In diesen Tagen legen alle ARD-Anstalten ihre Wirtschaftspläne für das kommende Jahr vor - und unisono geht man im kommenden Jahr von roten Zahlen aus. Da bildet auch der Rundfunk Berlin-Brandenburg keine Ausnahme: Erträgen von 408,1 Millionen Euro stehen Aufwendungen in Höhe von 417,4 Millionen Euro gegenüber. Damit ergibt sich unterm Strich ein erwarteter Fehlbetrag von 9,3 Millionen Euro, nachdem in diesem Jahr bereits 10,6 Millionen Euro in der Kasse fehlen. Beglichen werden kann das allerdings jeweils aus den gebildeten Rücklagen.

"Zwischen 2009 und 2012 konnten wir den rbb erfreulicherweise finanziell konsolidieren. Wir wirtschaften diszipliniert und bilden finanzielle Reserven, um auch noch die beiden kommenden Jahre ohne Beitragserhöhung überbrücken zu können", erklärt RBB-Intendantin Dagmar Reim. Übemäßig starke weitere Sparanstrengungen sind allerdings nicht sichtbar: Der RBB rechnet durchaus mit einem Anstieg der Einnahmen um neun Millionen Euro, will aber auch 7,7 Millionen Euro mehr ausgeben als dieses Jahr. Neben den Aufwendungen für die Altersversorgung wird auch der Etat der Programmdirektion um zwei Prozent angehoben. Geplant ist ein Ausbau der Online-Angebote und die Entwicklung neuer Programmformate. Von den 1.467,5 Planstellen soll keine abgebaut werden.

Unterdessen hat der RBB-Rundfunkrat auch eine neue Vorsitzende gewählt: Friederike Kirchbach wird neue Vorsitzende des Gremiums. Sie ist seit 2005 Pröpstin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Die Neuwahl war nötig geworden, weil der bisherige Vorsitzende Hans Helmut Prinzler Ende des Jahres im Alter von 74 Jahren aus dem Gremium ausscheidet.

Unterdessen ließ sich auch Radio Bremen seinen Wirtschaftsplan 2013 vom Rundfunkrat genehmigen. Hier erwartet man einen minimalen Anstieg der Erträge von 90,92 auf 91,22 Millionen Euro. Die Aufwendungen steigen von 92,5 auf 92,71 Millionen Euro. Somit bleibt im kommenden Jahr ein erwartetes Defizit von 1,49 Millionen Euro. Für die gesamte Gebührenperiode bis 2016 sieht Radio Bremen eine Finanzierungslücke von 23,39 Millionen Euro und hofft auf mehr Geld aus dem ARD-internen Finanzausgleich, der kommendes Jahr neu geregelt werden soll.

Der RB-Rundfunkrat findet lobende Worte für die Strategie des Senders: "Bei äußerst knappen Mitteln entwickelt Radio Bremen seine Programme dennoch weiter", so die Rundfunkrats-Vorsitzende Eva-Maria Lemke-Schulte. "Wir begrüßen insbesondere, dass dabei auch die neuen Medien-Erwartungen junger Nutzerinnen und Nutzer verstärkt berücksichtigt werden. Die ARD-Entscheidung, das Bremer Projekt der 'TagesWEBschau' fortzuführen, ist ein Beleg für die Richtigkeit dieser Strategie. Das Engagement zugunsten nachwachsender Generationen von Mediennutzern lohnt sich."