Zwei Jahre ist es nun schon her, dass Dr. Oetker das damalige Start-Up Flaschenpost übernommen hat und es in der Folge mit dem eigenen "Durstexpress" zusammenführte. Um in die schwarzen Zahlen zu kommen, hat man sich inzwischen dazu entschieden, trotz des Namens nicht nur Getränke auszuliefern, sondern sich als eine Art Vollversorger zu positionieren. Das läuft zwar offensichtlich vielfach noch ziemlich hakelig, trotzdem fährt man aktuell eine große TV-Kampagne, um das breitere Sortiment anzupreisen.
Nachdem die "Flaschenpost" rund ein halbes Jahr gar nicht mit TV-Werbung in Erscheinung getreten ist, laufen seit Anfang vergangener Woche nun mehr Spots denn je. Am vergangenen Mittwoch waren es 125 Ausstrahlungen, die in den von AdScanner erfassten Vodafone-Haushalten eine Brutto-Reichweite von knapp 66 XRP erzielten - womit es der reichweitenstärkste Tag des Jahres bislang war. Bei der Auswahl der Sender konzentriert man sich dabei zum Einen auf dieb eiden großen privaten Sendergruppen, die obendrein noch von den auf ein männliches Publikum konzentrierten Sender DMAX und Sport1 flankiert werden - offenbar sind es also vor allem Männer, die man hier als Zielgruppe für den Lieferdienst im Blick hat.
Angeführt wird das Reichweitenranking aber von zwei Vergleichsportalen: Check24 platziert sich in Sachen Reichweite - trotz erheblich weniger Spot-Ausstrahlungen - knapp vor dem ProSiebenSat.1-eigenen Verivox. Schaut man sich nur die Anzahl der Spot-Ausstrahlungen an, dann führt weiterhin Lotto24 vor Immobilienscout24 das Ranking an, beide mit jeweils über 300 Spot-Ausstrahlungen, die aber zusammengenommen jeweils nur für um die 30 XRP Bruttoreichweite sorgten.
Welches Unternehmen hat gestern das Fernsehen am stärksten für seine Kommunikation genutzt? DWDL.de und AdScanner bringen Licht ins Dunkel und veröffentlichen täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag die meisten Spots geschaltet wurden bzw. deren Spots die höchsten Brutto-Reichweiten erzielt haben - wobei Eigenwerbung der Sender hiervon ausgenommen ist. Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone.
Statt einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite macht AdScanner also auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar. Statt der bislang branchenüblichen GRP (Gross Rating Points) spricht AdScanner daher von XRP (Exact Rating Points), die sich immer auf die gemessenen Vodafone-Haushalte beziehen. Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.