Steve Buscemi, Michael C. Hall, Jon Hamm, Damian Lewis, Hugh Bonneville - die Liste der Nominierten in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller in einer Dramaserie" ist hochkarätig besetzt. Und doch kamen sie alle nie an einem Mann vorbei: Bryan Cranston. Er spielt die Rolle des Lehrers Walter White, der seinen behinderten Sohn und seine Frau nur mit Mühe versorgen kann und als er erfährt, dass er an Lungenkrebs erkrankt ist, beschließt, ins Drogengeschäft einzusteigen und schließlich zum Drogenkönig aufsteigt, in "Breaking Bad" so überzeugend, dass die Academy-Mitglieder weder 2008, noch 2009 oder 2010 daran vorbei kamen, ihn als besten Hauptdarsteller in einer Drama-Serie auszuzeichnen.

Das ist schon deshalb bemerkenswert, weil es "Breaking Bad" selbst noch nie zu einer Auszeichnung als beste Serie gebracht hat. 2008 war "Breaking Bad" sogar nicht einmal nominiert. Ganz anders bei "Mad Men": Die Serie räumte seit 2008 in jedem Jahr den Emmy als beste Serie ab, doch Hauptdarsteller Jon Hamm wurde für seine Rolle des fast nur mit Anzug, Zigarette und Hochprozentigem im Glas anzutreffenden Werbefachmanns Don Draper eine eigene Auszeichnung bislang konsequent verwehrt - obwohl auch er seit 2008 in jedem Jahr nominiert war. Hamm war 2009 und 2010 übrigens auch jeweils für den besten Gastauftritt in "30 Rock" nominiert - ging aber auch hier leer aus. Auch in dieser Kategorie nimmt er in diesem Jahr erneuten Anlauf.

Doch Jon Hamm ist ja wie erwähnt nicht allein. Michael C. Hall war ebenfalls seit 2008 durchgehend Jahr für Jahr als bester Hauptdarsteller für seine Rolle des Serienkillers Dexter Morgan, der keinerlei Emotionen empfindet und seinen unstillbaren Drang zu töten dadurch auslebt, dass der tagsüber als Forensiker Tätige in seiner Freizeit Selbstjustiz an Mördern übt, die von der Justiz nicht belangt werden können, nominiert, konnte aber nie gewinnen.

Dabei hatten Hamm und Hall im vergangenen Jahr womöglich sogar schon etwas Morgenluft gewittert - denn Cranston war damals gar nicht nominiert, weil "Breaking Bad" aufgrund einiger Umstellungen im Programm von AMC schlicht im vorausgehenden Jahr gar nicht zu sehen gewesen war. Doch 2011 musste man sich dann Kyle Chandler geschlagen geben, der zum Ende der Serie "Friday Night Lights" nochmal eine Auszeichnung bekam. Auch der schon damals ebenfalls hoch gehandelte Steve Buscemi zog damals den Kürzeren.

Buscemi ist auch in diesem Jahr wieder für seine Rolle des Nucky Thompson, dem korrupten Schatzmeister von Atlantic City während der Zeit der Prohibition, nominiert. Auch für Buscemi wäre ein Emmy eine Premiere: Er war zwar auch schon für einen Gastauftritt in "30 Rock" sowie die beste Nebenrolle und die beste Regie in "The Sopranos" nominiert, ging aber stets leer aus.

Und dann stehen da noch zwei Briten auf der Liste der Nominierten. Zum einen der gebürtige Londoner Damian Lewis, der in der neuen und hochgelobten Showtime-Serie "Homeland" Seargeant Nicholas Brody spielt, einen im Irak aus Terroristenhand befreiten Marine, der zurück in der Heimat zwar gefeiert wird, aber zugleich in den Verdacht gerät, in Wahrheit "umgedreht" und zum Schläfer gemacht worden zu sein. Und dann wäre da noch Hugh Bonneville der in "Downton Abbey" die Rolle des Grafen von Grantham spielt. Für beide ist es die erste Emmy-Nominierung überhaupt.

Ob sich einer der Neulinge durchsetzt oder Bryan Cranston der Konkurrenz doch wieder die lange Nase zeigt, entscheidet sich am 23. September bei der Emmy-Verleihung. Live übertragen wird sie ab 2 Uhr nachts bei TNT Serie, DWDL.de wird vor Ort sein und per Live-Ticker schon vom roten Teppich sowie der Verleihung berichten.