Mediengruppe Österreich© Mediengruppe Österreich
Die Rechercheplattform "Dossier" hat einen Artikel veröffentlicht, durch die die Mediengruppe Österreich (oe24) unter Druck geraten ist. In der Geschichte werfen einige ehemalige Politiker dem Unternehmen von Wolfgang Fellner unsaubere Methoden vor. Allen voran bringen die Politiker die Berichterstattung in den Medien des Unternehmens mit Inseraten in Zusammenhang - diesen Vorwurf gegen die Mediengruppe Österreich gibt es schon seit Jahren. Die ehemalige Außenministerin Karin Kneissl etwa meint, dass es an der von ihr vorgenommenen Kürzung der Inseratenbudgets gelegen habe, dass "Österreich" überwiegend schlecht über sie berichtet habe. Sie fühlte sich an Mafiamethoden erinnert, so Kneissl. Der ehemalige Bundeskanzler Christian Kern sieht einen klaren Zusammenhang zwischen Berichterstattung und Inseraten. Fellner selbst hat die Vorwürfe gegen "Dossier" zurückgewiesen. Er sagt: "Die Behauptung, dass meine Mediengruppe angeblich Inserate gegen wohlwollende Berichterstattung tauschen würde, ist mittlerweile mehr als zwölf Jahre alt – und sie wird durch ständige Wiederholung nicht richtig." Die Vorwürfe würden "jeder Grundlage" entbehren.

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Ärger hat die Mediengruppe Österreich aber auch an anderer Stelle, so wurde sie nun von dem Verein ARGE Media Analysen öffentlich verwarnt. Grund dafür ist ein Verstoß gegen die Statuten des Vereins. So habe das Unternehmen "in unsachgemäßer und irreführender Art mit den Werten für die Österreich/oe24-Kombi" geworben. So suggerierte die Mediengruppe Österreich einen Anstieg von 80.000 Lesern innerhalb eines Jahres, der Vergleich zwischen der Kombi und den alten "Österreich"-Werten war aber unzulässig. Eine Kombi dürfe niemals mit einem Einzeltitel verglichen werden. Die Media Analyse ist die größte Printreichweitenstudie des Landes. Auch mit der Arbeitsgemeinschaft Teletest hatte die Mediengruppe Österreich schon einmal Probleme, als man offizielle AGTT-Daten des damals neuen Senders oe24.TV mit eigenen Online-Zahlen verglich und und diese addierte. 

Österreichischer Presserat© Österreichischer Presserat
Die Gratis-Tageszeitung "Heute" hat nach Ansicht des Österreichischen Presserats gegen den Ehrenkodex der Presse verstoßen. Es ging um zwei Artikel aus 2018, in denen über einen Tötungsdelikt berichtet wurde. Eine Mitarbeiterin des Justizministeriums wandte sich an den Presserat, weil sich ein ein Journalist der Zeitung als leitender Ermittler ausgegeben haben soll, um so an Informationen zu gelangen. So stellte der Bruder des Tatverdächtigen dem Journalisten Fotos zur Verfügung, weil er dachte, es handele sich um einen Beamten. Mittlerweile sei der Redakteur wegen Amtsanmaßung verurteilt worden, so der Presserat. "Heute" hat die Schiedsgerichtsbarkeit des Presserats bislang nicht anerkannt. 

Zeit im Bild© ORF/Thomas Ramstorfer
Beim ORF bahnt sich offenbar erneut eine Reform in der Information an. Wie "Presse" und "Standard" unter Berufung auf interne Mails berichten, will ORF-Chef Alexander Wrabetz die verschiedenen Ausgaben der "ZiB" auf ORF 1 und ORF 2 wieder unter eine Führung bringen. Erst im Frühjahr 2018 wurde die Information von ORF 1 eingerichtet, beide Sender haben seither einen eigenen Chef sowie einen eigenen Chefredakteur. Das soll auch so bleiben, die "ZiB"-Sendungen von ORF 1 sollen demnach künftig aber wieder vom ORF-2-Team gesteuert werden. Die längeren Info-Sendungen und Magazine sollen demnach im Verantwortungsbereich von ORF 1 bleiben. Ebenfalls berichten "Presse" und "Standard" darüber, dass der ORF die sehr erfolgreiche "Zeit im Bild" ("ZiB 1") um 19:30 Uhr künftig wieder auf beiden Sendern zeigen könnte. Bis 2007 war die Sendung bereits durchgeschaltet. Das würde vielleicht auch das Quotenproblem von ORF 1 am Vorabend lösen.

Österreich in Zahlen 

Bares für Rares Österreich© ServusTV/Frank Hempel
"Bares für Rares Österreich" hat auch in Woche zwei sehr gute Werte am Sonntagabend eingefahren. Mit 172.000 Zuschauern ging die Reichweite im Vergleich zur Premiere zwar etwas zurück, damit wird man bei ServusTV aber leben können. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei 5,2 Prozent und bei den jungen Zuschauern im Alter zwischen 12 und 49 Jahren wurden sogar 5,4 Prozent gemessen. Beide Werte liegen deutlich über dem Senderschnitt. Sehr erfolgreich war ServusTV in der vergangenen Woche auch mit seinem Vorabend-Quiz "Quizmaster", das im Schnitt auf 164.000 Zuschauer und 6,5 Prozent Marktanteil kam. Am Montag waren sogar 195.000 Zuschauer und 7,1 Prozent drin. 

Puls 4© Puls 4
Keine sonderlich gute Woche hatte dagegen Puls 4. Die meistgesehene Sendung war der Film "Suicide Squad", der es auf 134.000 Zuschauer brachte. Damit wäre Puls 4 nicht einmal in die Top-5-Sendungen von ServusTV gekommen, die allesamt viel mehr Zuschauer verzeichneten. Zur Erinnerung: Im November lag ServusTV erstmals in der Geschichte auf Monatsbasis vor Puls 4. Auch ATV war erfolgreicher unterwegs, an der Spitze des Senderrankings stand in der vergangenen Woche erneut "Bauer sucht Frau" mit fast 300.000 Zuschauern. 

Q1 Ein Hinweis ist falsch© ORF/Thomas Ramstorfer
Das neue ORF-Quiz "Q1 - Ein Hinweis ist falsch" hat sich nach dem guten Start recht ordentlich entwickelt. Zwar gingen nach der Premiere einige Zuschauer verloren, das Format hielt sich aber konstant über der Marke von 100.000 Zuschauern. Bislang sieht es auch nicht so aus, als würde man diese Marke unterschreiten. Am Montag sahen 121.000 Zuschauer zu, der Marktanteil lag bei sechs Prozent. Beim jungen Publikum lief es mutmaßlich deutlich besser, hier veröffentlicht der ORF aber nur sehr unregelmäßig Daten. In jedem Fall hat "Q1" dem Vorabend in seiner ersten Woche einen kleinen Aufschwung beschert. 

ORF 1© ORF
Richtig stark präsentierte sich in ORF 1 zuletzt auch der "Landkrimi". 768.000 Zuschauer schalteten ein und bescherten dem Sender damit 27 Prozent Marktanteil, "Universum" kam zur gleichen Zeit in ORF 2 auf 495.000 Zuschauer und 17 Prozent. Die beiden Hauptsender des ORF kamen damit zur besten Sendezeit also auf mehr als 40 Prozent Marktanteil. Für steigende ORF-1-Quoten im Dezember sorgen dürften auch die zahlreichen Wintersport-Übertragungen, die auch am vergangenen Wochenende wieder allesamt sehr gut liefen. So holte der Super G der Damen am Sonntag durchschnittlich 719.000 Menschen vor die Bildschirme, der Marktanteil an Vorabend und Primetime lag bei starken 24 Prozent. 

Was noch zu sagen wäre…

"Orbán ist Garant meines Arbeitsplatzes."
ORF-Osteuropa-Korrespondent Ernst Gelegs (kurier.at, Paywall)