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Der Goldene Günter 2010: Hier sind die Gewinner

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Der Goldene Günter 2010 in der Kategorie "TV-Flop des Jahres" geht an

"Die Oliver Pocher Show"

Begründung der Jury: Es gab seit mindestens zehn Jahren keine Sendung im deutschen Privatfernsehen, die so lange Marktanteile so deutlich unter  Senderdurchschnitt und jeglicher Erwartung holte, dabei keine Tendenz zur Besserung zeigt und trotzdem noch auf Sendung ist: Die "Oliver Pocher Show" ist - so schade es um das extra umgebaute Residenz-Kino am Kölner Kaiser-Wilhelm-Ring ist - damit trotz der beinahe unfassbaren Geduld von Sat.1 mit dem Format eindeutig der TV-Flop des Jahres und eines Goldenen Günters mehr als würdig.

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Der Goldene Günter 2010 in der Kategorie "Peinlichste Interview-Aussage des Jahres" geht an

Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner

Begründung der Jury: Der Hype um das iPad von Apple beflügelte in diesem Jahr auch die Fantasie manches Verlagsmanagers. Manchmal im Stillen und manchmal sogar vor laufender Kamera. In den USA gab Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner im April kurz nach dem Launch von Apples Tablet-Computer ein TV-Interview mit sehr fragwürdigem Höhepunkt. Wörtlich sagte er: "Ich denke, dass sich jeder Verleger dieser Welt einmal am Tag hinsetzen und beten sollte, um Steve Jobs zu danken, dass er die Verlagsindustrie rettet." Eine Aussage irgendwo zwischen selbsterfüllender Prophezeiung und Verzweiflung, die definitiv einen Goldenen Günter wert ist.

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Der Goldene Günter 2010 in der Kategorie "Größter TV-Unsinn des Jahres" geht an

3DTV

Begründung der Jury: Getrieben von der Industrie und fern ab jeder Realität wurde in diesem Jahr 3DTV zum Hype. Dabei ist in Deutschland noch nicht einmal HDTV Standard, auch wenn Ihnen da neunmalkluge Vertreter auf den Fachmessen etwas anderes erzählen wollen. Doch diese Realitätsferne der Unterhaltungsindustrie erklärt auch die absurd-lächerliche Vorstellung, dass 3DTV ein neuer Fernsehstandard werden könnte. Die TV-Produktion in 3D, etwa bei Sportevents, ist dreimal so teuer wie eine HD-Produktion - und damit realitätsfremd. Dazu kommt die fehlende Alltagspraktikabilität der 3D-Technologie für die Nutzer.

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Der Goldene Günter 2010 in der Kategorie "Eigentor des Jahres" geht an

RTL II-Geschäftsführer Jochen Starke und seine Qualitätsoffensive

Begründung der Jury: Das größte Eigentor des Jahres hat sich RTL II-Geschäftsführer Jochen Starke geleistet. Die übereilte Kündigung von Unterhaltungschefin Julia Nicolas wurde in einer der denkwürdigsten Pressemitteilungen des Jahres mit einer Qualitätsoffensive verbunden - die danach nie wieder auftauchte. Produzenten, Presse und eigene Mitarbeiter grübeln noch heute, wie genau die Qualitätsoffensive aussehen soll. Kein Wort wurde mehr darüber verloren. Versuche, diese Frage beantwortet zu bekommen, scheitern über Monate. Wir geben die Hoffnung aber noch nicht auf, dass Starke Anfang 2011 seinen Kurs einmal erläutert.

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Der Goldene Günter 2010 in der Kategorie "Gewagteste TV-Entscheidung des Jahres" geht an

MTV für den Wechsel ins PayTV

Begründung der Jury: Kein Gewinner dieses Jahres liegt so nah am Kern des tieferen Sinns unserer Auszeichnung. Die Entscheidung von MTV zum Jahreswechsel vom FreeTV ins PayTV zu gehen, war in der Tat ziemlich "ui jui jui". Während das Publikum die Entscheidung zunächst mit Fassungslosigkeit aufnahm, wird der Wechsel für die Branche zum spannenden Experiment: Nicht wenige Spartensender lockt der Gedanke zusätzlicher Abo-Gelder, um unabhängig(er) vom schwächelnden Werbegeschäft zu werden. Ob das klappen wird, wird sich erst 2011 zeigen. Die gewagte Entscheidung verdient aber schon jetzt den Goldenen Günter.

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Der Goldene Günter 2010 in der Kategorie "Inkompetenteste Landesmedienanstalt Deutschlands" geht an

Wolf-Dieter Ring und die Bayerische Landeszentrale für neue Medien

Begründung der Jury: Im Sommer deckten die Kollegen der "Funkkorrespondenz" die vermutlich unglaublichste Panne des Jahres auf: In der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien hat man Bußgeld-Fristen nach Verstößen gegen die Gewinnspielsatzung schlicht und einfach verpennt - zur Freude von 9Live und Sport1, für deren Kontrolle die BLM eigentlich zuständig ist. Es wäre ein "bedauerliches Büroversehen während der Urlaubszeit" gewesen. Böse Zungen sagen: Die BLM ist noch nie besonders scharf gegen bayerische Unternehmen vorgegangen. Nicht zum ersten Mal schütteln Medienwächter anderer Bundesländer angesichts der BLM den Kopf. Dafür einen verdienten Goldenen Günter.

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Der Goldene Günter 2010 in der Kategorie "Bestes Beispiel für schlechten  Journalismus" geht an die

"Bunte"

Begründung der Jury: Was für ein Skandal im Frühjahr: Der "Stern" berichtet über höchst zweifelhafte Recherche-Methoden eines Unternehmens, welches im Auftrag des People-Blattes "Bunte" prominente Politiker beschattet und ausspioniert haben soll. Bei der "Bunten" heißt es, man habe von den Methoden des Unternehmens nichts gewusst. Die Ergebnisse aber hat man gerne genutzt. "Bunte"-Chefredakteurin Patricia Riekel sieht sich zur Verteidigung berufen und inszeniert sich als Verfechterin der Pressefreiheit und betrachtet die Berichterstattung über das Privatleben von Politikern als gesellschaftlich höchst relevant. Selbstüberschätzung wie aus dem Bilderbuch. Dafür einen Goldenen Günter.

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Der Goldene Günter 2010 in der Kategorie "Peinlichste Preisverleihung des Jahres" geht an

Den Deutschen Fernsehpreis für die Auszeichnung der Deutschen Nationalelf

Begründung der Jury: Niemand wollte diesen Ehrenpreis, wie im Nachhinein alle anderen Stifter des Deutschen Fernsehpreises mehr oder weniger offen verkündeten als die Kritik an dem Ehrenpreis für die Deutsche Fußball-Nationalelf immer lauter wurde. Aber es hat Tradition beim Deutschen Fernsehpreis, dass der Ausrichter - der jedes Jahr zwischen ARD, ZDF, RTL und Sat.1 wechselt - den Ehrenpreisträger bestimmen darf. Und das tat in diesem Jahr die ARD, stellvertretend WDR-Intendantin Monika Piel. Und sie wollte die Nationalmannschaft - auch wenn es ein Schlag ins Gesicht der gesamten Branche war, weil niemand nachvollziehen kann, womit sich die Fußball-Nationalmannschaft um das deutsche Fernsehen verdient gemacht hat.



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Der Goldene Günter 2010 in der Kategorie "Schnapsidee des Jahres" geht an

"Der Sport-Tag"

Begründung der Jury: An den Erfolg dieses Projekt hat wohl niemand so richtig geglaubt: Wie aus dem Nichts tauchte das Projekt "Der Sport-Tag" auf - und verschwand auch nur wenige Wochen später wieder. Es war der erneute Versuch in Deutschland eine tägliche Sport-Zeitung zu etablieren. Doch dazu kam es erst gar nicht. Die Pleiten, Pech und Pannen begleiteten das Projekt von Anfang an. Nach Vertriebsproblemen bei täglicher Erscheinungsweise sollte vorübergehend auf wöchentliche Erscheinung umgestellt werden. Doch daraus wurde auch nichts mehr. Und wenig später kamen, wie so oft bei solchen eher dubios wirkenden Unterfangen, die Meldungen über Zahlungsmoral und Arbeitsbedingungen ans Tageslicht. Sie untermauern den Anfangsverdacht: Es hätte nie klappen können.

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Der Goldene Günter 2010 in der Kategorie "Beste Hauptrolle in einer Familien-Saga" geht an

Konstantin Neven DuMont

Begründung der Jury: Er hat sich erst spät um einen Goldenen Günter beworben, aber dafür dann so richtig Gas gegeben: Konstantin Neven DuMont, Verlegersohn und leidenschaftlicher Interview-Geber, hat es in bemerkenswert peinlicher Weise geschafft eine fast schon ausgesessene Blog-Affäre doch noch durch öffentliche Anfeindungen gegenüber seinem Vater und Verlagspatriarchen Alfred Neven DuMont in eine tragische Familien-Saga zu verwandeln. Bedauerlich ist dabei besonders, dass sich Konstantin Neven DuMont mit seinem übertriebenen Drang nach Öffentlichkeit um das Gehör für die inhaltlichen Fragen bringt: Denn hinter dem lauten Poltern steckten manch sinnvolle, wahre Worte. Doch der Ton macht die Musik und hier hat sich Konstantin Neven DuMont eindeutig vergriffen.

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Der Goldene Günter 2010 in der Kategorie "Zuschauerbeleidigung des Jahres" geht an

RTL für "Das Medium"

Begründung der Jury: Glückwunsch an RTL: In den vergangenen beiden Jahren hatte sich stets ProSieben den Goldenen Günter in der einzig konstanten Kategorie - Zuschauerbeleidigung des Jahres - gesichert. Doch in diesem Jahr haben die Kölner alles gegeben und sich die Auszeichnung für "Das Medium" auch reichlich verdient. Die Steigerung von geskriptetem Unsinn am Nachmittag ist zweifelsohne der, für den man sich nicht einmal rechtfertigen muss - weil er aus dem Jenseits kommt. RTL ließ die Toten sprechen. Leider besteht die Gefahr einer Fortsetzung. Zumindest gibt es bereits eine zweite Folge, wie der Sender aufgrund einer Schnittpanne bei der ersten Ausgabe danach unfreiwilligerweise verriet.

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