Foto: WDRHerr Bug, heute Abend moderieren Sie zum ersten Mal die "Aktuelle Stunde" im WDR Fernsehen. Vom Radio über "DSDS" wieder zum Radio und jetzt wieder ins Fernsehen. Welches Medium ist Ihnen eigentlich lieber?

Ich bin durch und durch leidenschaftlicher Radiomann und werde das auch bleiben. Darauf lege ich großen Wert. Nur weil das Fernsehen ruft, muss ich das Radio ja nicht gleich endgültig an den Nagel hängen. Das Fernsehen kommt jetzt dazu und ist auf eine andere Art spannend.

Aber die WDR2-Sendung "Bug am Samstag" werden Sie dennoch abgeben oder?

Die Sendung bei WDR2 werde ich aufgeben, weil ich die Doppelbelastung aus "Aktueller Stunde" und "Bug am Samstag" nicht mehr hinbekomme. Das heißt aber nicht, dass es im Radio für mich nicht weitergeht. So habe ich mich auch mit der WDR-Hörfunkdirektion verständigt. Bis wir ein neues Format für mich gefunden habe, werde ich "Bug am Samstag" noch fortsetzen, auch wenn mir lieber wäre, mich jetzt gleich ganz auf die "Aktuelle Stunde" konzentrieren zu können. Aber das konnte ich den Kollegen bei WDR2 jetzt auch nicht antun.

Gibt es in der Vorbereitung zur neuen Moderationsaufgabe vor der Kamera etwas, worauf Sie sich persönlich dann doch nochmal vorbereiten und einstellen mussten?

Beim Einkaufen schaue ich mir hier und da mal die Jacketts und Hemden genauer an (lacht) Das war ja bislang beim Radio nicht von so großer Bedeutung, aber vor der Kamera muss ich ja auch optisch was hermachen.

Nach Hosen halten Sie keine Ausschau?


(lacht) Die sieht man in der Sendung ja nicht so.

Interessant. Ein Mann der sich beim neuen Job insbesondere auf das Shoppen freut. Eine der größten Umstellungen ist doch sicher auch der künftig wieder frei planbare Freitagabend...

Das ist auch sehr schön, stimmt. Und ich habe, weil wir bei der "Aktuellen Stunde" ja zwei Moderationsteams haben, auch mal eine Woche komplett frei. Das ist der Luxus des Fernsehens.
 


Noch einmal der ernsthafte Versuch: Gibt es denn Dinge, die man als Radiomann vor dem TV-Start noch einmal besonders vorbereitet?

Nein, das ist ein ziemlich nahtloser Übergang. Zumal mir ja Fernsehen nicht fremd ist. Ich bin ja jeden Donnerstag auch schon bei "Westart" (im WDR Fernsehen, d.Red.) auf Sendung und habe ja eine Vergangenheit bei "Deutschland sucht den Superstar". Es ist also kein neues Medium. Und welche Herausforderungen ganz konkret die "Aktuelle Stunde" darstellt, kann ich erst nach den ersten Wochen sagen. Momentan bin ich sehr entspannt und freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem klasse Team der "AKS" und meiner netten Moderationskollegin Susanne Wieseler.

Ist es falsch zu sagen, Thomas Bug war nie so ernst wie in der "Aktuellen Stunde"?

Naja, das bedingt ja das Format. Schlechte Nachrichten lassen sich nicht heiter verkaufen. Dafür reisst man sich zusammen. Es ist eine Ehre die "Aktuelle Stunde" moderieren zu dürfen und da werde ich den nötigen Ernst erkennen lassen. Und im Notfall muss mich meine Kollegin bremsen (lacht).

Auf wessen Urteil nach der ersten Sendung geben Sie am Meisten?


Auf meinen Bauch und mein engstes Umfeld, das mich gut kennt. Die dürfen das gerne auch kritischer sehen als mir lieb ist. Auf deren Urteil baue ich.

Als langjähriger Kölner jetzt in Düsseldorf zu arbeiten....

...ist für mich gar kein Problem. Ich trinke auch gerne ein Alt. Ich finde Düsseldorf nicht so schlimm wie die meisten Kölner.

Nimmt man da noch einmal eine Landkarte zur Hand, wenn man künftig sozusagen der Anchorman für ein Bundesland wird?

Also ich kenne NRW schon sehr gut. Habe mich ja auch bei Eins Live, bei WDR2 oder für "WestArt" schon intensiv mit unserem Bundesland beschäftigt. Und ich war immer und bin jetzt erst recht Journalist, der sich stets mit sorgfältiger Recherche auf alles vorbereiten kann.

Man hört öfter, dass Radiomacher ein Völkchen für sich sind. Würden Sie das als jemand, der Radio wie auch Fernsehen kennt, bestätigen?

(überlegt) Wenn man sich anschaut, wer alles eine Fernsehkarriere gemacht hat und im Radio angefangen hat, dann kann das Radio eigentlich gar kein anderer Planet sein. Ob das Jauch, Gottschalk oder Plasberg sind. Radio ist eine gute Schule - für‘s Leben sowieso und das Fernsehen im Speziellen.

Dann eine letzte Frage: Was wäre heute Abend die größtmögliche Panne?

Darüber mache ich mir im Vorfeld keinen Kopf. Wenn man einmal auf der Jurycouch von „Deutschland sucht den Superstar“ gesessen hat, fühlt man sich im Grunde auf alles vorbereitet.

Herr Bug, herzlichen Dank für das Gespräch