Die Öffentlichkeit blickt bei den Emmys natürlich in erster Linie auf Kategorien wie "Beste Drama-Serie", "Beste Comedy-Serie" oder "Beste/r Haupt-/Nebendarsteller/in" - doch bei den Primetime-Emmys werden die Fernsehschaffenden in einer fast unübersichtlich großen Zahl an Kategorien ausgezeichnet. Über 100 sind es an der Zahl, viel zu viele also, um sie allesamt im Rahmen einer im TV übertragenen Gala zu präsentieren. Der Großteil wurde daher schon am Samstagabend bei den "Creative Arts Emmys" vergeben. Dabei erlebten die beiden Neulinge "True Detective" (HBO) und "Orange is the new Black" (Netflix) einen sehr erfolgreichen Emmy-Einstand.

"True Detective" konnte sich nämlich gleich in vier Kategorien durchsetzen, darunter für das beste Casting. Immerhin haben die Macher mit Matthew McConaughey und Woody Harrelson sogar einen Oscar-Gewinner und einen Oscar-Nominierten im Aufgebot. Auch für Makeup, Main-Title-Design und Cinematography gab es die goldene Statue. Das Damen-Ensemble von "Orange is the new Black" war den Academy-Mitgliedern, die über die Emmy-Gewinner entscheiden, im Comedy-Bereich ebenfalls einen Emmy für das beste Casting wert.

"Orange is the new Black" konnte zudem - neben dem Preis fürs Picture-Editing - auch einen ersten Emmy in einer Darsteller-Kategorie verzeichnen: Uzo Aduba wurde für ihre Rolle der Suzanne "Crazy Eyes" Warren als beste Gastdarstellerin in einer Comedyserie ausgezeichnet. Weitere ausgezeichnete Gastrollen haben Joe Morton als Rowan in der überaus erfolgreichen ABC-Politsoap "Scandal" sowie Allison Janney in "Masters of Sex" übernommen. Janney hat ihr Emmy-Konto damit inzwischen auf fünf Auszeichnungen anwachsen lassen: Vier hat sie einst schon in ihrer Zeit bei "West Wing" einstreichen können.

Den Emmy als bester männlicher Gastdarsteller im Bereich Comedy bekam unterdessen Jimmy Fallon für seinen Auftritt bei "Saturday Night Live". Doch auch die in diesem Jahr von Jay Leno übernommene "Tonight Show" erhielt für deren "Digital Experience" schon einen Emmy als bestes interaktives Programm. Und wer weiß: Vielleicht kann sich seine Late-Night ja auch am 25. August als "Outstanding Variety Program" durchsetzen. Das jahrelange Dauer-Abo von Jon Stewarts "Daily Show" ist dort ja schon vergangenes Jahr mit dem Sieg des "Colbert Reports" abgelaufen. Die Autoren von Colbert konnte sich gegen die "Daily Show" übrigens immerhin auch diesmal in der Kategorie "Outstanding Writing" durchsetzen.

Als bestes "Structured Reality Program" setzte sich "Shark Tank" durch, das als "Die Höhle der Löwen" in der kommenden Woche auch in einer deutschen Adaption bei Vox an den Start geht. Heidi Klum, die im vergangenen Jahr für ihre Moderation von "Project Runway" geehrt wurde, ging diesmal in der Kategorie "Outstanding Host for a Reality Program" ebenso wie Betty White hingegen leer aus. Beide mussten sich Jane Lynch mit der "Hollywood Game Night" geschlagen geben.

Zurück zu den fiktionalen Serien: Neben "True Detective" gab es noch zwei weitere Produktionen mit vier Auszeichnungen: "Game of Thrones" wurde für die besten Kostüme, Make-Up, Art-Direction und Spezialeffekte geehrt, "Sherlock" setzte sich in den Kategorien Cinematography, Music Composition, Sound Editing und Picture Editing durch. Angesichts der vielen Nominierungen eher ernüchternd war bislang die Ausbeute von "Fargo". Letztlich reichte es zunächst nur für einen Emmy für das beste Casting im Bereich Miniserie. "American Horror Story: Coven" brachte es bislang auf zwei Auszeichnungen.

Alles in allem war mal wieder HBO mit insgesamt 15 Preisen der Sender mit den meisten Emmys an diesem Abend, gefolgt von NBC mit 10 Trophäen, was zur Hälfte "Saturday Night Live" zu verdanken ist. Stärkstes Network war Fox, das sich ebenso wie Netflix sieben Emmys auf seinem Award-Konto gutschreiben darf.

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