Foto: Wolfgang LehmannAuch bei den Fernsehmachern gibt es viel Neues. Derzeit produzieren Sie für das ZDF zwei Ausgaben der neuen Sendung "Aber bitte mit Sahne" mit Horst Lichter. Worum geht es da?

Wir bringen die großen Stärken von Horst Lichter ein. Das sind Spaß, Spontaneität -  aber dazwischen auch ernste Gedanken. Horst begrüßt einen Gast pro Sendung, den er vorher selbst besucht hat. Sie kochen gemeinsam, unterhalten sich. In den letzten zehn Minuten kommt dann noch ein Überraschungsgast. Horst hat einen Vorteil, den man nicht trainieren kann: Seine ehrliche, menschliche Art. Da schlägt ihm automatisch Offenheit entgegen. Die ersten beiden Folgen werden am 27. Oktober und am 15. November laufen. Danach wird dann das ZDF entscheiden, ob und wie es weitergeht.

Manchmal erscheinen Ihre Produktionen hinsichtlich des Personals wie ein geschlossenes System. Etwas überspitzt formuliert: Lafer sitzt bei Lanz und spricht über Lichter.

Das sehe ich nicht als Inzest, sondern als Nutzung der Ressourcen. Gerade weil wir so großartige Zugpferde wie Horst Lichter, Johann Lafer und Alfons Schuhbeck haben, wären es doch fahrlässig, wenn wir die Synergien, die Erfahrung und das gegenseitige Vertrauen nicht nutzen würden.
 


Befürchten Sie keine Übersättigung bei den Zuschauern?

Nein, das ist bislang kein Problem. Allerdings ist es mir lieber, wenn wir unsere Protagonisten in unseren eigenen Produktionen haben, als dass sie auch noch in vielen anderen Sendungen präsent sind. Aber Sie haben recht: übertreiben sollte man es nicht...
 
Im kommenden Jahr ziehen die Fernsehmacher um. Welche Perspektive verknüpfen Sie mit dem Umzug?

Das ist für uns mehr als nur ein Schritt – vielmehr ein großer Sprung. Wir werden in den neuen Räumen ein voll HD-fähiges Studio haben, das um ein Drittel größer ist als unser bisheriges und das von Anfang an auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass unser Studio und unsere Büroräume endlich unter einem Dach sein werden. Außerdem haben wir nun auch eine Außenfläche, auf der wir produzieren können. Und nicht zu vergessen: Mit einem eigenen Studio sind wir sehr flexibel und können auch schnell mal einen Piloten herstellen.

Wie wird das kommende Jahr bei Ihnen aussehen?

Für nächstes Jahr sind wir jetzt schon gut "gebucht". Die "Küchenschlacht", "Lafer, Lichter, lecker", "Markus Lanz" sollen auch 2010 im ZDF weitergehen, dazu "Lichters "Aber bitte mit Sahne", sowie "Deutschlands größter Gedächtnistest" in der ARD. Ende des Jahres starten wir außerdem im Zweiten mit einer wöchentlichen "Kinder-Küchenschlacht".
 
Was genau wird da passieren?

Das ist eine "Küchenschlacht" mit Kindern, die wir gerade mit Manfred Teubner und Birgit Göller von der HR-Show des ZDF entwickeln. So etwas gab es schon einmal als Special in der regulären Sendung und ist sehr gut gelaufen. Fünf Kinder treten gegeneinander an und kämpfen um den ersten Platz. Die Kinder kochen in 35 Minuten jeweils ein Gericht. Allerdings werden die Kandidaten nicht reihum rausgeworfen. Das ist etwas, das man mit Kindern nicht machen sollte. Stattdessen gibt es die Plätze vier und fünf und Bronze, Silber, Gold.

Herr Heidemanns, vielen Dank für das Gespräch.