Die "FAZ" wird von einem vierköpfiges Herausgeber-Gremium geleitet, das nun eine wesentliche Änderung erfährt. Wie der Verlag nun nämlich bekanntgegeben hat, ist mit Holger Steltzner einer der vier Herausgeber aus dem Führungsteam ausgeschieden. Das kommt durchaus überraschend, war Steltzner doch schon seit 2002 einer der "FAZ"-Herausgeber, beim Blatt selbst war er sogar schon seit 1993 angestellt.

Die Trennung erfolgte nun ganz und gar nicht im Einvernehmen: "Die Grundlage für eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den anderen Herausgebern war nicht mehr gegeben", heißt es in einer knappen Pressemitteilung der "FAZ". Was das genau bedeutet, blieb zunächst unklar. Der Verlag wollte die Begründung auf Nachfrage nicht näher erläutern.

Steltzner fing im Finanzmarkt-Teil der "FAZ" an und war seit 2002 für den Wirtschafts- und Sportteil zuständig. Er gilt als EU-Skeptiker, besonders während der Euro-Krise äußerte er sich immer wieder kritisch über die Entwicklungen in der Europäische Union. Das Herausgeber-Gremium der "FAZ" besteht nun noch aus  Werner D’Inka (Rhein-Main-Zeitung), Jürgen Kaube (Feuilleton) und Berthold Kohler (Politik). Wer Nachfolger von Steltzner wird, ist derzeit noch nicht klar und soll zu gegebener Zeit bekanntgegeben werden.

2001 trennte sich die "FAZ" vom damaligen Herausgeber Hugo Müller-Vogg, als Grund nannte man damals eine "zerstörte Vertrauensbasis". Im aktuellen Fall hat sich Müller-Vogg bereits zu Wort gemeldet und spöttelt via Twitter: "Das wäre ja mal ganz was Neues, dass die ‘FAZ’ den wahren Grund nennt, wenn sie einen Herausgeber feuert." 

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