Während die besten Haupt- und Nebendarsteller sowie die meisten Format-Kategorien wie "Beste Serie" erst im Rahmen der großen Gala am Sonntag kommender Woche verliehen werden, fielen die Entscheidungen im Großteil der 100 Primetime-Emmy-Kategorien bereits am Samstag bei den "Creative Emmy Awards", bei der vor allem die zahlreichen Beteiligten hinter den Kameras ausgezeichnet werden.

Größter Abräumer war hier diesmal "Game of Thrones", das mit insgesamt sechs Emmys ausgezeichnet wurde, im Einzelnen in den Kategorien "Outstanding Sound Editing", "Outstanding Sound Mixing", "Outstanding Visual Effects", "Outstanding Art Direction", "Outstanding Costumes" und "Outstanding Makeup". Am kommenden Sonntag steht die Serie dann nochmal im Wettbewerb um die Auszeichnung in der Königskategorie "Beste Serie" - wo ihr allerdings eher Außenseiterchancen eingeräumt werden. Doch so oder so: Sechs Emmys sind schon jetzt ein toller Erfolg. Im vergangenen Jahr hatte "Game of Thrones" insgesamt nur zwei Auszeichnungen geholt.

Vier Auszeichnungen gingen an "Saturday Night Live" (NBC), "Frozen Planet" von Discovery und die britische Miniserie "Great Expectations". Mehrfach ausgezeichnet wurden am Samstag unter anderem auch die Serien "Boardwalk Empire", das wie die History-Miniserie "Hatfields & McCoys" insgesamt drei Preise holte, sowie "Downton Abbey", "Homeland" und "Two and a half Men" mit je zwei Preisen. Völlig leer ging bislang übrigens das in diesem Jahr meistnominierte Format "Mad Men" aus, das aber kommende Woche noch in mehreren Kategorien Preise holen kann.

Wie schon in den letzten Jahren, so hatte auch diesmal als Sender HBO die Nase mit 17 Auszeichnungen vorn - unter anderem "Game of Thrones" sei Dank. Auf Platz 2 findet sich CBS mit 13 Emmys als mit Abstand stärkstes der großen Networks. Unter anderem gab's einen Emmy für "Undercover Boss" als bestem Reality-Format. Auf Platz 3 findet sich mit 11 Preisen das öffentlich-rechtliche Fernsehen PBS, über das der Großteil der britischen Produktionen wie "Downton Abbey" eingereicht werden. NBC bekam fünf Auszeichnungen, ABC vier, FOX musste sich gar mit zwei zufrieden geben.

Dass FOX so weit abgeschlagen war, lag unter anderem auch daran, dass man trotz Nominierungen für "Simpsons", "American Dad" und "Bob's Burgers" auch in der Kategorie für das beste animierte Format leer ausging und überraschend nicht etwa wie im Vorjahr "Futurama" (Comedy Central) den Vortritt lassen musste, sondern "Penguins of Madagascar" von Nickelodeon. Bei "Futurama" kann sich immerhin aber Maurice Lamarche über den zweiten Emmy für die beste Voice-Over-Performance freuen.

Ob Kathy Bates sich am kommenden Sonntag in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für ihre abgesetzte Serie "Harry's Law" durchsetzen kann, steht noch in den Sternen. Doch sie konnte schon am Samstag den ersten Emmy ihrer Karriere einstreichen: In der Kategorie Beste Gastdarstellerin wurde sie für ihre Rolle des Geists von Charlie Harper in "Two and a half Men" ausgezeichnet. Der Emmy für den besten Gastdarsteller ging unterdessen überraschend an Jeremy Davies für seinen Auftritt in "Justified". Er setzte sich gegen so namhafte Konkurrenz wie Michael J. Fox oder Jason Ritter durch. Martin Scorsese erhielt einen Emmy für die beste Regie in einem nicht-fiktionalen Format für "George Harrison: Living in the Material World". Jimmy Fallon wurde als Gast-Host von "Saturday Night Live" ausgezeichnet.

Am Samstag wurde zudem auch wie schon vorab bekannt der Governors Award an das "It gets better Project" verliehen, das ins Leben gerufen wurde, nachdem sich in den USA mehrere Jugendliche das Leben genommen hatten, weil sie aufgrund ihrer Homosexualität gemobbt worden waren. In kurzen Videos erzählen darin inzwischen tausende Prominente wie Nicht-Prominente ihre Geschichte, um so etwas gegen Homophobie zu tun und den Jugendlichen Mut zu machen. Der Academy-Vorsitzende Bruce Rosenblum übergab den Preis an Dan Savage und Terry Miller unter stehenden Ovationen. Die kurze Rede beendete das Paar schließlich mit einem Kuss auf der Bühne.

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