Flops 2013/14

Alle auf den Kleinen (RTL)
Als RTL Anfang 2013 "Alle auf den Kleinen" mit Oliver Pocher zum ersten Mal auf Sendung schickte, war das Format mit über 21 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen noch ein voller Erfolg. Es zeugte aber von einer gehörigen Portion Überheblichkeit, als RTL das offenbar von "Schlag den Raab" inspirierte "Alle auf den Kleinen" im September dann erstmals samstags und auch noch direkt gegen das Vorbild in den Ring schickte. Das Ergebnis: 21 Prozent für Raab, 8 für Pocher. Auch wenn durch man den inszenierten Showdown mit gegen Boris Becker wenig später die Quoten nochmal deutlich steigern konnte, blieb auch die fünfte Ausgabe Ende 2013 klar unter dem Soll. RTL hat daher entschieden, die Sendung nicht fortzuführen. Unklar ist aber, ob sie freitags, wo sie stets recht gute Quoten geholt hatte, nicht doch funktioniert hätte. Für den Samstagabend war das Format aber offenbar einfach nicht gemacht.

Augenzeugen gesucht (RTL)
Seit 1967 ist das ZDF mit "Aktenzeichen XY... ungelöst" schon auf Verbrecherjagd - und Abnutzungserscheinungen sind nicht im Sicht. Im Gegenteil: Das Format ist so erfolgreich wie lange nicht und bringt sogar bei den 14- bis 49-Jährigen selbst RTL inzwischen immer wieder in Bedrängnis. Nicht zuletzt als Reaktion darauf schickte RTL mit "Augenzeugen gesucht" also ein ähnliches Format ins Rennen. Doch im Gegensatz zu "Aktenzeichen" erwies sich die Pilotsendung als veritabler Flop: Nur 2,6 Millionen Zuschauer sahen zu, der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag mit 11 Prozent klar unter dem Soll. Die Verbrecherjagd überlässt RTL angesichts dessen wohl weiterhin besser dem ZDF.

Bates Motel (Vox)
Vox hat in den letzten Monaten bei der Platzierung seiner Serien vieles falsch gemacht. Das "Psycho"-Prequel "Bates Motel" schien am späten Montagabend allerdings eigentlich recht gut aufgehoben. Ein allzu großes Publikum gefunden hat es trotzdem nicht. Insbesondere die Folge um 22:15 Uhr blieb mit Marktanteilen zwischen 5 und 6 Prozent klar unterm Soll, nach 23 Uhr wurde es dann zwar etwas besser, trotzdem wurde auch hier der Senderschnitt nicht erreicht. Klar ist in jedem Fall: Aus der "Grimm"-Vorlage hat "Bates Motel" zu wenig gemacht.

Bauexperte im Einsatz - Dem Pfusch auf der Spur (RTL II)
Obwohl der RTL II-"Bauexperte" schon bei der ersten Staffel im Frühjahr 2013, als die Sendung noch am späten Nachmittag um 17 Uhr lief, zuletzt weniger als 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe einfuhr, bekam er zur zweiten Staffel sogar eine Beförderung auf den 19-Uhr-Platz, der durch die Absetzung von "Welt der Wunder" inzwischen frei geworden war. Dort lief es allerdings noch schlechter. Als die vierte Ausgabe bei nur noch 2,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen angelangt war, zog RTL II die Konsequenzen und verbannte die Sendung kurzfristig wieder aus dem Programm.

Baupfusch - Familien in Not (kabel eins)
Mit im Schnitt fast 10 Prozent Marktanteil war "Baupfusch" im Sommer 2011 sicher kein großer Erfolg im Sat.1-Programm - gehörte damit aber schon eher zu den erfolgreicheren Formaten aus dem Dokusoap-Bereich. Trotzdem gab es zunächst keine Fortsetzung. Im November nahm sich dann aber kabel eins des Formats an - und holte noch ein aus anderem Zusammenhang bekanntes Gesicht dazu: Natascha Zuraw, die sich einst glücklos als RTL-Talkerin versucht hatte. Auch als Retterin vor dem Baupfusch war ihr allerdings kein größeres Quotenglück beschieden: Mit im Schnitt viereinhalb Prozent Marktanteil für die beiden Testfolgen drängt sich eine Fortsetzung nicht unbedingt auf.

Blue Bloods - Crime Scene New York (kabel eins)
Mehr als eineinhalb Millionen Zuschauer und Marktanteile von teils mehr als sieben Prozent in der Zielgruppe ließen kabel eins im Sommer letzten Jahres jubeln. Doch die Freude über den erfolgreichen Start währte nicht lang: Schon in der dritten Woche brach "Blue Bloods" mit dem einstigen "Magnum"-Hauptdarsteller Tom Selleck völlig ein. Nachdem man am Ende sogar mit der Marke von zwei Prozent kämpfte, zog kabel eins kurzerhand den Stecker und nahm die Serie nach fünf Wochen schnell wieder aus dem Programm. Dann geschah 14 Monate lang nichts - bis kabel eins es Mitte November erneut versuchte, nun am Freitagabend. In Woche 2 lag der Marktanteil bei 1,6 Prozent in der Zielgruppe. Diesmal war daher schon nach vier Folgen bereits wieder Schluss. Nur schwer vorstellbar, dass kabel eins einen dritten Anlauf nehmen wird.

Borgia (ZDF)
"Borgia" gehörte fraglos zu den am wenigsten erwarteten Flops des Jahres. Die erste Staffel war zwei Jahre zuvor noch mit über sechs Millionen Zuschauern gestartet und holte bis zuletzt sogar bei den 14- bis 49-Jährigen zweistellige Marktanteile. Die sechs neuen Folgen stießen hingegen auf eine erstaunlich breite Front von Desinteresse: Den Auftakt sahen schon weniger als drei Millionen Zuschauer - und als bei Folge 3 schon nur noch 2,25 Millionen übrig waren, zog das ZDF die Notbremse und verlegte die übrigen Folgen in den späten Abend. Das Finale lief an einem Sonntag gegen 23:30 Uhr, wo weniger als 900.000 Zuschauer zusahen.

Bully macht Buddy (ProSieben)
Sitcoms wie "Two and a half Men" und "The Big Bang Theory" gehörten in den letzten Jahren zu den größten Erfolgen in den USA und auch zu den größten Erfolgen von ProSieben. In Deutschland lag das eigenproduzierte Sitcom-Genre hingegen jahrelang brach. Ändern wollte das in diesem Jahr unter anderem Bully, der auch die US-Produktionsweise - aufgezeichnet wurde live vor Publikum - importierte. Nach einem zunächst noch ordentlichen Start ging es ab Woche 3 rapide bergab, vier Wochen später hatte sich die Reichweite bereits mehr als halbiert, der Marktanteil lag nur noch bei knapp über 7 Prozent.. "Bully macht Buddy", das zugleich ein großer Werbespot für Bully Kinofilm "Buddy" sein soll, wird angesichts dessen wohl bis auf weiteres der einzige Versuch bleiben, hierzulande eine Sitcom in US-Manier zu produzieren.

Burn Notice (Vox)
Aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen verordnete Vox in dieser Saison vielen seiner Serien einen Sendeplatzwechsel. Betroffen davon war auch "Burn Notice", das bislang montags lief - zuletzt auch dort schon mit ein paar Problemen. Am späten Freitagabend ist die Serie nun aber völlig verloren. Im Schnitt 4,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, zwischenzeitlich gar nur 3 Prozent, sind ein deutliches Zeichen, dass "Burn Notice" dort nicht richtig platziert ist. Immerhin hat Vox trotzdem bislang wacker durchgehalten, was auch dort längst keine Selbstverständlichkeit mehr ist - siehe etwa "Suits". Für die noch ausstehende finale siebte Staffel sollte sich Vox aber dann doch noch etwas erfolgsversprechenderes überlegen.

Christine. Perfekt war gestern (RTL)
Mit "Doctor's Diary" hatte Diana Amft RTL einst kaum noch für möglich gehaltene Erfolge im Bereich eigenproduzierter Serien abseits der ausgetrampelten Krimi/Action-Pfade beschert, mit "Christine. Perfekt war gestern" sollte sie nun auch noch das jahrelang völlig aus dem Programm verschwundene Sitcom-Genre wiederbeleben. Ob es wirklich die beste Idee war, eine US-Sitcom auf deutsch nachzudrehen, ist aber fraglich. Nach einem verhaltenen Start wandte sich das Publikum in jedem Fall nach und nach weiter ab. Mit 8,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe endete "Christine" in jedem Fall alles andere als perfekt. Eine zweite Staffel gibt's daher wenig überraschend nicht.

Columbus - Entdecke deine Welt (RTL II)
Anfang des Jahres trennte sich RTL II von seinem wöchentlichen Magazin "Welt der Wunder", das schon längst nicht mehr so richtig ins Programm passen wollte. Gleichzeitig betonte man aber, dass man an der Wissensfarbe grundsätzlich festhalten wolle. Wie das aussehen soll, konnte man dann Anfang des Jahres in zwei Ausgaben von "Columbus - Entdecke deine Welt" sehen. "RTL 2 verabschiedet sein Resthirn", konstatierte etwa Peer Schader auf stern.de. Auch aus Quotensicht war "Columbus" wenig überzeugend: Nur 500.000 Zuschauer sahen die erste Folge, der Marktanteil lag bei 3,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Folge 2 war mit 820.000 Zuschauern und 4,4 Prozent Marktanteil dann immerhin schon erfolgreicher - und tatsächlich plant RTL II offenbar auch weitere Folgen.

Das Einrichtungskommando (RTL II)
"Deutschlands schnellste Einrichtungssendung" gehört auch zu Deutschlands am schnellsten abgesetzten Einrichtungssendungen. Nachdem die reguläre Staffel des Formats, in dem Janine Kunze und Daniel Kraft mit ihrem Team nur 90 Minuten haben, um komplette Wohnungen neu zu gestalten, nicht an die guten Quoten der Testsendung im Sommer 2012 anknüpfen konnte, zog RTL II nach nur drei Ausgaben wieder einen Schlussstrich. 4,5 Prozent für die letzte Folge waren dem Sender offenbar angesichts des Abwärtstrends zu wenig.

Date My Style (Vox)
Mit der "Shopping Queen" feiert Vox nach wie vor schöne Erfolge am Nachmittag, ein Mix aus Shopping, Styling und Dating will hingegen nicht so recht funktionieren: In "Date my Style" kaufen Single-Männer für eine Dame, von der sie nur ihre Maße und Schuhgröße kennen, ein Outfit, das sie ihr schließlich präsentieren. Im Anschluss an die "Shopping Queen" funktionierte das im Frühjahr noch recht gut, doch seit Herbst versucht Vox es im Vorlauf der Sendung, weil der 16-Uhr-Platz belegt ist. Dort sind die Quoten inzwischen richtig mau und sogar rückläufig. Anfang Dezember hat Vox das Format daher zumindest vorerst mal aus dem Programm genommen.

Der Firmenretter, Dr. Feld hilft (ZDF)
Kennen Sie noch Michael Requardt? 2007 war der mal kurzzeitig mit einem täglichen Coaching-Format bei RTL II am Vorabend zu sehen, aufgrund schlechter Quoten war aber schnell Schluss. In diesem Jahr betätigte er sich nun als "Firmenretter" am Sonntagvorabend im ZDF. Im Schnitt sahen allerdings dort nur 1,7 Millionen Zuschauer zu, der Marktanteil lag bei nur knapp über 7 Prozent. Als Quotenretter taugt er also schonmal nicht. Offenbar ist das ZDF aber gewillt, am Sonntagvorabend ein Dokusoap-Format zu etablieren. Im Sommer lief dort schonmal "Dr. Feld hilft". Mit ähnlich vielen Zuschauern und 8 Prozent Marktanteil war aber auch dieser Sendung kein großer Erfolg beschieden.

Der große deutsche Jugendreport (RTL II)
Konnte RTL II im vergangenen Jahr mit seinem ersten "großen deutschen Jugendreport", für den Jugendliche zu Themen wie Schule, Internet oder Sexualität befragt wurden, zumindest bei den jüngeren Zuschauern noch punkten, so interessierten sich für die Neuauflage in diesem Jahr weder Alte noch Junge. Die beiden Folgen sahen im Schnitt nur 700.000 Zuschauer, der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag zunächst bei 4,1 und dann 4,5 Prozent. Ob es den großen deutschen Jugendreport erneut geben wird, darf also bezweifelt werden.

Der Luxusreiseleiter (Vox)
Albert Sham, genannt "Monsieur Albert", organisiert mit seiner Firma Reisen für Super-Reiche und Prominente in Asien. Für eine Dokusoap über diese Luxus-Reisen konnte sich der deutsche Pöbel, der sich dann doch nur Malle oder ähnliches leisten kann, aber offenbar nicht erwärmen. 4,4 Prozent Marktanteil erzielte die erste Folge nur. Die zweite Folge legte allerdings dann immerhin schon deutlich auf 5,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen zu. Danach war wie geplant erstmal Schluss. Ob der Aufwärtstrend angehalten und doch noch zufriedenstellende Quoten zu erzielen gewesen wären, bleibt also ein Mysterium.

Der V.I.P.-Bus - Promis auf Pauschalreise (RTL)
Schon im Sommer 2012 kündigte RTL an, das britische Format "Coach Trip" in einer Promi-Version nach Deutschland zu holen. Dann war es lange Zeit ruhig um das Format - ehe dann fast ein Jahr später doch noch die Dreharbeiten starteten. Verpflichtet wurde dafür Olivia Jones, die sich im letzten Dschungelcamp in die Herzen der Zuschauer kommentiert hatte. Doch selbst sie konnte das Format offenbar nicht retten. RTL fand lange Zeit gar keinen Sendeplatz und versendet es nun etwas verschämt am Sonntagnachmittag - und auch dort läuft es schlecht. Künftig müssen die Promis ihre Pauschalreisen also wohl wieder selbst zahlen.

Der Vorkoster (Das Erste)
Im WDR kostet Björn Freitag schon seit 2010 vor, im Frühjahr schickte man ihn für zunächst drei Wochen nun auch mal ins Erste. Am Sonntagabend war für ihn aus Quotensicht aber nicht besonders viel zu holen: Im Schnitt 1,2 Millionen Zuschauer und 7,6 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum waren das Ergebnis des Testlaufs. Immerhin ein Trost: Die "Ratgeber"-Formate, die sonst auf diesem Sendeplatz zu sehen sind, interessieren in der Regel noch weniger Zuschauer.

Detlef muss reisen (Vox)
Der aus "Ab ins Beet" bestens bekannte Choleriker Detlef, der von Reisen nicht besonders viel hält, wurde im vergangenen Jahr erstmals testweise auf eine ebensolche geschickt - und bescherte Vox am Sonntagvorabend einen erstaunlichen Marktanteil von 13,5 Prozent in der Zielgruppe. Zwei Millionen Zuschauer schalteten ein. Also schickte Vox das Format in Serie und beförderte Detlef sogar in die Primetime. Das böse Erwachen kam in diesem Frühjahr: Um 20:15 Uhr schalteten plötzlich nur noch halb so viele Zuschauer ein, der Marktanteil lag zum Start unter der 5-Prozent-Marke. Auch inhaltlich konnte "Detlef muss reisen" nicht überzeugen. Also hat Vox kurzfristig nochmal Hand angelegt und die verbliebenen Folgen neu geschnitten und von 90 auf 60 Minuten gekürzt. Das brachte zumindest ein wenig Quoten-Besserung, auch wenn "Detlef muss reisen" nie mehr wirklich überzeugen konnte.

Dexter (RTL II)
Man muss es wohl einfach anerkennen: "Dexter" ist keine Serie fürs deutsche Free-TV. RTL II hat auch wirklich schon einiges probiert. Die Serie fand aber weder ein allzu großes Publikum, als sie groß beworben einst am späteren Montagabend startete, noch als sie sonntags oder auch im Rahmen einer Eventprogrammierung an einem Wochenende lief. Diesmal probierte RTL II es nun mal wieder mit einem Sendeplatz sonntags nach dem Primetime-Film. Die Marktanteile bewegten sich zwischen 3 und 4 Prozent, sodass "Dexter" nach nur zwei Wochen bereits auf Mitternacht verschoben wurde. Dort tat sich die Serie aber kaum weniger schwer. Dass RTL II weit hinterherhinkt - in den USA wurde "Dexter" nach 8 Staffeln bereits im Herbst letzten Jahres beendet, RTL II zeigt nun gerade erst Staffel 5 - ist dabei sicher auch wenig hilfreich.

Die Autoeintreiber (RTL II)
Mit dem Versuch, mit Scripted-Reality-Formaten auch den Samstagabend zu bespielen, ist RTL II im Herbst 2012 gescheitert. Eines der Formate von damals bekam in diesem Frühjahr aber nochmal eine neue Chance am Sonntagvorabend. Dort lief es für "Die Autoeintreiber" zwischenzeitlich mit bis zu 6,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe auch gar nicht so schlecht. Doch mit im Schnitt nur knapp 5 Prozent in der Zielgruppe konnte auch die zweite Staffel im Vorabendprogramm nicht wirklich überzeugen.

Die Geschmacksjäger - zwei Köche auf Weltreise (kabel eins)
kabel eins ist noch auf der Suche nach einem passenden Format, um den Sonntagabend dauerhaft mit Eigenproduktionen halbwegs erfolgreich bestücken zu können. Dafür hat man in der vergangenen Saison einiges ausprobiert. Eines dieser Formate war "Die Geschmacksjäger - zwei Köche auf Weltreise". Mit im Schnitt nur 3,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe konnte die vierteilige Reihe aber alles andere als überzeugen. Anderen Formaten, die ebenfalls in fremden Ländern spielten, wie "Die Wildnis und ich - Richard Gress in Afrika" oder "Hinter fremden Gittern" war kaum mehr Quotenglück vergönnt. Das ist offenbar nicht die Farbe, mit der kabel eins am Sonntagabend gegen Filme und Serien der Konkurrenz bestehen kann.

Die Hohlbeins - Eine total fantastische Familie (RTL II)
In die Riege der schrecklich glamourösen Geissens und schrecklich großen Wollnys wollte RTL II nun auch noch die total fantastischen Hohlbeins einreihen. Eine erste Folge über den Fantasy-Schriftsteller Wolfgang Hohlbein und seine Familie kam Anfang 2013 noch recht gut an, als das Format in diesem Frühjahr aber in Serie ging, waren die Quoten katastrophal. Die ersten beiden Folgen kamen nur auf rund dreieinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Danach nahm RTL II "Die Hohlbeins" schnell wieder aus dem Programm.

Die Promi-Hochzeitsplaner (Sat.1)
"Die Promi-Hochzeitsplaner" waren für eine erstaunliche Delle im Sat.1-Programm verantwortlich: So gut die Filme am Sonntagnachmittag auch liefen und so gut sich Julia Leischik mit "Bitte melde dich" danach auch schlug: Die "Promi-Hochzeitsplaner" verharrten völlig unbeeindruckt stets im Tief. Im Schnitt erzielten die sechs Ausgaben weniger als achteinhalb Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Hochzeiten werden somit künftig wohl wieder von Nicht-Promis oder allenfalls Daniela Katzenberger geplant - wobei auch deren Hochzeitsplanungsformat bei Vox schwächelt.

Die Show der unglaublichen Helden (Das Erste)
Die ARD hat vieles - aber kein Händchen dafür, Formate für Matthias Opdenhövel zu entwickeln. Im Oktober präsentierte er die "Show der unglaublichen Helden", die man zu allem Überfluss auch noch gegen Kerners neue "Zeitreise-Show" im ZDF antreten ließ. Die "unglaublichen Helden" waren Menschen im Rentneralter, die nochmal unter Beweis stellten, dass sie es auch mit Jüngeren aufnehmen können. Bis heute ist aber ungeklärt, wieso alle diese "Helden" egal in welcher Disziplin immer gegen Hardy Krüger Jr. und Fernanda Brandao antreten mussten. Allzu viele mussten sich diese Frage immerhin nicht stellen, nur rund 2,7 Millionen Zuschauer hatten nämlich eingeschaltet. Peinlich: Genauso wie Kerner unterlag die "Show der unglaublichen Helden" damit sogar einer "Tatort"-Wiederholung im WDR.

Die strengsten Eltern der Welt (Sat.1)
Eigentlich war "Die strengsten Eltern der Welt" ein kabel eins-Format - und da wäre es womöglich auch besser aufgehoben gewesen. Sat.1 übernahm das Format und strahlte erstmal unzählige Folgen als Wiederholung am Nachmittag aus - mit häufg durchaus ordentlichen Quoten. Erst im Februar gab es dann endlich mal neue Folgen - allerdings nur drei Stück. Diese drei Folgen liefen am Sonntagvorabend allenfalls mäßig. Trotzdem entschied sich Sat.1, die "Strengsten Eltern" sogar in die Primetime zu befördern, wo sich die Reihe im Juli zurückmeldete. Anfangs hielt man sich noch knapp im zweistelligen Bereich - doch je länger die Staffel dauerte, desto weiter ging es nach unten. Zuletzt lag der Marktanteil meist bei weniger als 8 Prozent in der Zielgruppe. Für kabel eins wäre das ein schöner Erfolg gewesen. Für Sat.1 war es zu wenig.

Doc meets Dorf / Der Knastarzt (RTL)
RTL wollte ein neues "Doctor's Diary" - und zwar mit aller Gewalt. So jedenfalls wirkte die neue Serie "Doc meets Dorf", die nicht nur inoffiziell die Nachfolge der Serie mit Diana Amft antreten sollte. Doch letztlich führte das vor allem dazu, dass alles etwas zu gewollt wirkte. Trotzdem hielt sich "Doc meets Dorf" lange Zeit auf einem zumindest halbwegs soliden Niveau um 14 Prozent - man sollte nicht vergessen, dass auch "Doctor's Diary" im ersten Jahr kein großer Erfolg war. Doch zuletzt ging der Serie dann doch noch die Puste aus. Dass das Serienfinale nur noch knapp über zwei Millionen Zuschauer verfolgten und der Marktanteil in der Zielgruppe 14-49 bei nur 11,4 Prozent lag, verhinderte eine zweite Staffel, die lange Zeit noch möglich schien. Ähnlich sah es übrigens im Frühjahr nun bei "Der Knastarzt" aus: Gut gestartet, aber mit 10,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe sehr schwach verabschiedet. Allerdings musste die Serie zuletzt auch gegen die Bundesliga-Relegation ran. Und dass zwischendurch eine Folge am Gründonnerstag lief und eine Woche wegen des Maifeiertags pausiert werden musste, war auch nicht gerade hilfreich. Noch ist daher bei RTL zwar keine Entscheidung für, aber auch noch keine endgültige Entscheidung gegen eine zweite Staffel gefallen.

Elementary (Sat.1)
Wärst du doch am Donnerstag geblieben... So ähnlich könnte man in Anlehnung an einen alten deutschen Schlager in Bezug auf "Elementary" singen. Der erste Teil der ersten Staffel war dort im Schlepptau von "Criminal Minds" im Frühjahr noch recht ordentlich gelaufen. Doch dann wurde Sat.1 ein wenig übermütig und wollte am Montag noch einen weiteren US-Serienabend etablieren. Nachdem "Castle" dort schon nicht funktioniert hatte, schickte man auch noch "Elementary" dorthin. Dort waren die Marktanteile von Anfang an einstellig - und gaben immer weiter nach, als "The Mentalist" im Vorlauf auch nur noch in Wiederholungen zu sehen war. Die vorerst letzte Folge sahen Ende November nur noch 1,27 Millionen Zuschauer, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei desaströsen 6,4 Prozent. Ob man deswegen aber unbedingt zwei Folgen vor dem Staffelfinale hätte Schluss machen müssen? Sat.1 scheint es drauf anzulegen, sich einen schlechten Namen bei Serienfans zu machen. Zuvor hatte man schließlich auch bei "Castle" schon ähnlich verfahren. Die letzten zwei Folgen liefen dann nach zweieinhalb Monaten doch wieder donnerstags. Der Marktanteil war dort besser - doch zuviele Zuschauer hatte man wohl schon vergrault. Und mit Wiederholungen von "Criminal Minds" sind zudem bessere Quoten zu erzielen. Inzwischen wurde die Serie daher an kabel eins weitergereicht, das zuerst die zweite Staffel ankündigte, um dann überraschend doch erstmal die erste in Wiederholungen zu zeigen.

ErmittlungsAKTE - Dem Verbrechen auf der Spur (Sat.1)
Seine "Akte" leidet häufig unter dem schwachen Vorlauf und erreicht im Schnitt in diesem Jahr nur noch einen einstelligen Marktanteil. Und auch mit dem Ableger "ErmittlungsAKTE" hatte Ulrich Meyer nicht mehr Glück. Im Gegenteil: Das Format, das schon eine beachtliche Wanderung durch die Sat.1-Sendeplätze hinter sich hat, kam am Mittwochabend auf im Schnitt weniger als 7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Häufig sahen weniger als eine Million Zuschauer zu.

Fashion Hero (ProSieben)
"Ein Erfolg für alle - außer ProSieben" - so titelte DWDL im November über "Fashion Hero" mit Claudia Schiffer. Es war die absatzstärkste Castingshow aller Zeiten. Doch leider hatten sich die Formatentwickler eben in erster Linie über diesen Aspekt gedanken gemacht - und dabei ganz vergessen, ein kurzweiliges und unterhaltsames Format zu entwickeln. Die Quittung waren Marktanteile tief im einstelligen Bereich und zunächst nur Zuschauerzahlen knapp über der Millionen-Marke. Und als selbst diese noch unterschritten wurde, pfiff ProSieben auf die Versprechen an die Partner, halbierte die Sendezeit und verschob die Sendung in den späteren Abend. Dort endete sie mit 720.000 Zuschauern und 5,3 Prozent Marktanteil auf dem absoluten Tiefpunkt.

Friends with Benefits (ProSieben)
Weil ProSiebenSat.1 immer größere Flächen seines Programms mit Sitcoms bespielt, schaffen es selbst kurzlebige, in den USA gefloppte Formate auf vergleichsweise prominente Sendeplätze. Im Anschluss an "Fashion Hero" versuchte ProSieben es mit der 2011 bei NBC gezeigten Sitcom "Friends with Benefits". Die brachte das Kunststück fertig, die katastrophalen "Fashion Hero"-Quoten sogar noch zu unterbieten. In der dritten Woche lag der Marktanteil bei unter 4 Prozent. Nur noch knapp über 300.000 Zuschauer sahen zu. Das war so desaströs, dass ProSieben nach sieben der ohnehin nur 13 produzierten Folgen schnell die Reißleine zog.

Hannibal (Sat.1)
14,4 - 9 - 5,7: Das war die Marktanteilsentwicklung der Serie "Hannibal" in den ersten drei Wochen bei Sat.1. Um nicht in absehbarer Zeit in den negativen Bereich zu rutschen, zog Sat.1 schnell Konsequenzen und verschob die Serie um eine Stunde nach hinten. Damit war zwar kurzzeitig nochmal ein zweistelliger Marktanteil zu holen, inzwischen liegt "Hannibal" aber wieder bei Marktanteilen von unter 8 Prozent. Dass man sich mit dem "Schweigen der Lämmer"-Prequel an einen Kultfilm anlehnte, verlor also offensichtlich nur allzu schnell seine Zugkraft. Auch in den USA war die Serie für NBC übrigens kein großer Erfolg, auch wenn man dort weitere Staffeln produzieren lässt.

Hautnah! - Das Promi-Magazin (RTL II)
Micaela Schäfer, die für sich selbst das schöne Wort "Nackt-Konzept-Künstlerin" ersonnen hat, wollte in "Hautnah!" einen "exklusiven Blick hinter die Kulissen der Promiwelt" bieten. Doch auch nackte Tatsachen, wie sie Micaela Schäfer stets verspricht, brachten nicht mehr als 5,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ein. Auf mehr als eine Folge hat es das "Promi-Magazin" daher auch nicht gebracht.

Heiter bis tödlich: Koslowski und Haferkamp, Monaco 110; Vier Frauen und ein Todesfall
Seit Herbst 2011 müht sich die ARD nun schon ab, mit Schmunzelkrimis am Vorabend zu punkten. Außer vielleicht "Hubert und Staller" konnte aber keine der Serien wirklich nennenswerte Erfolge erzielen, auch wenn man durchaus erstaunliches Durchhaltevermögen beweist und häufig schon mehrere Staffeln produzieren ließ. Auch die beiden Neustarts in dieser Saison bildeten da keine Ausnahme. "Koslowski und Haferkamp" kam im Schnitt auf nur 5,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum, "Monaco 110" blieb mit 6,5 Prozent ebenfalls blass. Noch schlechter erging es am Freitagabend der aus Österreich übernommenen Serie "Vier Frauen und ein Todesfall": Im Schnitt sahen hier weniger als eine Million Zuschauer zu, der Marktanteil lag nur knapp über 5 Prozent. In Zukunft will die ARD die Krimidosis am Vorabend nun immerhin mal reduzieren und es auch mit Comedy und anderen Farben probieren. Es wird spannend, ob damit ein Ausweg aus der Quotenmisere gefunden werden kann.

Hell's Kitchen (Sat.1)
Obwohl RTL einst mit seiner Adaption von "Hell's Kitchen" mit Christian Rach wenig Erfolg hatte, versuchte sich in diesem Jahr Sat.1, das das Thema Kochen neu für sich entdeckt hat, an einer Neuauflage. Am ohnehin schwierigen Mittwochabend war Frank Rosin allerdings kein Quotenglück vergönnt. Im Schnitt kamen die vier bislang gezeigten Folgen auf nur rund 8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, weniger als eineinhalb Millionen Zuschauer schalteten durchschnittlich ein.

Homeland (Sat.1)
Nachdem sich nach dem hervorragenden Einstand im vergangenen Jahr gegen Ende der ersten Staffel ein klarer Abwärtstrend herausgebildet hatte und Staffel 2 zum Ende hin sogar richtig unter die Räder kam, wollte Sat.1 "Homeland" ursprünglich schon an kabel eins weiterreichen, entschied sich dann aber doch noch einmal um. Tatsächlich meldete sich die dritte Staffel nochmal mit recht ordentlichen Quoten zurück. Bei Folge 2 sah es mit 11,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe sogar nochmal richtig gut aus. Doch dann ging es erneut deutlich bergab. Im Schnitt erreichte die dritte Staffel weniger als eine Million Zuschauer und nur knapp über 8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Zwischenzeitlich ging es sogar auf bis zu 6,5 Prozent hinunter. Für Sat.1 ist es also allenfalls noch eine Frage von Image und Prestige, sich eine solche Serie - von Sat.1-Chef Paalzow immerhin als beste der Welt bezeichnet - trotz der überschaubaren Quoten zu gönnen.

House of Cards (Sat.1)
Noch so eine Serie, die aus qualitativer Sicht hier eigentlich nichts verloren hätte. Doch die Intrigen in der US-Politik sprechen wohl nur eine zu kleine Zielgruppe an - und die wartet überdies auch noch nicht unbedingt auf eine Free-TV-Ausstrahlung. Schon zum Start lag der Marktanteil bei weniger als 7 Prozent in der Zielgruppe - und da keine Besserung in Sicht ist, hat Sat.1 kurzerhand entschieden, die Serie mit einem nächtlichen Marathon noch vor dem Jahreswechsel zu Ende zu bringen. Damit näherte Sat.1 sich immerhin dem Netflix-Modell an: Dort wurden alle Folgen auf einen Schlag veröffentlicht.

In Plain Sight (kabel eins)
Nachdem kabel eins angesichts des immer größeren Serienhungers von Sat.1 im Serienbereich zuletzt schon etwas ausgezehrt aussah - selbst das allenfalls mittelprächtig laufende "Castle" musste kabel eins abgeben - wühlte man nochmal ganz tief im Archiv und stieß dort auf "In Plain Sight". Die Serie, die 2009 schon beim Kleinstsender ZDFneo ihre Premiere gefeiert hatte und die auch heute noch zu nächtlicher Zeit im ZDF zu sehen ist, sollte plötzlich der Grundstein für den Freitagabend legen. Das ging wenig überraschend schief: Bei weniger als 4 Prozent lag der Marktanteil in der Zielgruppe. Nach nur einer Woche verschob kabel eins die Serie daher fix in den späten Abend.
Sendeplatz: Fr, 1 Folge um 20:15 Uhr, dann 23:15 Uhr

Inka! (ZDF)
Während man sich abends vor Talkshows kaum retten kann, ist das Genre im Tagesprogramm vor längerem ausgestorben. Mit Inka Bause wollte das ZDF es in diesem Jahr wiederbeleben. Vorbilder waren allerdings nicht Ilona Christen und Hans Meiser, sondern eher Ellen DeGeneres aus den USA. Damit traf das ZDF allerdings nicht den Geschmack des deutschen Publikums. Nur knapp über 800.000 Zuschauer sahen die erste Folge - nur die letzte Folge, die bereits nach etwas mehr als zwei Monaten zu sehen war, sollte nochmal mehr Zuschauer haben. Angesichts der durchweg miserablen Quoten bei Jung und Alt ohne erkennbaren Aufwärtstrend kann man dem ZDF allerdings auch kaum verdenken, dass der lange Atem nur 49 Ausgaben lang gereicht hat. Bis auf Weiteres wird beim ZDF also weiterhin gekocht oder alte Serienware aufgewärmt.

Junior Chef - Jetzt sind wir dran (kabel eins)
Mit "Junior Chef - Jetzt sind wir dran" nahm sich kabel eins einem eigentlich interessanten Problem an: Familienunternehmen, bei denen der Gründer oder derzeitige Chef vor dem Ruhestand steht. In "Junior Chef" sollte die jüngere Generation in einem einwöchigen Test darlegen, wie sie die unter Druck stehenden Unternehmen umgestalten würden und wie sie das Ruder herumreißen wollen. Hilfe bekamen sie dabei von Unternehmenscoach Thomas Ebrahim. Wie mit so vielen anderen seiner Eigenproduktionen erlitt kabel eins aber auch damit Schiffbruch: Im Schnitt lag der Marktanteil in der Zielgruppe bei nur knapp über drei Prozent.

Keep Your Light Shining (ProSieben)
Immerhin: Anders als beim kurz zuvor gestarteten "Quizduell" im Ersten klappte bei der ProSieben-Musikshow "Keep Your Light Shining" aus technischer Sicht alles. Auch war es erfrischend, dass eine Musiksendung mal ganz ohne das übliche Castingkorsett auskam. Doch honoriert wurde das nicht. Nachdem die erste Folge mit knapp über 9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe schon nur mau gestartet war, stürzte die zweite Episode dann sogar auf weniger als 7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen ab. Wie früher im Jahr schon bei der "Millionärswahl" ist es ProSieben also auch hier erneut nicht gelungen, ein Show-Konzept irgendwie erfolgreich mit dem Internet zu verbinden.

Law & Order: Special Victims Unit / CSI: NY (Vox)
Als "Law & Order: Special Victims Unit" noch am Mittwochabend lief - also bis zum Frühjahr 2012 - waren Vox zumindest sehr ordentliche Quoten sicher. Dann musste die Serie auf den Freitag wechseln, wo sich die Serie seitdem sehr schwer tut. In dieser Saison reichte es im Schnitt nicht mal mehr für sechs Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Trotz dieser Erfahrungen entschied Vox in diesem Herbst, auch noch "CSI: NY" seinen angestammten Sendeplatz am Montagabend zu entziehen und auch diese Krimiserie auf ihren letzten Metern auf den Freitagabend zu verbannen. Ergebnis dieses kaum nachvollziehbaren Schritts: Statt über 11 Prozent wie am Montag kam die letzte Staffel von "CSI: NY" am Freitag nur noch auf wenig mehr als 6 Prozent Marktanteil. Zudem gelang es Vox auch nie, am Montag eine ähnlich erfolgreiche Serie zu finden. Eine Programmierung also, die nur Verlierer hinterlassen hat.

Mach mich schön (Sat.1)
In den vergangenen Jahren hat Sat.1 sein Vormittagsproramm in der Regel vernachlässigt und sich vorwiegend mit Wiederholungen beholfen. Umso überraschender, dass der Sender ab Ende August einen Monat lang eine Ausnahme machte und versierte Styling-Experten, darunter Jana Ina Zarella und Lorand Lajos, Kandidatinnen dabei halfen, ihren persönlichen Look zu finden. Die Zuschauer hatten allerdings Probleme damit, die Sendung zu finden - nur ein einziges Mal gelang ein zweistelliger Marktanteil. Ansonsten bewegte sich "Mach mich schön" konsequent unterhalb des Senderschnitts.

Mad Men (ZDF)
Eigentlich muss man das ZDF dafür loben, eine preisgekrönte Serie wie "Mad Men" ins Hauptprogramm zu nehmen. Doch das Unterfangen musste scheitern - nicht nur, weil man die Serie im November auf dem Sendeplatz nach "Aspekte" zeigte, auf dem in der Vergangenheit schon mehrere Serien floppten. Auch die Tatsache, dass man mit der fünften Staffel begann, dürfte auch noch die letzten potenziell interessierten Zuschauer verschreckt haben. Und so kam es, wie es kommen musste: Zuletzt schalteten nicht mal 400.000 Zuschauer ein, der Marktanteil lag bei weniger als drei Prozent. Kleiner Trost: Auch in den USA ist "Mad Men" ein Nischen-Programm.

Made in Germany - Wir können's selbst am besten (RTL)
"Die großen Privatsender vermochten zuletzt nur noch selten zu überraschen. Am Montagabend ist es RTL aber doch mal wieder gelungen: Die neue Dokusoap "Made in Germany" zeigte eindrucksvoll, dass es noch Platz für echte Emotionen gibt" - so schrieb DWDL.de am Abend der Premiere von "Made in Germany - Wir können's selbst am besten", wo die engagierte Unternehmerin Sina Trinkwalder Langzeitarbeitslosen eine neue Job-Perspektive verschaffen wollte. Wenige Stunden später lagen die wenig schmeichelhalften Quoten auf dem Tisch: 11,4 Prozent betrug der Marktanteil in der Zielgruppe - schwach, wenn auch kein völliges Desaster. Um so überraschender, wie schnell RTL reagierte: Einen Tag später gab man bekannt, bereits die zweite Folge nicht mehr in der Primetime zu zeigen, sondern nur noch am Sonntagnachmittag zu versenden. Dort ging die erste und einzige Staffel dann auch ohne großes Aufsehen zu Ende.
Sendeplatz: Mo, 20:15 Uhr (1 Folge), So, 15:30 Uhr (3 Folgen)

Mama International (Sat.1)
"Mama International" verband das "Frauentausch"-Konzept mit einem interkulturellen Aspekt: Deutsche Hausfrauen übernahmen in dem Format für 14 Tage die Mutterrolle in einer fremden Familie in einem ganz anderen Land - von Namibia bis zur Mongolei. Sat.1 zeigte die erste Folge Anfang März am Sonntagvorabend. Der Start verlief mit einem Marktanteil von nur 6,2 Prozent in der Zielgruppe allerdings so katastrophal, dass der Sender schon nach einer Folge die Reißleine zog. kabel eins wird die komplette Staffel nun gegen die Fußball-WM versenden. Dort rechnet ohnehin niemand mit hohen Quoten, insofern dürfte "Mama International" wohl auch länger als eine Woche durchhalten.

Mein Revier - Ordnungshüter räumen auf (kabel eins)
Das soll einer verstehen: "'Mein Revier – Ordnungshüter räumen auf!' zeigt das Leben, wie es für Polizisten, Ordnungshüter und Zöllner wirklich ist – als zeitversetzte 'Live-Reportage'", beschreibt kabel eins das Konzept selbst auf seiner Website. Und was setzte man den Zuschauern vor? Tierschützer, Hoteltester und sogar die Ludolfs. Doch entweder wollte das kaum jemand sehen - oder diejenigen, die es womöglich sehen wollten, ahnten nicht, dass "Mein Revier" plötzlich solche Inhalte hat. Die Folge: Im Schnitt 3,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Und offenbar schaute auch bei kabel eins kaum jemand das eigene Programm. Jedenfalls fiel erst am Tag danach auf, dass man Ende Mai versehentlich nochmal die Folge der Vorwoche gezeigt hatte. Selbst das war den Zuschauern aber egal: Die Zuschauerzahl war exakt genauso hoch wie eine Woche später.

Meine Freundin, ihre Familie und ich (Sat.1)
Im Anschluss an "Hell's Kitchen" entdeckte Sat.1 im Mai mit "Meine Freundin, ihre Familie und ich" die Versteckte Kamera wieder für sich. Als "Real-Life-Comedy" kündigte der Sender das Format an - und tatsächlich war es zwischen manch reinlich konstruierten Szenen bisweilen recht unterhaltsam, den frisch verliebten jungen Männern beim Besuch der Schwiegereltern zuzusehen. Was sie nämlich nicht wussten: Die vermeintliche Horrorfamilie des Partners wird bloß von Schwiegereltern gemimt. Im Anschluss an "Hell's Kitchen" kam allerdings auch "Meine Freundin, ihre Familie und ich" in Teufels Küche. Eine Fortsetzung ist angesichts tief einstelliger Marktanteile daher so gut wie ausgeschlossen.

Millionärswahl (ProSieben)
Das gibt's auch nicht alle Tage: Eine nur fürs Web produzierte Sendung, in der eine Million Euro ausgespielt werden. Geplant war das freilich alles ganz anders: ProSieben hatte im Vorfeld kräftig die Werbetrommel für die "Millionärswahl" getrommelt, bei der erstmals demokratisch das Preisgeld rein nach Sympathie vergeben werden sollte. Brainpool-Chef Grabosch schwärmte schon vom "digitalen Wetten, dass..?". Erneut fuhr man zudem die 2-Sender-Strategie auf Sat.1 und ProSieben. Schon die erste Folge kam mit 10,7 Prozent aus quotensicht nur mäßig gut an und erhielt zudem vernichtende Kritiken. Zu Folge 2 änderte man das kritisierte Abstimmungssystem. Gebracht hat das ncihts: Der Marktanteil stürzte radikal auf 5,6 Prozent in der Zielgruppe ab. Also zog ProSiebenSat.1 zum ersten Mal die Notbremse. Statt sechs sollte es nur noch zwei weitere Shows geben, die zudem auch nicht mehr um 20:15 Uhr, sondern um 22:15 Uhr zu sehen sein sollten. Unangenehmer Nebeneffekt: Direkte Konkurrenz durchs Dschungelcamp. Der Marktanteil sackte weiter auf nur noch 3 Prozent in der Zielgruppe ab. ProSieben erschien der Schaden kleiner, wenn man das Finale einfach gar nicht mehr im Fernsehen zeigte, sondern nur noch online zu Ende brachte. Immerhin: Den Humor hat man ob dieses Millionengrabs nicht verloren. "Millionärswahl is coming home", twitterte ProSieben angesichts des Finales im Internet. Dort gewann dann übrigens der Chef des Deutschen Hand-Verbands. ProSieben unterstützt somit die Forderung nach Hanf-Legalisierung mit einer Million Euro.

Mission Familie (Sat.1)
Sat.1 hätte am liebsten komplett geheim gehalten, dass man sich mit "Mission Familie" an eine Adaption des "Supernanny"-Formats gewagt hat. So sehr wollte man sich von der einstigen RTL-Nanny distanzieren, dass man darüber ganz vergessen hat, welche Aufmerksamkeit es beschert hätte, wenn man einfach von einer - wenn auch anders gelagerten - Neuauflage der "Supernanny" gesprochen und sie entsprechend beworben hätte. So gab es jedenfalls keinerlei Aufmerksamkeit für das Format und schon zum Auftakt schalteten nur 1,25 Millionen Zuschauer ein, der Marktanteil lag bei 8,3 Prozent - auch, weil der Vorlauf "Die strengsten Eltern der Welt" ebenfalls versagte. Doch ohne diesen sah es in den darauffolgenden Wochen noch sehr viel schlechter aus. Zwischenzeitlich fiel der Marktanteil sogar unter die Marke von 3 Prozent in der Zielgruppe.

New Girl / Mike & Molly (ProSieben)
Immer größere Strecken befüllt ProSieben auch in der Primetime mit Sitcoms. Das wachsende Problem ist aber, dafür zugkräftige Formate zu finden. Abseits von "The Big Bang Theory", "How I Met Your Mother", "Simpsons" und "Two and a half Men" steht da nicht viel auf der Habenseite. "New Girl" zum Beispiel, das zwei Staffeln noch recht ordentlich lief, kam bei Staffel 3 am Mittwochabend auf im Schnitt nur noch wenig mehr als 8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Auch "Suburgatory" hängt im einstelligen Bereich fest. Dienstags bringen auch "Mike & Molly" mit Erstausstrahlungen im Schnitt kaum mehr als 9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe zusammen. Da für die kommende Saison auch wenig Nachschub aus den USA angekündigt ist, "HIMYM" schon zu Ende ist und "Two and a half Men" zu Ende geht, muss man bei ProSieben langsam aber sicher aber wieder verstärkt auf andere Programmfarben setzen.

Praxis Extrem (RTL II)
Hatte RTL im Jahr 2012 mit "Praxis extrem" noch schöne Quotenerfolge feiern können, so präsentierte sich das Format in diesem Jahr selbst reichlich fußlahm. Mit den Medizinthemen waren am Mittwochabend im Schnitt nur gut viereinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe zu holen. Nach vier Folgen nahm man das Format aus dem Programm und wiederholte stattdessen lieber "Die Teenie-Mütter" - tatsächlich mit größerem Erfolg.

Prime Suspect (kabel eins)
In die lange Liste der Serien-Flops am Freitagabend bei kabel eins reiht sich auch die kurzlebige Serie "Prime Suspect" ein. Im Schnitt erreichten die 13 Flgen nur einen Marktanteil von dreieinhalb Prozent in der Zielgruppe. Wie bei fast allen Serien gab es auch hier von kabel eins im Lauf der Ausstrahlung eine Sendeplatz-Änderung: Von 21:15 Uhr wurde "Prime Suspect" in den späten Abend verschoben. Dort lief es nicht besser, der Schaden sollte aber geringer sein. Immerhin brachte kabel eins die erste und einzige Staffel mit Anstand zu Ende.

Real Cool Runnings (Vox)
In Anlehnung an den - auf einer wahren Begebenheit basierenden - Film "Cool Runnings - Dabei sein ist alles", in dem eine jamaikanische Bobmannschaft an den Olympischen Spielen teilnahm, mühte sich in diesem Jahr Annie Friesinger, vier keniaische Weltklasseläufer auf die Eisbanh zu bringen. Zum Start war der Marktanteil zwar mit knapp 8 Prozent auf einem erfreulichen Niveau, im weiteren Verlauf wurden meist aber weniger als 6 Prozent erzielt. So schnell dürfte Vox also wohl keine Kenianer mehr aufs Eis bringen.

Reset - Zurück ins Leben (RTL)
In der Langzeit-Doku "Reset - Zurück ins Leben" begleitete Markus Holubek, der nach einem schweren Unfall selbst querschnittsgelähmt war inzwischen aber wieder gehen kann, zwei andere Querschnittsgelähmte ein Jahr lang. Interessiert hat das aber nur eine überschaubare Zuschauerzahl. 2,4 Millionen waren es in Woche 1, die zweite Folge hatte noch 100.000 Zuschauer weniger. Mit zuletzt nur 10,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen war "Reset" kein Quotenerfolg für RTL.

Rookie Blue (RTL)
Im Sommer trennte sich RTL zumindest mal am Samstag von seinen Scripted-Reality-Formaten und nahm stattdessen Serien ins Programm. Neben Wiederholungen von "Monk" und "Law & Order" überraschte dabei vor allem, dass man es sogar mit einer Erstausstrahlung versuchte: Die kanadische Serie "Rookie Blue" feierte dort ihren Einstand. Die Quoten waren aber durchweg mies. Im Schnitt erreichte die Serie weniger als 7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. nach nur elf ausgestrahlten Folgen zog RTL daher wieder den Stecker. Kaum anzunehmen, dass "Rookie Blue" noch einmal auf einem so großen Sender zu sehen sein wird.

Scandal (Super RTL)
"Scandal" gehört derzeit in den USA zu den angesagtesten Serien. Die in erstaunlicher Geschwindigkeit erzählte Polit-Soap mit Kerry Washington beweist dort, dass auch große Networks mit einer fortlaufenden Geschichte punkten können - und zwar zunehmend: Immer wieder erreicht die Serie neue Bestwerte. Hierzulande interessierte sich hingegen kein größerer Sender dafür, letztlich kam Super RTL zum Zug. Und dort wurde kaum jemand auf "Scandal" aufmerksam. Ganz bittere Marktanteil um 1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen lagen noch weit unter dem was selbst Super RTL gewohnt ist. Nach drei Wochen verschob Super RTL sie daher in den späteren Abend, wo man trotz weiterhin immer sehr mauer Werte tapfer zumindest die ersten beiden Staffeln zu Ende zeigte.

Schickeria Deluxe (RTL II)
Weil die schrecklich glamourösen Geissens RTL II noch immer hervorragende Quoten bescherten, wollte RTL II den Erfolg mit weiteren Personen, die ihren Reichtum gerne zur Schau stellen, gerne erweitern. In "Schickeria Deluxe" wurden diverse Schickeria-Angehörige mit der Kamera begleitet. Doch ohne Geissens kein Erfolg: Mit 4,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe legte das Format bereits einen miserablen Start hin und fiel noch ab. Als die dritte Folge weniger als 3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe geholt hatte, zog RTL II schnell einen Schlussstrich unter das Format.

Schluss mit Mobbing (Sat.1)
Obwohl RTL mit "Albtraum Mobbing" schon im vergangenen Jahr schon erfolglos blieb, versuchte Sat.1 es im Spätsommer mit etwas ähnlichem: "Schluss mit Mobbing" lief auf einem undankbaren Sendeplatz am späten Mittwochabend mit ohnehin schon schwachem Vorlauf - und ging dort mit im Schnitt nur knapp über sechseinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe 14-49 völlig unter.

Schmidt - Chaos auf Rezept (RTL)
Enttäuschungen hat RTL im Serienbereich in dieser Saison einige erlebt, bei keiner aber hat man so schnell und hart durchgegriffen wie bei "Schmidt - Chaos auf Rezept": Nachdem die erste Folge schon nur miserable 9,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe geholt hatte und Episode 2 noch auf unter 9 Prozent abgerutscht war, verbannte RTL die ins Sonntagmorgenprogramm. Später war aus dem Hause RTL zu vernehmen, dass man ohnehin nicht besonders glücklich mit der Serie gewesen sei, in der unkonventionaller Doc auf attraktive Ärztin trifft. Dass man sie zwischen Wiederholungen von "Cobra 11" und "Dr. House" platziert hatte, sprach auch nicht gerade dafür, dass man allzu viel auf die Serie hielt. Auf der anderen Seite: In einem solchen Wiederholungsumfeld hatte zuvor "Der Lehrer" eine erstaunlich gute Entwicklung hingelegt.

Sekretärinnen - Überleben von 9 bis 5 (RTL)
Eine Sitcom wie ein Relikt aus den 90ern - aber ohne die Quoten des damals erfolgreichen Genres: "Sekretärinnen - Überleben von 9 bis 5" wirkte unter den RTL-Serienneustarts seltsam aus der Zeit gefallen. Und auch der Retro-Aspekt konnte den Quotenverfall nicht retten. Von zunächst knapp über 15 Prozent ging's schnell klar unter den RTL-Schnitt und letztlich den einstelligen Bereich hinab. Die letzte Folge erreichte weniger als 8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Angesichts dessen ist es nur folgerichtig, dass RTL nach einer Staffel den Stecker gezogen hat. Dass "Sekretärinnen - Überleben von 9 bis 5" meist bessere Quoten holte als "Christine" direkt zuvor, bleibt allenfalls ein Randvermerk, von dem sich die Macher nichts kaufen können.

Sleepy Hollow (ProSieben)
Auch wenn man mit "Sleepy Hollow" erstmal etwas anderes verbindet: Die moderne Neuerzählung von Washington Irvings Klasiker über Ichabod Crane ist in der Zukunft angesiedelt. Alles beginnt damit, dass Ichabod Crane 1781 vom kopflosen Reiter getötet wird und 250 Jahre später wieder aufersteht - mit ihm allerdings auch sein alter Erzfeind. In den USA traf FOX damit den Geschmack seines Publikums, doch ProSieben hatte nach ordentlichem Start kein Quoten-Glück mit "Sleepy Hollow". Innerhalb weniger Wochen gingen kam fast die Hälfte der Zuschauer abhanden, sodass ProSieben die Reißleine zog und die Serie nach nur vier Folgen absetzte. Womöglich war auch der Sendeplatz einfach etwas unglücklich: Zu "Grey's Anatomy" wollte "Sleepy Hollow" einfach nicht so recht passen.

sonntags.live (RTL)
Eigentlich eine schöne Nachricht: Mit RTL entdeckte immerhin einer der großen Privatsender das Wochenende wieder. Statt wie bislang nur Wiederholungen zu zeigen, versucht man es seit kurzem mit einem eigens produzierten Magazin. Schließlich beweisen etwa der "Fernsehgarten" oder der "Doppelpass", dass mit den richtigen Inhalten dort durchaus Erfolge zu feiern sind. Doch "sonntags.live" schalteten in Woche 1 nur 950.000 Zuschauer ein, in Woche 2 blieb selbst davon nochmal ein Viertel weg. Der Marktanteil in der Zielgruppe lag da schon bei desaströsen 6,2 Prozent. Womöglich dauert es einfach seine Zeit, bis die Zuschauer ein solches Format, das man angesichts der Wiederholungsorgien der letzten Jahre dort nicht mehr vermutet, gefunden haben. Doch so großen Durchhaltewillen hatte RTL dann doch nicht. Nach vier Ausgaben, von denen die letzte noch 4,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen geholt hatte, war Schluss.

Stalker - Auf frischer Tat ertappt (Sat.1)
Im Frühjahr lieferten sich RTL und Sat.1 einen kuriosen Wettlauf darum, wer der erste Sender ist, der sein Stalker-Format auf Sendung schickt. Gewonnen hat hier Sat.1, das das Format eigentlich noch gar nicht fertig hatte, am 7. Mai aber schonmal eine verkürzte Pilotfolge von "Stalker - Auf frischer Tat ertappt" zeigte, ehe einen Tag darauf RTL mit der ersten Staffel von "Verfolgt - Stalkern auf der Spur" startete. Über diesen Sieg konnte sich Sat.1 allerdings nicht lange freuen: Während das RTL-Format recht ordentlich lief, floppte "Stalker - Auf frischer Tat ertappt" Ende Oktober, als dann endlich die ersten beiden Folgen an einem Abend liefen, völlig. Direkt nach dem ersten Abend entschied Sat.1, das Format erstmal wieder aus dem Programm zu nehmen. Seitdem hat man auch nichts mehr über den Verbleib gehört.

Stellungswechsel - Job bekannt, fremdes Land (kabel eins)
2011 gewann kabel eins mit "Stellungswechsel - Job bekannt, fremdes Land" den Deutschen Fernsehpreis - und zwar zum ersten Mal überhaupt in der Sendergeschichte. Dass das nicht mit Erfolg beim Publikum gleichzusetzen ist, mussten die Macher aber schnell erkennen: Nachdem kabel eins den Sendeplatz für Eigenproduktionen auf Donnerstag geändert hatte, ging "Stellungswechsel" mit zunächst 4,0 und dann 3,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe völlig unter. Nach nur zwei Wochen zog man daher vorzeitig die Notbremse. Trotzdem wechselte das Format im Frühjahr 2013 zur großen Schwester Sat.1, wo es am weniger stark umkämpften Sonntagnachmittag lief. Anfangs sah es auch dort sehr schlecht aus - zum Ende der Staffel gab es aber zumindest einen Hoffnungsschimmer. Trotzdem gab Sat.1 das Format an kabel eins zurück - wo es dann im Herbst mit zuletzt nur knapp über 3 Prozent Marktanteil seinen Tiefpunkt erreichte.

Suits (Vox)
"Suits" ist eine wirklich tolle Anwaltsserie. Nicht ohne Grund setzte Vox-Chef Bernd Reichart große Hoffnungen darin. Und weil schon drei Staffeln vorlagen, hoffte man bei Vox, "in der Primetime einen Sendeplatz mit einem Ausrufezeichen entwickeln und etablieren" zu können. Dafür hätte es allerdings eines besseren Umgangs bedurft. Am Freitagabend wirkte "Suits" mit seiner fortlaufenden Handlung ebenso verloren wie als kurzfristiger "Arrow"-Ersatz am Montagabend zur besten Sendezeit, wo teils deutlich weniger als eine Million Zuschauer einschalteten. Bleibt zu hoffen, dass Vox der Serie noch einmal eine zweite Chance gibt - vielleicht ein wenig außerhalb der Schusslinie.

Talksoup (Sat.1)
Mehr als zehn Jahre lang wärmte ProSieben wöchentlich Talk-Schnipsel im Rahmen von "talk talk talk" - und obwohl die Hoch-Phase der Talkshows eigentlich schon damals längst vorbei war, hielt man es bei Sat.1 offenkundig für eine gute Idee, noch einmal auf dem Sendeplatz am Samstagvorabend diverse Schnipsel aus eingestellten Talks zu recyclen. Wirklich überraschend kam der Flop der "Talksoup" allerdings nicht. Weil sich die Marktanteil konstant um sechs Prozent bewegten, war schon nach vier Wochen wieder Schluss. Diese Suppe muss Sat.1 ganz alleine auslöffeln.

The Following (RTL)
Manchmal hat man den Eindruck, das Publikum erwartet von einem Sender wie RTL einfach keine hochklassige Serie wie "The Following" abseits der üblichen Krimi-Wege. Der hochspannende Thriller holte von Anfang an jedenfalls weit unterdurchschnittliche Quoten. Und als der Marktanteil in der Zielgruppe in der fünften Woche auf indiskutable 7,9 Prozent Marktanteil abgestürzt war, zog man Konsequenzen. Immerhin: Jemand bei RTL hatte ein Herz für diese Serie: Sie wurde nicht nur bei RTL nach Mitternacht zu Ende gezeigt, sondern bekam bei RTL Nitro auch nochmal eine zweite Chance. Nur eine Woche später begann der kleinere Sender mit der Ausstrahlung noch einmal von vorn und durfte dank Doppelfolgen das Staffelfinale sogar in einer Erstausstrahlung zeigen.

The Millers (ProSieben)
An Sitcoms mangelt es dem Programm von ProSieben für gewöhnlich nicht. Nicht selten handelt es sich dabei allerdings um Wiederholungen. Womöglich aus gutem Grund: Die Liste der erfolgreichen Sitcom-Neustarts ist sehr überschaubar. "The Millers" machten da keine Ausnahme. Trotz des Sendeplatzes nach "Two and a half Men" gab's schon zum Start nur mit Mühe einen zweistelligen Marktanteil. In den folgenden Wochen sollten Werte von mehr als zehn Prozent sogar nur noch die Ausnahme sein. Von einem zwischenzeitlichen Aufschwung war am Ende nur noch wenig zu spüren.

Ticket to Love (RTL)
Mit "Vermisst" erreicht RTL regelmäßig ein großes Publikum. Da lag es also nahe, mit "Ticket to Love" noch ein weiteres Format an den Start zu bringen, das Freunde und Familienmitglieder zusammenführt, die aufgrund bewegender Lebensgeschichten tausende Kilometer voneinander getrennt leben. Allerdings ging der Plan von RTL nicht auf: Vermisst wurden nämlich auch die Zuschauer. Nach schwachem Start fiel die von Andrea Ballschuh präsentierte Reihe schließlich in den einstelligen Marktanteils-Bereich. Und so erscheint es wahrscheinlich, dass sich RTL die Vermisstensuche in Zukunft wieder alleine "Vermisst" überlässt.

Überleben in... (kabel eins)
Die Idee war gut: Auf dem hart umkämpften Sendeplatz am Sonntagabend, auf dem der Sender nun schon seit langer Zeit keinen Fuß mehr auf den Boden bekommt, wollte man mit einer Doku rund um die Metropolen dieser Welt punkten. In erster Linie hatte das Format aber den Vorteil, dass sich kostengünstig ohnehin schon existierende Beiträge noch einmal wiederverwerten ließen. Nachdem die ersten beiden Folgen allerdings gerade mal zweieinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe holten, erklärte kabel eins seine Weltreise vorzeitig für beendet.

Unschlagbar (RTL)
Schade drum: Mit "Unschlagbar" hat RTL zwar gewiss nicht das Fernsehen neu erfunden, aber eine durchaus schön anzuschauende Variante der Wett-Shows an den Start gebracht. Tatsächlich holte die erste Ausgabe mit über 20 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen auch richtig gute Quoten. Dann entschied sich RTL allerdings dafür, die Show vom Freitag- auf den Samstagabend zu verlegen - und dort floppte im Herbst bei RTL praktisch alles, was nicht "Supertalent" hieß. Der Marktanteil brach um fast die Hälfte ein. Die dritte Folge verschob RTL daher schnell wieder auf den Freitagabend - doch geändert hat das an der miesen Ausbeute nichts mehr. Die Zukunft der Show scheint angesichts dessen ungewiss.

Verbotene Liebe (Das Erste)
Seit fast 20 Jahren geht es in der "Verbotenen Liebe" um die kleinen und großen Probleme der High Society, doch seit vielen Jahren kehren immer mehr Fans der Dailysoap den Rücken. Die Verdopplung der Sendezeit in Folge der "Marienhof"-Absetzung brachte keine Besserung. Im Gegenteil: Mit zuletzt durchschnittlich weniger als sieben Prozent Marktanteil erwies sich die Soap als eine Schwachstelle am gebeutelten ARD-Vorabend. Auch die jungen Zuschauer schalten immer seltener ein. Ob es der Soap langfristig hilft, dass sie in der Mediathek zu den erfolgreichsten Formaten hilft, darf bezweifelt werden, zumal sie ihren Sendeplatz gerade erst für drei Wochen zugunsten des "Quizduells" räumen musste.

Westside Wash - Waschen, tunen, föhnen (RTL II)
Nach dem Ende von "Welt der Wunder" versuchte sich RTL II am Sonntagvorabend an mehreren Formaten. Eines davon war die Dokusoap "Westside Wash - Waschen, tunen, föhnen", in der vom Alltag einer etwas anderen Wellness-Farm für Autos und Motorrad erzählt werden sollte. Ganz offensichtlich hat darauf jedoch niemand gewartet. Mit gerade mal 3,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe unterbot "Westside Wash" sogar noch die zuletzt ohnehin schon schwachen Quoten von "Welt der Wunder". So gesehen wäre schon ein echtes Wunder nötig, sollte RTL II das Format tatsächlich in Serie schicken.

X-Diaries (RTL II)
Vor knapp vier Jahren schickten RTL II und die Produktionsfirma erstmals eine Schar von Laiendarstellern auf die Insel, um sie als junge Party-Touristen "Fun und Abenteuer" erleben zu lassen. Das Konzept, Geschichten über wilde Partys und heiße Flirts zu erzählen, ging dabei zunächst auf. In diesem Jahr ließ das Interesse allerdings nach und nur noch selten bewegten sich die - durch den Erfolg von "Berlin - Tag & Nacht" und "Köln 50667" inzwischen vorverlegten "X-Diaries" über dem RTL II-Schnitt. Zumindest bei RTL II dürfte die Partylaune mittlerweile spürbar nachgelassen haben.

Wie tickt Deutschland? (RTL)
Als Nachfolger von Günther Jauch macht Steffen Hallaschka längst eine gute Figur, doch abseits von "Stern TV" trat der Moderator bislang bei RTL eher selten in Erscheinung. Die Sendung "Wie tickt Deutschland? - Das große Live-Experiment", die RTL am Abend vor der Bundestagswahl ausstrahlte, kam dagegen ziemlich bemüht daher. Dass man die Sendung in direkter Konkurrenz zu Raabs "TV total Bundestagswahl" ausstrahlte, hat sicherlich nicht geholfen. Zugeschaut haben jedenfalls nur wenige. Bleibt zu hoffen, dass Hallaschka mit einem besseren Format eine zweite Chance in der Primetime erhalten wird.

ZDF-Dokusoaps am Sonntagnachmittag
Man kann dem ZDF nicht vorwerfen, am Sonntagnachmittag nichts versucht zu haben. Und mit Horst Lichters Trödelshow "Bares für Rares" gelang dem Sender dann auch tatsächlich ein Erfolg. Viel mehr ist von den Neustarts auf der sogenannten "Innovationsstrecke" allerdings bisher nicht hängen geblieben. Egal ob "Delikatessenjäger", "Partyprofi Nelson Müller", "Hundeflüsterin", "LandGut" oder "Mit Herz und Hammer" - meist fuhr das ZDF mit diesen Formaten nur einstellige Marktanteile ein. Und ob all diese Formate auch tatsächlich innovativ waren, sei mal dahingestellt.