Über ein halbes Jahr ist seit der Freistellung des langjährigen WDR-Fernsehfilmchefs Gebhard Henke vergangen, jetzt hat der Sender die Nachfolge geklärt. Alexander Bickel übernimmt 2019 die Leitung des Programmbereichs Fernsehfilm, Kino und Serie. Der 49-Jährige kommt vom ZDF, wo er derzeit als stellvertretender Leiter der Hauptredaktion Fernsehfilm-Serie II tätig ist. Die Personalie hat bereits des Segen des WDR-Verwaltungsrats.

Alexander Bickel ist schon seit dem Jahr 2000 für das ZDF tätig - zunächst als Redakteur, später wirkte er dann in leitender Funktion unter anderem an Formaten wie "Ijon Ticky: Raumpilot" oder "Blind Date" mit Anke Engelke und Olli Dittrich mit. Auch der Mehrteiler "Unsere Mütter, unsere Väter, die "Lotta"-Reihe mit Josefine Preuß sowie die "Herzkino"-Reihe "Ella Schön" stammen aus seinem Bereich.

Doch Bickel kennt auch den WDR - vor seiner Zeit beim ZDF arbeitete er dort von 1996 bis 2000 als freier Lektor für den Bereich Fernsehfilm. "Ich freue mich sehr, dass Alexander Bickel nach fast zwanzig Jahren nach Köln zurückkehrt", sagte WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn. "Beim ZDF hat er jahrelang gezeigt, wie man erfolgreich Programme entwickelt. Er bringt breite Erfahrung mit aus allen Bereichen der Fiktion. Zusammen mit dem professionellen Team im WDR wird er ganz sicher neue Impulse setzen und so an die große Tradition des WDR anknüpfen."

Er habe ihn "als überzeugten Teamplayer kennengelernt, der zugleich einen Blick für strategische Entwicklungen hat", so Schönenborn weiter. "Unser Ziel ist, Programm für alle zu machen und unser Publikum auch im Fiktionalen nicht nur in den linearen Gemeinschaftsprogrammen Das Erste und One zu erreichen, sondern zunehmend über digitale Plattformen wie die neue ARD-Mediathek. Dafür sind wir mit Alexander Bickel und seinem Team im WDR gut aufgestellt."

Seit September war der WDR im Fiction-Bereich gewissermaßen führungslos. Barbara Buhl, die die Leitung des Programmbereichs zunächst kommissarisch übernommen hatte, verabschiedete sich zu diesem Zeitpunkt in den Ruhrstand. Der langjährige Fernsehfilm-Chef Gebhard Henke wurde Ende April zunächst vorübergehend freigestellt, nachdem Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe gegen ihn erhoben worden waren, die er stets bestritt. Mitte Juni wurde schließlich die Trennung ausgesprochen. Wenige Wochen später einigten sich beide Seiten außergerichtlich.