Denkt man an die großen ZDF-Erfolge, dann kommen einem schnell der "Bergdoktor", "Bares für Rares" oder, na klar, "Wetten, dass..?" in den Sinn. Doch der Name eines Mannes taucht vermutlich eher selten auf, wenn es darum geht, die Hits des Senders herauszustellen. Dabei hat Sebastian Lege zahlreiche Fans, die er längst nicht nur im Fernsehen anspricht, sondern auch im Netz.

Lege, hauptberuflicher Lebensmittel-Experte, ist das Gesicht des "Besseresser"-Kanals, den das ZDF auf YouTube und in seiner Mediathek betreibt. Dort entlarvt er mit einigem Aufwand, aber auch mit bemerkenswert viel Verve die vermeintlichen Tricks der Lebensmittelindustrie – und scheut dabei weder vor großen Gerätschaften, noch vor skurrilen Verkleidungen zurück.

Sebastian Leges Herangehensweise kann man durchaus anstrengend finden. Doch Fakt ist: Er ist ein echter Publikums-Liebling – und ein echter Einschalt-Faktor noch dazu. Als im Frühjahr zur besten Sendezeit mit seiner "Besseresser"-Sendung im ZDF zu sehen war, erreichte er auf dem sonst für das ZDF oft schwierigen Dienstags-Sendeplatz mehr als vier Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer und stellte selbst beim jungen Publikum mit 16 Prozent Marktanteil einen Bestwert auf. Zum Vergleich: Der Durchschnittswert auf diesem Sendeplatz lag in den vergangenen Jahren bei weniger als sieben Prozent.

Und damit nicht genug: Selbst beim Spartensender ZDFinfo, wo die Lege-Formate immer wieder über Stunden hinweg wiederholt werden, erreicht der Lebensmittel-Experte seine Fans und trieb den Marktanteil vor wenigen Wochen zeitweise auf mehr als zehn Prozent. Das katapultierte ZDFinfo gar in die Top 25 der meistgesehenen Sendungen des Tages.

All das war so erfolgreich, dass jüngst sogar Vox auf Sebastian Lege aufmerksam wurde und mit ihm eine eigene Primetime-Sendung entwickelte, die jüngst bereits für eine zweite Staffel verlängert wurde. In Mainz dürfte man das als Warnschuss verstanden haben, den 45-jährigen Lautsprecher künftig noch stärker an sich zu binden. Für seine Fans wäre das gewiss das eine gute Nachricht, schließlich gibt es noch so manche Tricks der Lebensmittelindustrie, die es aufzudecken gilt.

Das weiß Lege übrigens selbst: "Ich glaube, das Thema erschöpft sich nicht", sagte er vor einiger Zeit in einem Interview. "Es gibt so viele Dinge, die man über Lebensmittel nicht weiß, dass ich noch lange davon erzählen könnte. Außerdem gibt es immer wieder neue Trends. Es wird ja nicht nur bei Produkten aus dem Supermarkt getrickst, sondern auch in der Erzeugung, bei den Rohstoffen. Da gilt es, noch eine Menge Aufklärungsarbeit zu leisten."