Hause aus. Mittlerweile stehen zudem angemietete Büroflächen in der unmittelbaren Umgebung zur Verfügung.