Flops 2007/2008
"Brothers & Sisters" (ProSieben)
Das Umfeld für die neue US-Serie "Brothers & Sisters" stimmte eigentlich. "Desperate Housewives" und "Grey's Anatomy" holen am umgestalteten Serien-Mittwoch starke Quoten. Doch "Brothers & Sisters" reiht sich dennoch ein in die lange Schlange gefloppter US-Serien bei ProSieben - zumindest bislang. Die Quoten liegen im einstelligen Bereich, was besonders aufgrund des Vorprogramms enttäuschend ist. Angeblich soll die Serie ja noch an Fahrt aufnehmen. Inhaltlich und - so hofft ProSieben - dann auch quotentechnisch. Abgeschrieben ist sie also noch nicht, heißt es dort und verweist auf "Grey's Anatomy", das auch eine lange Anlaufzeit gebraucht hatte. Warten wir's also ab."Clipfish TV" (RTL)
Sat.1 hat seine "MyVideo-Show" schon vor längerem recht erfolgsresistent ins Programm gehievt, Mitte September ist RTL mit "Clipfish TV" dann nachgezogen. Überraschung, Überraschung: Auch hier blieb der Erfolg aus. Matze Knops Clip-Parade erreichte zuletzt nicht einmal mehr 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - und "prominente Gäste" wie Carmen Quinet von RTL Shop dürften da kaum für einen nennenswerten Aufschwung sorgen. Auch wenn man mit dem Samstagnachmittag einen Sendeplatz gefunden hat, auf dem wenig Schaden angerichtet werden kann, dürfte der "Clipfish" zumindest im TV bald endgültig abgesoffen sein.
"Das Große Promi-Pilgern" (ProSieben)
Irgendwie hat man sich bei ProSieben da verpilgert. Das im Sommer noch groß angekündigte Format ist auf gerade mal vier Folgen zusammengeschrumpft, die nun am Sonntagvorabend weggesendet werden. Und das ist wohl auch gut so, denn schon da holte das Format zum Start nur einen völlig enttäuschenden einstelligen Marktanteil. Aber immerhin muss man diesmal nicht aufwändig die gesamte Primetime-Programmierung umwerfen wie bei manch anderem Flop von ProSieben.
"Das ist das Leben" (RTL II)
Was genau Alida Kurras und Jürgen Milski - beide einst bei "Big Brother" und heute bei 9Live - dazu qualifiziert hat, eine Dokusoap zu moderieren, in der Menschen von ihrem schweren Schicksal erzählen, weiß außerhalb der RTL II-Zentrale wohl niemand. Was RTL II dazu bewogen hat, das bei einem zweiwöchigen Test gefloppte Format "Das Schicksal meines Lebens" trotz miserabler Quoten im Herbst erneut mit leicht modifiziertem Konzept und Titel als "Das ist das Leben" wieder an den Start zu bringen, ebensowenig. Jetzt können sich Alida und Jürgen jedenfalls gegenseitig von ihrem harten Schicksal - der Verbannung ins Vormittagsprogramm - erzählen. Dort will RTL II zumindest tapfer die ganze Staffel zu Ende zeigen.
"Der Club der Ex-Frauen" (RTL II)
Ganz schnell im Club der Ex-Sendungen kam der "Club der Ex-Frauen" an. Maja von Hohenzollern, Claudia Effenberg und Giulia Siegel sollten verlassenen Ehefrauen helfen, den Trennungsschmerz zu überwinden. Die Rache am Ex interessierte nur dummerweise kaum jemand. Und so war die Sendung nach nur zwei Folgen schon wieder Geschichte. Vier weitere bereits produzierte will RTL II irgendwann mal versenden, wenn sich irgendwo eine Lücke auftut.
"Der Requardt" (RTL II)
Schuldnerberater bleib bei deinem Leisten, möchte man dem Requardt als Rat mit auf den Weg geben. Blieb er aber nicht und moderierte stattdessen einen trashigen Coaching-Talk und gibt dort seitdem seltsame Ratschläge in allen Lebenslagen. Das wirkte wie eine Satire, war aber offenbar ernst gemeint. Was man vielleicht im Nachmittagsprogramm noch hätte ertragen können, ging am Vorabend gar nicht. Schon nach 3 Tagen war die Verbannung ins Vormittagsprogramm beschlossene Sache. Aber natürlich nur vorübergehend, bis die Marke etabliert wurde. Dann kehrt der Requardt wieder zurück in den Vorabend, so Programmdirektor Kühn. Natürlich. Zwinker, zwinker.
"Deutschlands schrägste Typen" (RTL)
Wie man bei den Sendern nur immer wieder auf die Idee kommt, die schlimmsten Schlamassel, dümmsten Verbrecher und schrägsten Typen auf den Bildschirm bringen zu müssen. Zurecht geht die Dokusoap, die so spannende Themen wie "Deutschlands verkrachtestes Pärchen" zeigt, am Samstagnachmittag gemeinsam mit "Clipfish TV" weitestgehend unter.
"Ein Fall für Nadja" (ARD)
Ein Doku-Sendeplatz im Hauptabendprogramm der ARD? Richtig, das wollte einfach nicht so recht passen, nachdem Günter Struve den Rest der Woche schon durchgängig mit Krimis, seichten Spielfilmen, Serien und ab und an mal einer Show belegt hatte. Also zeigt die ARD nun auch montags um 20:15 Uhr Serienware. Die etwas langweilige Krimiserie "Ein Fall für Nadja" mit Marion Kracht brachte dennoch noch nicht den erhofften Quotenaufschwung. Die Quoten lagen bei Jung und Alt zum Auftakt klar unter Senderschnitt.
"Extreme Activity" (ProSieben)
Im Sommer vergangenen Jahres überraschte ProSieben alle mit einer regelmäßigen Samstagabendshow. Jürgen von der Lippe begrüßte damals Woche für Woche Promis zu einer Variante des Brettspiels "Extreme Activity". Inzwischen hat die Sendung zwei Mal den Sendeplatz gewechselt, nur die Promis sind gefühlt von Anfang an die gleichen geblieben. Nachdem es am Dienstag schon nur recht mau lief, kam am Montagabend der totale Absturz. Nach zuletzt nur 6,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe zog ProSieben die Notbremse und nahm das immerhin mit einem Grimme-Preis ausgezeichnete Format aus dem Programm. Ob und wann und wo es wieder auftauchen wird, ist bislang offen.
"Familienhilfe mit Herz" (RTL)
Eines muss man RTL zugute halten: Man hat in Köln erkannt, dass Gerichtsshows nicht das Gelbe vom Ei sind und man diese ersetzen muss. Doch nur weil Coaching-Formate á la "Supernanny" einmal pro Woche gut funktionieren, heißt das eben nicht, dass der geneigte Zuschauer das ganze Elend täglich erleben will. Das Format verlor schon in Woche 1 massiv Zuschauer und fiel am vierten Tag auf einstellige Werte. Immerhin: RTL brachte erst ein tägliches Coaching-Format auf Sendung und verschob weitere Versuche auf eine zweite Stufe der Nachmittagsreform. Damit hat man nun noch genug Zeit, die Strategie zu überdenken.
"FamilyShowdown" (Sat.1)
Nachdem Cordula Stratmann mit "Das weiß doch jedes Kind" hervorragende Quoten geholt hatte, probierte Sat.1 eine weitere neue Show-Idee am Freitagabend aus. Wigald Boning lädt derzeit Familien zum "FamilyShowdown". Gegen Jauch, der wieder aus der Sommerpause zurückgekehrt ist, bleibt Wigald Boning aber chancenlos. Meist liegen die Quoten im einstelligen Bereich. Fortsetzung daher wohl eher unwahrscheinlich."Ist doch nur Spaß" (RTL)
Was haben wir gelacht, als RTL angekündigt hat, tatsächlich eine Versteckte-Kamera-Schnipselsendung auf den schwierigen 17 Uhr-Sendeplatz zu setzen. Wohlgemerkt nicht mit eigenen Schnipseln, sondern mit Übernahmen aus "Just for Laughs", was wohl fast jeder aus dem Bordprogramm von Flugzeugen kennt. Damit das nicht so auffällt, setzte man noch schnell den Sänger Ben davor. Wie gesagt: Wir haben gelacht, schließlich war die Pressemitteilung doch mit "Ist doch nur Spaß" überschrieben. Als sich dann herausstellte, dass es RTL doch ernst war mit dem Format, verging nicht nur uns, sondern auch den Senderverantwortlichen das Lachen schnell wieder. Das Format floppte wie viele seiner Vorgänger auf dem 17 Uhr-Sendeplatz und ist in wenigen Wochen dann auch wieder Geschichte.
"Krügers Woche" (ProSieben)
Eine Show, die immer dann endet, wenn die eigentliche Show beginnt - klingt wie ein interessantes Konzept und ist es auch. Wochenaktuell aufgezeichnet zeigt "Krügers Woche" Mike Krüger & Co. bei der Vorbereitung seiner fiktiven Late Night Show. Am Feinschliff haperte es allerdings insbesondere in den ersten Wochen doch deutlich - und so hängt das Format, auf das man bei ProSieben so große Stücke hält, derart weit unter Senderschnitt, dass ein langes Überleben eine große Überraschung wäre.
"Las Vegas" (kabel eins)
Anfang 2006 probierte ProSieben, die Serie "Las Vegas" nach Deutschland zu holen - allerdings ohne jeden Erfolg. Die Hochglanz-Serie über Glückspiel, Liebe und Macht im Spielerparadies wurde mit teils weniger als sieben Prozent Marktanteil in der Zielgruppe nach nur sechs Folgen abgesetzt. Am späten Sonntagabend bekam die Serie bei kabel eins nun ihre zweite Chance - genutzt wurde sie bislang nicht. Immerhin: Etwas länger als bei ProSieben hielt "Las Vegas" schon durch. Nun hofft man bei kabel eins, dass wenigstens die Verschiebung um eine weitere Stunde nach hinten etwas Besserung bringt.
"Olm unterwegs" (ProSieben)
Der Iff, Luise Koschinsky oder Paul Schrader, Gewürze Im- und Export Paderborn kamen nach langer Pause doch nochmal mit einer neuen Staffel zurück. Das schwache Vorprogramm machte es dem Format aber richtig schwer. "Olm unterwegs" lag meist weit unter der 10-Prozent-Marke. Ob es somit noch eine weitere Staffel geben wird, scheint sehr fraglich."Rich List" (Sat.1)
Eigentlich war das Gameshow-Format mit Kai Pflaume für Sat.1 ein Erfolg. Am Sonntagvorabend holte er in den Sommermonaten mit dem nicht ganz taufrischen Konzept, das schon aus Sendungen wieder "Traumhochzeit" bekannt ist, durchgehend solide bis gute Quoten. Doch dann sollte Pflaume auch noch den schwächelnden Mittwochabend retten. Und das ging schief: In der Primetime geriet "Rich List" zur Katastrophe mit Marktanteilen tief im einstelligen Bereich. Nach drei Wochen war wieder Schluss. Derzeit liegt das Format auf Eis, Reaktivierung ungewiss. Eigentlich kann Sat.1 aber in der momentanen Situation gar nicht auf das Format verzichten - nur eben nicht auf dem Sendeplatz in der Primetime.
"Schwiegerschreck - Willkommen in meiner Familie" (RTL II)
Wieder ein neuer Dokusoap-Versuch am Montagabend: Ein Pärchen zieht für jeweils fünf Tage bei den Eltern bzw. Schwiegereltern mit ein. Wie so viele Vorgänger hatte auch dieses Format am Montagabend bei RTL II aber keine Chance - vielleicht sollte man sich aber auch mal überlegen, ob es auch am Sendeplatz liegt...
"Survivor" (ProSieben)
"Inselduell", "Expedition Robinson", "Gestrandet", "Outback" - an Versuchen, das US-Format "Survivor" nach Deutschland zu bringen, mangelte es eigentlich nicht. Nach mehreren Jahren Pause wagte sich in diesem Herbst ProSieben an das teure Projekt, diesmal unter dem Original-Namen. Und halste sich mit dem Titel "Survivor" natürlich gleich etliche Schlagzeilen zum Thema "Überleben" auf. Die Quoten waren so katastrophal, dass die Sendung nur kurz auf dem eigentlichen 20:15 Uhr-Sendeplatz überlebte. Nachdem die Verlegung in den späteren Abend die Sache nur noch schlimmer machte, fristet "Survivor" nun ein trauriges Dasein am frühen Samstagmorgen. Vor der endgültigen Absetzung rettete das Format nur, dass es schon fertig produziert war. Damit dürften die Insel-Reality-Shows auch erstmal auf absehbare Zeit wieder der Vergangenheit angehören."The Shield" (kabel eins)
Die zweite Zweite-Chance-Serie von kabel eins. Wie "Las Vegas" bekam mit "The Shield" auch eine zweite einst bei ProSieben gefloppte Serie bei kabel eins am späten Sonntagabend eine neue Chance. Doch die ungewöhnlich brutale Polizeiserie floppte auch beim neuen Sender brutal. Der Marktanteil in der Zielgruppe lag oft sogar unter der 2-Prozent-Marke. Inzwischen hat kabel eins die Serie auch wieder aus dem Programm genommen. Ob sie wie angekündigt noch einmal zurückkommt, darf angesichts der Quoten durchaus bezweifelt werden.
"Träume werden wahr" (Sat.1)
Es waren wohl eher Alpträume, die da für die Sat.1-Verantwortlichen wahr wurden. Kai Pflaume zeigte wieder mal sein gutes Herz und erfüllte Kinderwünsche. Das ganze hatte als Special im Frühjahr schon einmal so la la funktioniert, im Herbst gingen die vier neuen Folgen nun allerdings unter und kamen auf meist nur einstellige Marktanteile am wichtigen Sonntagvorabend. Nun spielt Kai Pflaume aber wieder den Amor und alle sind glücklich.
"Wer glaubt denn sowas?" (RTL)
Zwei neue Panelshow-Testballons lässt RTL in diesen Tagen los. Der erste zerplatzte aber bereits, bevor er annähernd die nötige Flughöhe erreicht hatte. Thorsten Schorn ließ mehr oder weniger Prominente Geschichten und Anekdötchen erzählen, die anderen sollten sagen, ob diese wahr waren. Das war nur mäßig witzig und ging gegen den Platzhirsch "Genial daneben" im direkten Vergleich unter. Fortsetzung nach dem Pilot wohl ziemlich unwahrscheinlich.