Die Verlagsgruppe Handelsblatt hat eine Mehrheitsbeteiligung von 81 Prozent an Euroforum erworben. Bei dem Unternehmen, dessen Wert bei rund 15 Millionen Euro liegt, handelt es sich nach Angaben des Verlags um den Marktführer für Konferenzen, Seminare und Jahrestagungen im deutschsprachigen Raum. Die restlichen 19 Prozent an Euroforum hält weiterhin die britische Muttergesellschaft Informa mit Sitz in London. Mit dem Schritt wolle man den "Live-Journalismus" als drittes Standbein stärken und das Streaming von journalistischen Inhalten als neues Geschäftsfeld entwickeln, heißt es.
"Mit der operativen Übernahme von Euroforum investieren wir neben dem traditionellen Printgeschäft und dem weiterhin stark expandierenden Digitalgeschäft kraftvoll in den Bereich des Live-Journalismus", so Gabor Steingart, Vorsitzender der Geschäftsführung und Herausgeber des "Handelsblatts". Schon jetzt werden unter dem Dach der Verlagsgruppe Handelsblatt rund 200 Veranstaltungen mit etwa 30.000 Teilnehmern pro Jahr durchgeführt. Das Know-how von Euroforum soll dabei helfen, den Weg der Transformation beschleunigt zu gehen. Beide Unternehmen kennen sich bereits gut: Rund 40 Prozent des Euroforum-Umsatzes werden schon heute mit Events der Verlagsgruppe Handelsblatt bestritten.
Im Januar 2018 soll zudem der geplante Umzug von "Handelsblatt", "Wirtschaftswoche", den Fachmedien, Vermarktungstöchtern sowie weiteren Unternehmens-Armen in das rund 22.000 Quadratmeter große Hauptquartier im Innenstadtbereich von Düsseldorf über die Bühne gehen. Dann wird auch die bereits kürzlich bestätigte Umbenennung in Handelsblatt Media Group erfolgen (DWDL.de berichtete). "Wir sind kein traditionelles Verlagshaus mehr, sondern eine Mediengruppe neuen Typs, digital und experimentierfreudig. Das Kerngeschäft bleibt hochwertiger Wirtschaftsjournalismus, der zeitgemäß interpretiert und transformiert wird", so Steingart über das Selbstverständnis seines Hauses.