Die Konkurrenz kam aus Brasilien („Alexander and other heroes“), Großbritannien („An Adventure in Space and Time“) und Japan („Radio“). Doch am Ende der gut anderthalbstündigen Preisverleihung der International Emmy Awards im Ballsaal des New York Hilton räumte „Unsere Mütter, unsere Väter“ in der Königsdisziplin TV-Film/Miniserie ab. Die Hauptdarstellerinnen und -darsteller waren vollzählig in New York und auch Produzent UFA Fiction, das ZDF sowie Distributor Beta Film können jubeln: Die Emmy-Nacht dürfte hier mit dem Ende der von Matt Lucas („Little britain“) moderierten Verleihung erst so richtig begonnen haben. Ein internationaler Sieg für eine deutsche Miniserie - vielleicht ein guter Anfang für die neue deutsche Serienwelle.

Unsere Mütter, unsere Väter© IATAS

"Unsere Mütter, unsere Väter": Die Gewinner nach der Verleihung

Die zweite Emmy-Hoffnung aus Deutschland, die von der Gebrüder Beetz Filmproduktion für SWR und Arte produzierte Dokumentation „Wagnerwahn - Mythos und Machenschaften des Richard Wagner“ ging in der Kategorie Arts Programming leider leer aus. Der International Emmy ging stattdessen nach Kanada für die Produktion „The Exhibition“. Jubel gab es dafür bei ProSiebenSat.1: Die international tätige Produktionstochter Red Arrow räumte mit der zweiten Staffel der belgischen Comedy-Serie „What if“ ab. Eine deutsche Adaption des Formats läuft am 12. Dezember unter dem Titel „Stell Dir vor..!“ im Vorabendprogramm des Ersten.



Der International Emmy in der Kategorie Non-scripted Entertainment ging wenig überraschend an „Educating Yorkshire“ (Twofour für Channel 4). DWDL.de berichtete bereits gestern ausführlich über den haushohen Favoriten unter den Nominierten in diesem Genre. Und gleich noch ein International Emmy für eine Channel 4-Produktion: Die von Kudos produzierte Serie „Utopia“ gewann als beste Drama Serie. Beste Telenovela wurde die brasilianische Produktion „Precious Pearl“. In der Katgeorie Documentary konnte die schwedische Produktion „No Burqas Behind Bars“ den International Emmy abräumen.



Die beiden Auszeichnungen für schauspielerische Leistungen gehen nach Westeuropa: Bianca Krijgsman wurde für ihre Rolle in der  niederländischen Produktion „De Nieuwe Wereld“ und Stephen Dillane für seine Rolle in der britisch-französischen Serie „The Tunnel“ mit einem International Emmy geehrt. Erstmals wurde in diesem Jahr auch eine Auszeichnung für das beste nicht-englischsprachige Primetime-Programm in den USA vergeben. Jubeln kann der spanischsprachige Sender Telemundo, der mit „El Senor de los Cielos“ abräumte, aber mit drei von vier Nominierungen ohnehin große Aussichten auf eine Auszeichnung hatte.

Aus internationaler Perspektive prominenter als mancher Preisträger waren in diesem Jahr einmal mehr die Laudatoren, darunter Rupert Murdoch, der zusammen mit den brasilianischen Schauspielern Milton Goncalves und Gloria Pires den Directorate Award der International Emmy Awards an den CEO des brasilianischen TV-Konzerns Rede Globo verlieh. Die beiden „Mad Men“-Darsteller Christina Hendricks und John Slattery wiederum überreichten „Mad Men“-Erschaffer und Executive Producer Matthew Weiner den Founders Award. Zu den weiteren Laudatoren des Abends gehörte neben den US-Serienstars wie Laverna Cox („Orange is the new black“), Amir Arison („The Blacklist“) und Darby Stanchfield („Scandal“) auch Carolin Kebekus.

Die International Emmy Awards ehren herausragende Leistungen aus aller Welt - mit Ausnahme des englischsprachigen Programms aus den USA. Die jährlich im November veranstaltete Preisverleihung ist so etwas wie die kleine globale Schwester der Primetime Emmy Awards, die in der Regel im September in Los Angeles an die besten US-amerikanischen Serien und Shows verliehen wird. Die Jury-Sitzungen für die International Emmy Awards ziehen sich über viele Monate und diverse Jurysitzungen, die über den Globus verteilt stattfinden. Deshalb werden, wie bei "Unsere Mütter, unsere Väter", oftmals Programme erst mehr als ein Jahr nach Ausstrahlung mit einem iEmmy bedacht.

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