Oliver Welke wird in diesem Jahr mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus geehrt. Nach dem Urteil der Jury sei dem Moderator und seinem "heute-show"-Team ein "intelligentes, eigenständiges und qualitätsorientiertes Fernsehformat" gelungen. "Es verknüpft die klassische politische Satire mit den bildhaften Verzerrungen der Karikatur und verschafft so der Kritik an Politik und Gesellschaft im Medium Fernsehen einen eigenen Platz", heißt es in der Begründung.

"Die satirisch-bissigen Analysen der 'heute-show' entlarven die Rituale der Politik und gerade auch der Fernsehnachrichten." Vor allem der Sprach- und Moderations-Stil Welkes wird von der Jury lobend erwähnt: "Nie platt, verblüffen Wortspiel, Körpersprache und Mimik und verführen zu humoriger Erkenntnis: Aufklärung mit Genuss in Zeiten des Politikverdrusses und des Misstrauens gegenüber herkömmlicher Berichterstattung. Oliver Welke und sein Team beherrschen bestens die wesentliche Voraussetzung für politische Satire: das journalistische und dramaturgische Handwerk."

 

Dass ausgerechnet eine Comedy ausgezeichnet werde, erinnere in besonderer Weise an Hanns-Joachim Friedrichs, dessen Moderationen auch als Sportchef des ZDF stets durch Sprachwitz gekennzeichnet waren, so die Jury weiter. Den Sonderpreis erhält Literaturkritiker Denis Scheck, der nach Auffassung der Jury dem Blick auf die Wirklichkeit ebenfalls eine besondere mediale Form gegeben habe. "Mit Denis Scheck zeichnet die Jury den Moderator der lebendigsten Büchersendung im deutschen Fernsehen aus, den sprachmächtigen und unerschrockenen Literaturkritiker, den feinsinnigen Interviewer großer Autoren und den Störenfried des Büchermarktes."

Seine Fernsehsendung 'druckfrisch' sei mehr Reportage als Büchermagazin - "beobachtungsscharf, wirklichkeitsnah und eindrucksoffen" sei die Sendung, lobt die Jury.  Der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis würdigt seit 1995 herausragende Leistungen des kritischen Fernsehjournalismus. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert, der Sonderpreis mit 2.500 Euro. Die jährliche Preisverleihung findet wechselnd beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) in Hamburg und beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) in Köln statt. In der Vergangenheit wurden unter anderem Claus Kleber, Nikolaus Brender und Anne Will ausgezeichnet. Die diesjährige Verleihung findet am 10. Oktober in Hamburg stattfindet, das NDR Fernsehen wird am selben Abend Höhepunkte der Gala zeigen.