ABC: Noch mehr Comedy und fünf Mal Shonda

Am Dienstagmittag hat nun ABC seine Pläne für die im September startende nächste Season vorgestellt - und zeigte sich mit neuen Serien, die direkt im Herbst starten, nicht ganz so zurückhaltend wie zuletzt NBC und Fox. Insgesamt neun neue Serien sind für die kommende Season angekündigt, drei Drama- und zwei Comedyserien starten direkt im Herbst. Während die anderen Sender ihr Comedy-Lineup zuletzt eher zurückgefahren hatten, soll bei ABC 2016/17 noch mehr gelacht werden als zuletzt schon.

Sowohl dienstags als auch mittwochs gibt's künftig von 20 bis 22 Uhr durchgehend Sitcoms, dazu kommt die weiter unveränderte Comedy-Stunde mit "Last Man Standing" und "Dr. Ken" am Freitag. Um Dienstag zu stärken, zieht man "The Middle" vom jahrelang angestammten Sendeplatz am Mittwochabend ab und lässt es künftig den zuletzt eher mäßig laufenden Dienstag eröffnen. Dort soll es als Sprungbrett für die neue Comedyserie "American Housewife" dienen, in der eine resolute Mutter mit ihren Kindern nach Westport zieht - und dort auf schrecklich perfekte Mütter trifft. Arbeitstitel war hier übrigens "Second Fattest Housewife in Westport". "Fresh Off the Boat" und "The Real O'Neals" laufen dann ab 21 Uhr und verdrängen "Agents of S.H.I.E.L.D." auf den 22-Uhr-Platz. Nachdem ABC also dort in den letzten Jahren unzählige neuer Serien verbrannt hat, versucht man es nun mit etwas etabliertem - das zuletzt allerdings auch eher mau lief. Der Mittwochabend wird künftig hingegen von den "Goldbergs" eröffnet, die ihrerseits wiederum die neue Sitcom "Speechless" über eine Familie mit behindertem Sohn anschieben sollen. "Modern Family" und "Black-Ish" bleiben auf ihren gewohnten Sendeplätzen.

"Thank God It's Thursday" - dieser Spruch wurde in der vergangenen Saison längst nicht mehr von so großen Massen verwendet wie noch im Jahr zuvor. Der Shonda-Rhimes-Dreierpack musste kräftig Federn lassen, insbesondere "Scandal" und "How to get away with Murder" verloren viele Fans, ihre neue Serie "The Catch" gewann erst gar nicht viele. Im Herbst bricht man den Shonda-Rhimes-Block nun erstmals wieder auf und zeigt zwischen "Grey's Anatomy" und "How to get away with Murder" die neue Serie "Notorious" - sie soll sexy sein und das Zusammenspiel von Medien und Justiz in den Mittelpunkt rücken.

Ein Misstrauensvotum gegen Shonda Rhimes ist das freilich trotzdem nicht: "Scandal" muss nur deswegen zunächst pausieren, weil Hauptdarstellerin Kerry Washington ein Kind erwartet und daher erstmal nicht drehen kann. Dem trotz mauer Quoten verlängerten "The Catch" wollte man aber offenbar den Platz ebensowenig geben wie ihrer nun schon fünften Serie, die sie für ABC produzieren wird. In "Still Star-Crossed" erzählt sie die Geschichte der Montagues und Capulets, die dann ansetzt, wenn Romeo und Julia gerade gestorben sind.

Zwei neue Dramaserien gehen unterdessen am späten Montag- und Mittwochabend an den Start. Statt "Castle" steht montags künftig "Conviction" auf dem Programm. Hayley Atwell wird darin als Ex-Präsidenten-Tochter um die Freilassung unschuldig Verurteilter kämpfen. Mittwochs gibt Kiefer Sutherland sein Serien-Comeback. Im Verschwörungs-Thriller "Designated Survivor" wird er als eigentlich eher unbedeutendes Kabinetts-Mitglied nach einer verheerenden Attacke auf Washington plötzlich an die Spitze der Vereinigten Staaten gespült.

Folgende Serien wurden nicht verlängert: "Blood & Oil", "Of Kings & Prophets", "Wicked City", "Galavant", "Agent Carter", "The Family", "Nashville", "Castle", "The Muppets"

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