Ein Ehrenpreis wird in diesem Jahr nicht verliehen - was angesichts der wegen Corona abgesagten Gala nachvollziehbar ist. Stattdessen hat sich die Jury des Deutschen Fernsehpreises vor dem Hintergrund der vergangenen Monate dazu entschlossen, einen Sonderpreis für die "Beste Information" rund um die Corona-Berichterstattung zu vergeben. Dadurch ist es möglich, dass hier sogar gleich acht Preise überreicht werden.
So bekommen "Tagesschau" und "Tagesthemen" ebenso einen Preis wie das fast täglich ausgestrahlte "ARD extra". Daneben gehen die Auszeichnungen an "heute" und "heute-journal" sowie das "Auslandsjournal Spezial" im ZDF. Auf Seiten der Privatsender werden "RTL aktuell" und das "RTL-Nachtjournal" sowie das "ProSieben Spezial Corona-Update. Live" und das "Sat.1-Frühstücksfernsehen: Gemeinsam durch die Krise" geehrt. Auch die Corona-Berichterstattung von ntv ist der Jury einen Sonderpreis wert.
"Mit ihrer umfassenden, verlässlichen und journalistisch hervorragend aufbereiteten Berichterstattung über das Geschehen in der Coronakrise, die zu wachsenden Reichweiten und steigender Nutzungsdauer selbst bei jungen Zielgruppen geführt hat, und der zunehmend kritischen Auseinandersetzung mit dem Regierungshandeln haben die Journalistinnen und Journalisten bewiesen, dass das klassische Fernsehen für die Mehrheit der Menschen immer noch das wichtigste Fenster zur Welt ist, das Anschluss und Teilhabe an den Geschehnissen ermöglicht und zum Entstehen einer kritischen Öffentlichkeit beiträgt", sagte der Jury-Vorsitzende Wolf Bauer.
Die Jury verstehe den Sonderpreis "ausdrücklich als Verpflichtung zu Qualitätsjournalismus im digitalen Medienzeitalter und als Ermutigung für verantwortungsbewusste Journalistinnen und Journalisten", so Bauer weiter. Tatsächlich aber könnte die Auszeichnung auch falsch verstanden werden - schließlich hat nun schlicht jeder Stifter einen Sonderpreis erhalten. Dass ausgerechnet der Nachrichtensender Welt, der nicht Teil des Stifterkreises ist, keinen Preis zugesprochen bekam, wirkt zumindest seltsam.
Sonderpreis der Jury für „Beste Information“ – Die Corona-Berichterstattung
"Tagesschau"/"Tagesthemen": Marcus Bornheim, Chefredakteur ARD-aktuell (ARD)
"ARD extra: Die Corona-Lage": Rainald Becker, ARD-Chefredakteur, und Ellen Ehni, WDR-Chefredakteurin (ARD)
"RTL aktuell"/"RTL Nachtjournal": Michael Wulf, Chefredakteur infoNetwork (RTL)
"ntv Corona-Berichterstattung": Sonja Schwetje, Chefredakteurin (ntv)
"ProSieben Spezial Corona-Update. Live": Stefan Vaupel, Chefredakteur (ProSieben)
"Sat.1 Frühstücksfernsehen. Gemeinsam durch die Krise": Jürgen Meschede, Chefredakteur MAZ&MORE TV Produktion (SAT.1)
"heute"/"heute journal": Bettina Schausten, Leitung Aktualität (ZDF)
"auslandsjournal Spezial Corona Global": Katrin Helwich, Redaktionsleitung (ZDF)