TV-Flops 2025
Die Cooking-Academy
Tägliche ProSieben-Serie
19 Jahre, nachdem ProSieben mit der Telenovela "Lotta in Love" eine Bruchlandung hingelegt hatte, wagte der Sender einen neuen Anlauf, am Vorabend mit einer täglichen Serie zu punkten. Dafür baute man den Vorabend um: Die "Simpsons" wurden auf eine Folge eingedampft, die Nachrichten verschoben, weil "Die Cooking-Academy" vom Vorlauf durch "taff" profitieren sollte. Geholfen hat das ebensowenig wie die Vorab-Premiere im Schlepptau von "The Voice". In der ersten Woche sahen im klassischen TV im Schnitt weniger als 130.000 Leute zu, der Marktanteil in der Zielgruppe 14-49 lag bei 3,3 Prozent - und es sollte im weiteren Verlauf auch nicht mehr besser werden. Nach nur einem Monat wurde die Serie ins Morgenprogramm verbannt. Auch die Abrufzahlen bei Joyn und Disney+ waren nicht so gut, dass sich an der Einschätzung eines Flops etwas ändern würde.
© ProSieben / Julia Feldhagen
Die Stefan Raab Show
Du gewinnst hier nicht die Million
Die Unzerquizbaren
Die Raab-Shows bei RTL
Eines kann man Stefan Raab nicht vorwerfen: Dass er nicht fortwährend Schlagzeilen generieren würde. Bei RTL hat man den Mediawert berechnet und kam auf fantastische Summen. Doch die Schlagzeilen waren überwiegend negativ. Dass das Raab-Comeback alles andere als nach Plan läuft, kann auch in Deutz niemand bestreiten. Die Hybridshow "Du gewinnst hier nicht die Million" war ein Fehlschlag, "Die Stefan Raab Show" läuft als Nachfolger auch nicht besser. Obendrein machen auch die Samstagabend-Shows Probleme: "Die Unzerquizbaren" enttäuschte völlig, zuletzt brach auch "Stefan & Bully gegen irgendson Schnulli" ein. Noch halten RTL und Raab loyal zueinander - doch ein baldiges Erfolgserlebnis wäre jetzt schon nötig, um den Negativ-Lauf zu unterbrechen. Ein ESC-Vorentscheid käme da gerade recht. Doch obwohl das der größte Erfolg für Raab in diesem Jahr war, will der SWR es 2026 ohne ihn schaffen. Haste Scheiße am Fuß...
© RTL / Raab Entertainment/Willi Weber
Die Geissens - Traumjob Prinzessin
RTLzwei-Dokusoap
Während die Geissens mit ihrer Dokusoap über ihr "schrecklich glamouröses" Leben seit 2011 recht verlässlich für gute Quoten sorgen, bescherten sie ihrem Sender im Herbst einen echten Quoten-Alptraum. Die etwas skurrile Casting-Show, in der der Posten als Prinzessin von Seborga - ein 283-Einwohner-Dorf in Italien, das sich selbst zum Fürstentum erklärt hat - vergeben wurde, interessierte vom Start weg kaum jemanden. Und im Verlauf der achtteiligen Staffel gingen die Quoten auch noch immer weiter zurück. Am Ende lag der Marktanteil in der Zielgruppe zur besten Sendezeit bei 0,6 Prozent, weniger als 150.000 Leute sahen zu. Nur die Angst vor dem Groll der Geissens dürfte das Format vor dem vorzeitigen Aus bewahrt haben.
© RTLzwei, Geiss TV / Yaro
Deutschlands dümmster Promi
Sat.1-Quizshow
Es war zumindest mal ein neuer Ansatz im schon ziemlich überlaufenen Markt der Quizshow - denn hier ging es darum, möglichst früh auszuscheiden, um nicht am Ende als "Deutschlands dümmster Promi" übrig zu bleiben. Das ärgerlichste daran war, wie wenig man aus der vielversprechenden Besetzung gemacht hat - immerhin hatte man neben einigen, die sich den Titel "dümmster Promi" noch als eine Art Auszeichnung ans Revers geheftet hätten, auch Leute wie Nachrichtenmann Marc Bator, Joe Laschet und Söder-Tochter Gloria-Sophie Burkandt, für die schon erheblich mehr Blamage-Potential bestand - das teils ja auch ausgiebig genutzt wurde. Die Show wirkt allerdings zu lieblos und billig produziert, als dass sie das Publikum hätte überzeugen können.
© Sat.1
Terra X - Wettlauf um die Welt
ZDF-Reality
2025 war auch das Jahr, in dem auch die öffentlich-rechtlichen Sender das Reality-Genre für sich entdeckten. Beim ZDF sah das im Frühjahr so aus, dass man mehrere Duos auf einen "Wettlauf um die Welt" schickte. Das Format, das irgendwo zwischen Reisereportage und Reality-Wettbewerb angesiedelt war, verfing beim Publikum allerdings überhaupt nicht - da half es auch nicht, dass man es unter der etablierten Marke "Terra X" laufen ließ. Nachdem die erste Folge kaum eineinhalb Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer und Marktanteile tief im einstelligen Bereich erzielt hatte, schob das sonst so erfolgsverwöhnte ZDF die Reihe umgehend zu ZDFneo ab - wohin allerdings nur ein Bruchteil des Publikums folgen wollte.
© ZDF/Bernhard Popovic
Drei gegen Einen - Die Show der Champions
RTL-Show
Nach einem noch recht guten Einstand von "Drei gegen Einen" im Frühjahr 2024 tat sich schon die zweite Staffel ein Jahr später deutlich schwerer. Als dann Elton die Show verließ und stattdessen Jan Köppen an der Seite von Knossi und Tim Mälzer antrat, folgte im Herbst 2025 der völlige Absturz. Nur noch wenig mehr als eine Million Zuschauer fanden sich am Samstagabend ab 20:15 Uhr vor dem Fernseher ein, der Marktanteil in der klassischen Zielgruppe lag bei nur noch rund sechs Prozent, in der erweiterten Zielgruppe blieb die Sendung ebenfalls unter dem Soll.
© RTL / Jörn Strojny
Die Büffels - Zwischen Palmen, Party und Kinderzimmer
Personality-Soap auf Kabel Eins
Mallorca und Mettbrötchen statt Hollywood und Hochglanz: Die neue Kabel-Eins-Dokusoap über das Leben des Ballermann-Sängers Lorenz Büffel war so etwas wie der Gegenentwurf zum Netflix-Hit "Kaulitz & Kaulitz", urteilte DWDL zum Start. Obwohl die Deutschen Mallorca nach wie vor lieben, wollte sich aber nur ein überschaubares Publikum darauf einlassen: Die Marktanteile lagen am Donnerstagabend zu etwas spätererer Stunde meist deutlich unter dem Senderschnitt, die Staffel erzielte weniger als drei Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
© Kabel Eins
Chris Talls 'Chris du mich berühmt?' Show
ProSieben-Show
Man muss sich das wohl so vorstellen, dass Teil der Analyse der mäßigen Quoten von "Chris du das hin?" war, dass das Publikum gar nicht mitbekommen hat, dass es eine Sendung mit Chris Tall ist. Von den Wortspielen verabschieden wollte man sich aber auch nicht. Und so entstand das Titel-Ungetüm des Jahres: "Chris Talls 'Chris du mich berühmt?' Show". Geholfen hat dieser Namens-Unfall den Quoten trotzdem nicht: Im Schnitt kam die Sendung nur auf rund 4,6 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe und weniger als 400.000 Zuschauerinnen und Zuschauer.
© Joyn/Willi Weber
Messiah Superstar
Sat.1-Serie
Schon bevor Sat.1 im Herbst mit der Neuauflage des "Letzten Bullen" ein schöner Fiction-Erfolg gelang, schickte man Ende Mai die Mockumentary "Messiah Superstar" über einen fiktivien Eurodance-Star, der 30 Jahre später auf ein Comeback hofft, ins Rennen. Die Serie erzeugte nicht nur bei der Vorab-Premiere auf Joyn keinen Buzz, sondern ging auch in Sat.1 völlig unter. Im Schnitt kaum mehr als 150.000 Zuschauerinnen und Zuschauer und ein Marktanteil von 1,9 Prozent in der klassischen Zielgruppe sprechen nicht gerade für ein Comeback für "Messiah Superstar".
© Joyn
Golden Bachelor
Die Bachelors
RTL-Kuppelshows
In den USA schlug der Versuch, das klassische "Bachelor"-Konzept mit älteren Leuten, die dank mehr Lebenserfahrung deutlich mehr zu erzählen haben, ein und verschafften dem schon etwas abgenudelten Format nicht nur mit Blick auf die Gesamt-Reichweiten zurück zu altem Glanz. Das sorgte dafür, dass die Sendung (neben RTL+ natürlich) doch nicht wie erst geplant bei Vox gezeigt, sondern direkt zu RTL befördert wurde. Dort allerdings waren die Quoten mit Marktanteilen um 6 Prozent in der klassischen Zielgruppe und insgesamt weniger als 1,3 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern so ernüchternd, dass es nach zwei Wochen direkt in Vorruhestand geschickt wurde. "Die Bachelors" hat RTL hingegen den Sommer über ohne mit der Wimper zu zucken auch linear durchgezogen - dabei sah der Zielgruppen-Marktanteil auch nicht viel besser aus, die Gesamt-Reichweite sogar deutlich niedriger. Im Streaming findet "Die Bachelors" zwar Publikum, ist aber längst kein so großer Hit wie andere Vertreter des Genres.
© RTL / Stephan Pick
My Big Fat Italian Wedding - Nathalie & Cosimo heiraten
RTLzwei-Dokusoap
Im deutschen Fernsehen haben sich ja schon so manche Promis bei den Vorbereitungen zu ihrer Hochzeit und der Heirat selbst mit der Kamera begleiten lassen - was spätestens bei der Hochzeit meist auch auf recht großes Interesse stieß. Für die Hochzeitsvorbereitungen und das Ja-Wort von Reality-Sternchen Cosimo Citiolo und seiner Partnerin Nathalie interessierten sich allerdings nicht allzu viele. Da half es auch nicht, dass er parallel dazu in Sat.1 bei "Promis unter Palmen" zu sehen war. Die vierteilige Dokusoap wurde mit Magerquoten von unter 2 Prozent in der klassischen Zielgruppe abgespeist.
© RTLzwei
Those about to die
House of the Dragon
US-Serien bei ProSieben
Allzu häufig schaffen es neue Lizenz-Serien abseits altbekannter Krimiware inzwischen ja nicht mehr ins klassische lineare Fernsehen - und in den letzten Monaten konnte man bei ProSieben auch eindrücklich sehen, warum. Die bereits bei Prime Video veröffentlichte Serie "Those about to die" erzielte bei ihrer Free-TV-Premiere freitags bei ProSieben im Schnitt gerade mal 2,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, zuletzt sahen kaum noch 300.000 Zuschauerinnen und Zuschauer zu. Der zweiten Staffel "House of the Dragon" erging es in den Wochen danach kaum besser. Wer sich für die Serien interessiert, dürfte sie schlicht schon vorher gestreamt haben. Das Modell, mit zugekaufter Serien-Ware vergleichsweise günstig große Programmstrecken füllen zu können, ist schon seit längerem an ein Ende gekommen.
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Nobody is perfect - Wer besser spinnt, gewinnt
RTLzwei-Show
RTLzwei tat sich auch 2026 weiterhin sichtlich schwer, im Show-Bereich richtig Fuß zu fassen. Auch die TV-Umsetzung des Brettspiel-Klassikers "Nobody is perfect", die von Ariane Alter moderiert wurde, brachte hier nicht die Lösung. Nachdem zwei Folgen nur sehr magere Marktanteile von unter 3 Prozent in der Zielgruppe eingefahren hatte, zog der Sender die Notbremse und nahm das Format aus dem Programm. Zwei weitere Folgen liegen damit nun noch ungesendet im Archiv und fanden bislang noch nicht mal den Weg zu RTL+.
© RTLzwei
The Connection
Sat.1-Quizshow
Die Etablierung eines festen Quiz-Abends am Donnerstag gehört eigentlich zu den größeren Erfolgen von Sat.1 in den letzten Jahren. Sat.1 tut sich aber nicht ganz leicht, weitere echte Erfolge neben dem "1% Quiz" zu etablieren. In diesem Jahr versuchte man es mit der von Matthias Opdenhövel moderierten Show "The Connection", fand aber nie den richtigen Draht zu seinem Publikum. Im Schnitt sahen wenig mehr als 600.000 Personen die Sendung. Beim jungen Publikum waren die Quoten schwach - und vor allem gelang es auch nicht, das etwas ältere Publikum abzuholen, sodass es in der inzwischen eigentlich anvisierten Zielgruppe 14-59 noch schlechter aussah.
© Sat.1
7 Richtige - Das Quiz der Besserwisser
RTL-Quizshow
RTL testete in diesem Sommer gleich mehrere neue Quiz-Formate - und in "7 Richtige" durfte sich auch Steffen Hallaschka erstmals in diesem Genre versuchen. Weil er darin echte Neugier auf die Kandidaten zeigte, könnte er sich erneut als Nachfolger für Günther Jauch ins Gespräch gebracht haben, der "Wer wird Millionär" vermutlich nicht mehr Jahrzehnte moderieren wird. "7 Richtige" wird man hingegen wohl nicht mal im kommenden Jahr noch einmal sehen: Die beiden Folgen holten nur Marktanteile tief im einstelligen Bereich und lockten nur etwas mehr als eine Million Zuschauerinnen und Zuschauer vor den Fernseher.
© RTL/Stefan Gregorowius
Das Supertalent
RTL-Castingshow
2021 hatte RTL "Das Supertalent" schon einmal in eine längere Pause geschickt, nachdem die Quoten nach dem Bohlen-Rauswurf eingebrochen waren. Einen Führungswechsel später kehrte das Format 2024 in gestraffter Form mit Bohlen zurück - und berappelte sich aus Quotensicht wieder. Doch der Erfolg war nicht von Dauer: Schon in diesem Jahr brachen die Quoten wieder ein. Im Schnitt sahen weniger als 1,6 Millionen Leute zu, die Marktanteile in der Zielgruppe waren tief einstellig. Diesmal dürfte die Pause also wohl noch deultich länger dauern - und wer heute ein Supertalent hat, ist dank TikTok und Co. ja ohnehin nicht mehr auf RTL angewiesen.
© RTL/Stefan Gregorowius
Alles im Loth! Die Kader und Isi Story
RTLzwei-Dokusoap
RTLzwei hat es in der Vergangenheit schon häufiger versucht, Reality-Stars eine eigenes Format außerhalb ihres eigentlichen Habitats - eben den Reality-Shows - zu geben. Besonders erfolgreich war man damit nie - auch nicht im Fall von Kader Loth. Am Ende wird man heilfroh gewesen sein, dass man zunächst nur zwei Folgen produziert hat. Die Antwort auf die Frage im zweiten Folgentitel "Alles im Loth oder alles im Eimer?" kann man jedenfalls aus Quotensicht nur mit letzterem beantworten: Ein Marktanteil von knapp über 1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen schließt eine Fortsetzung jedenfalls aus.
© RTLzwei
Perspektiven des Todes
Mord unter Palmen
True-Crime-Formate von Kabel Eins
Während Kabel Eins mit der Aufarbeitung von "Deutschlands spektakulärsten Kriminalfällen" recht gute Erfahrungen macht, tut man sich bei der Etablierung der True-Crime-Schiene am Freitagabend ansonsten eher schwer. "Perspektiven des Todes" erzielte im Schnitt weniger als 2,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, "Mord unter Palmen" erging es danach auch nicht besser.
© Kabel Eins
Texas Patti - Mein Leben am Höhepunkt
RTLzwei-Dokusoap
Sex sells, dachte man sich wohl bei RTLzwei und kalauerte sich für die Dokusoap über Pornostar "Texas Patti" noch den Untertitel "Mein Leben am Höhepunkt" zusammen. Doch der "ungeschönten Einblick hinter die Kulissen der Erotikbranche" machte das Publikum nicht wirklich an: Im Schnitt erreichten die vier Folgen weniger als 2,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und nicht mal 250.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Da dürfte manch einer von Texas Pattis anderen Filmchen eine höhere Reichweite generiert haben.
© RTLzwei
Das HeidiFest
ProSieben-Show
Fast wie ein Fiebertraum kam das "HeidiFest" daher, das ProSieben einem seiner wichtigsten Sendergesichter kurz vor Beginn der richtigen Wiesn in München schenkte. Selbst das Management des Konzerns war zum Mitschunkeln bei der Playback-Show verpflichtet. Nur das Publikum zuhause wollte der Einladung nicht so recht folgen: Knapp über sechs Prozent Marktanteil in der Zielgruppe waren sicherlich nicht das, was man sich da im Vorfeld versprochen hatte, insgesamt sahen wenig mehr als 800.000 Zuschauerinnen und Zuschauer zu. Um so größer die Überrachung, dass man sich bei ProSieben eine Neuauflage trotzdem vorstellen kann.
© ProSieben
Die Immo-Helden - Clever renoviert, gut verkauft
Garden Dreams
ZDF-Vorabendformat
Das ZDF versucht seit einiger Zeit, am Mittwochvorabend nicht mehr mit fiktionalen Serien, sondern mit Factual-Inhalten zu punkten - aus Quotensicht aber eher mit begrenztem Erfolg. Als im Mai und Juni "Die Immo-Helden" Leute dabei begleiteten, wie sie heruntergekommene Immobilien kaufen, aufmöbeln und weiterverkaufen, sahen im Schnitt nicht mal eineinhalb Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer zu. Für das erfolgsverwöhnte ZDF war das verbunden mit Marktanteilen weit unter dem Senderschnitt. Auch das Format "Garden Dreams" tat sich im Anschluss nicht leichter. Schon besser lief es für die Besseresser-Formate am Vorabend - allerdings um den Preis, dass wohl mancher Werbekunde nicht ganz so verzückt war.
© ZDF/Enrico Meyer
Darf ich das? Das Quiz für Rechthaber
Sat.1-Quiz
Zunächst Mal ist es ja immer erfreulich, wenn sich ein Sender tatsächlich noch ein Format für den späteren Abend leistet und nicht versucht, jede Idee auf Teufel komm raus in eine abendfüllendes 3- bis 5-Stunden-Form zu pressen. Wie Laura Karasek, die selbst auch Juristin ist, ihren prominenten Gästen kuriose Rechtsfragen und juristische Zuschauerfragen stellte, fand allerdings trotzdem zu wenig Anhänger, um sich für einen dauerhaften Einsatz am späteren Abend zu empfehlen. Im Schnitt sahen nur etwas mehr als 600.000 Leute zu, der Zielgruppen-Marktanteil lag bei unter 5 Prozent.
© Joyn/Willi Weber
Crash Games - Bruchlandung der Realitystars
ProSieben-Show
Nach zehn Jahren Pause belebte ProSieben die Schadenfreude-Show "Crash Games" wieder, bei der es darum geht, in irrwitzigen Spielen möglichst selten zu stürzen. Eine Bruchlandung legte aus Quotensicht allerdings auch die Show selbst hin. Angesichts eines Marktanteils von nur etwas mehr als vier Prozent in der klassischen Zielgruppe hätte man das Format vielleicht doch lieber noch ein paar weitere Jahre ruhen lassen.
© Joyn/Willi Weber
Amore unter Palmen
Sat.1-Dokusoap
In Österreich gibt es das Format "Amore unter Palmen" schon seit 2019. Darin werden Menschen begleitet, die ihre Partner über soziale Netzwerke oder im Urlaub kennengelernt haben und die dadurch eine Fernbeziehung über Tausende Kilometer hinweg führen und nun bei laufenden Kameras wieder persönlich auf sie treffen. In diesem Jahr versuchte sich Sat.1 nun an einer deutschen Adaption davon. Die Leidenschaft beim Publikum konnte man damit allerdings nicht entfachen, die Marktanteile lagen in der Zielgruppe bei unter 5 Prozent, insgesamt schalteten im Schnitt weniger als 600.000 Zuschauerinnen und Zuschauer ein.
© Joyn
Die perfekte Reihe - Das Bilderquiz
RTL-Quizshow
Dass RTL große Hoffnungen auf einen Erfolg des neuen Quizformats mit Daniel Hartwich hegte, zeigte sich schon an der Sendeplatzwahl: Um der Premiere Rückenwind zu verschaffen, zeigte man sie nach einer verkürzten Ausgabe von "Wer wird Millionär?". Doch schon da tat sich das Format, bei dem Bilder, Texte oder Symbole in die richtige Reihenfolge gebracht werden müssen, vor allem beim jungen Publikum mit Marktanteilen tief im einstelligen Bereich schwer. Ohne die Unterstützung durch "WWM" brach dann auch noch die Gesamt-Reichweite auf knapp über eine Million ein. So schnell kann RTL also nicht auf "Wer wird Millionär?" und Günther Jauch verzichten.
© RTL/Ralf Juergens
Hensslers Dreamteam
Mix aus Quiz- und Kochshow bei Vox
Steffen Henssler ist bei Vox im Dauer-Wettkampfmodus, in der Variante von "Hensslers Dreamteam" tritt er aber erstens nicht allein, sondern gemeinsam mit Ali Güngörmüş und Ralf Zacherl an - und zweitens geht's nicht nur ums Kochen, sondern auch noch darum, Quizfragen zu beantworten. Womöglich sollte sich Steffen Henssler aber einfach wieder darauf verlegen, ein paar mehr Folgen von "Grill den Henssler" zu machen - "Hensslers Dreamteam" konnte damit jedenfalls nicht mithalten. In der klassischen Zielgruppe lag der Marktanteil bei weniger als 4,5 Prozent. In der erweiterten Zielgruppe 14-59 sah es zwar besser aus, auch dort wurde der Senderschnitt aber ein ganzes Stück verpasst.
© RTL/Markus Hertrich
Doc
US-Serie bei Vox
Es kommt inzwischen selten vor, dass ein Sender einer neuen US-Serie noch Primetime-Tauglichkeit im Free-TV bescheinigt. Vox unternahm mit "Doc" über eine hochdekorierte Ärztin, deren Erinnerung an die letzten acht Jahre ihres Lebens durch eine Hirnverletzung ausgelöscht wurde, in diesem Herbst mal wieder einen Versuch - und scheiterte. Im Schnitt erreichte die Serie bei den 14- bis 49-Jährigen nur 3,7 Prozent Marktanteil, in der erweiterten Zielgruppe 14-59 sah es noch schlechter aus.
© RTL/Fox
Die Abrechnung - Der Promi-Showdown
ProSieben-Realityshow
Realityshows sind im Streaming ein Hit, im Fernsehen aber ein zunehmend mühsames Geschäft. Aus diesem Grund werden viele der Formate gar nicht mehr linear gezeigt oder nur noch zu Randzeiten oder in Zusammenfassungen. Anders war das bei "Die Abrechnung - Der Promi-Showdown" gedacht, das ProSieben donnerstags um 20:15 Uhr ins Programm nahm. Wenig hilfreich war dabei wohl, dass schon kurz zuvor das "Promi-Büßen" gestartet war, dass zwar anders angelegt ist, vom Titel her aber ähnliches verspricht. Auf den "Promi-Showdown" wollten sich bei ProSieben dann so wenige einlassen, dass der Sender nach zwei Wochen die Reißleine zog und das Format tief ins Nachtprogramm verschob.
© Joyn
Diese Büchners - Familientrubel unter Palmen
Oksana & Family - Alles auf Anfang
RTLzwei-Dokusoap
Es kam schon einigermaßen überraschend, dass RTLzwei in diesem Jahr eine zweite Staffel der Dokusoap über "Diese Büchners" gezeigt hat - denn schon die erste Staffel hatte nach einem erfolgreichen Start schnell stark an Zuspruch verloren und endete auf einem unbefriedigendem Quotenniveau. Vielleicht erhoffte man sich mehr Aufmerksamkeit, indem man mit Oksana noch eine weitere ehemalige Protagonistin aus "Goodbye Deutschland" mit ebenfalls eigener Dokusoap zur Seite stellte. Doch der Plan ging nicht auf, die Quoten für "Die Büchners" gaben noch weiter nach. "Oksana & Family" lief zwar etwas besser, konnte aber ebenfalls nicht überzeugen.
© RTLzwei
Mozart/Mozart
ARD-Serie
Ein Jahr, nachdem die ARD mit dem Film "Bach - Ein Weihnachtswunder" einen schönen Erfolg gefeiert hatte, widmete man sich in diesem Jahr nun Mozart in deutlich experimentellerer Form und erzählte mit "Mozart/Mozart" die doch ziemlich frei interpretierte Geschichte von Mozarts Schwester. Dass das Historikern und Feuilletonisten nicht unbedingt gefallen würde, dürfte den Machern zwar schon im Voraus gedämmert haben, allerdings zeigte sich trotz breiter Diskussion auch das Publikum nicht allzu neugierig. Die Quoten waren zumindest bei der linearen Ausstrahlung, für die man immerhin zwei Mal in Folge die Primetime frei räumte, schon zum Start mäßig und ließen dann auch noch schnell nach. Im Schnitt kam die Serie auf rund zwei Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer und Marktanteile bei Jung und Alt im einstelligen Bereich.
© WDR/Marcel Weisheit/Story House Pictures GmbH