Im vergangenen Jahr haben die Stifter des Deutschen Fernsehpreises gemeinsam einen Ausbau der Kategorien beschlossen, um als Reaktion auf Kritik einiger Verbände künftig auch in der Information und non-fiktionalen Unterhaltung mehr Gewerke zu würdigen als je zuvor. Dann jedoch kam Corona und hat die neuen Pläne einer zweiteiligen Verleihung im Juni vergangenen Jahres durchkreuzt: Erstmals sollten - analog zu den Emmys in den USA - die Gewerke in einer eigenen Verleihung im Vorfeld geehrt werden, gefolgt von einer TV-Gala mit den Formatkategorien sowie prominenten Personenkategorien.

Auch 2021 war in der Planung der Verleihung lange unklar, ob ein Branchentreff im September überhaupt umsetzbar sein würde. Die große TV-Gala wurde dann sicherheitshalber als Open-Air-Event geplant, die vorgelagerte Verleihung der Preise in den Gewerken fiel jedoch der andauernden Planungsunsicherheit zum Opfer. Stattdessen werden die Gewinnerinnen und Gewinner in diesen elf Kategorien am Dienstag um 11 Uhr verkündet, sollen am Donnerstag dann aber auch in der TV-Gala stattfinden. Die Spannung steigt daher also schon zwei Tage vor dem Zusammentreffen in Köln: Wer räumt die ersten Auszeichnungen des Deutschen Fernsehpreises 2021 ab?

In der Fiktion entscheiden sich morgen bereits die Auszeichnungen in sechs Kategorien: Beste Regie, Bestes Buch, Beste Kamera, Bester Schnitt, Beste Musik und Beste Ausstattung. Favoriten mit je drei möglichen Auszeichnungen sind die Serie "Para - Wir sind King" (TNT Serie) und der Mehrteiler "Oktoberfest 1900" (ARD), gefolgt von "Ku'damm 63" (ZDF), "Deutschland 89" (Amazon) und "Das Geheimnis des Totenwaldes" (ARD) mit je zwei Chancen auf einen Deutschen Fernsehpreis in den Gewerken. Beim Besten Buch hat der große Netflix-Aufschlag "Dark" übrigens mit der dritten Staffel die letzte Chance auf einen Preis.

In der Unterhaltung stehen am Dienstag bereits die Entscheidungen in den Kategorien Beste Regie, Bestes Buch und Beste Ausstattung an. Favorit hier ist das "ZDF Magazin Royal", das sowohl für die Leistungen der Autorinnen und Autoren als auch die Ausstattung nominiert ist. In der Ausstattung hoffen aber auch "Let's dance" und "Freitagnacht Jews" auf einen Preis, beim Besten Buch konkurrieren Sebastian Pufpaff und sein "Noch nicht Schicht" sowie das "Browser Ballett" mit dem Team um Jan Böhmermann. Bei der besten Regie Unterhaltung entscheidet es sich zwischen Frank Lieberich ("Catch!"), Johannes Spiecker ("Jako & Klaas gegen ProSieben") und Nadja Zonsarowa ("ZDF-Fernsehgarten").

In der Information sind es nur zwei Gewerke, die sich am Dienstagvormittag schon entscheiden: Beste Kamera Information/Doku und Bester Schnitt Information/Doku. Favorit ist "Stern Crime: Der Alptraummann" von TVnow, das in beiden Kategorien nominiert ist. Den Deutschen Fernsehpreis für den besten Schnitt könnten sich hier darüber hinaus auch "Schwarze Adler" (Amazon/ZDF) und "Welt auf Abstand" (ZDF) holen. Bei der besten Kamera sind "Höllental" (ZDF) und "Ab 18! Seda baut Autos" (ZDF/3sat) mit im Rennen.

Insbesondere aber in der Fiktion bleibt abzuwarten, ob die ersten Preisentscheidungen der Jury des Deutschen Fernsehpreises 2021 schon einen Hinweis geben auf die Favoriten in den Werkskategorien, die am Donnerstag im Rahmen der bei RTL ab 20.15 Uhr übertragenen TV-Gala verliehen werden. Mit jeweils insgesamt fünf Nominierungen über alle Kategorien hinweg sind "Oktoberfest 1900" und "Para - Wir sind King" die großen Favoriten im diesjährigen Wettbewerb.