Herr Steuer, Sky Sport News HD ist hundert Tage auf Sendung. Wie fällt ihre persönliche Bilanz aus?

Es war ein sehr guter Start, aber es gibt auch noch einen Weg zu gehen. Das wäre die Kurzform. Ein sehr guter Start deswegen, weil wir ohne große technische Probleme und mit einer komplett neuen Redaktion gut bestens gestartet sind. Und wir haben in der kurzen Zeit viel gelernt und wichtige Erfahrungen gemacht. Das werden wir zusammen mit den Ideen, die wir schon hatten aber in der Startphase noch nicht umsetzen konnten, jetzt angehen.

 

 

Welche zum Beispiel?

Wir produzieren seit ein paar Wochen für Sky Sport und Sky Bundesliga im Umfeld der Bundesliga-, der Champions-League und der Euro-League-Berichterstattung ein einminütiges News-Update. Die Zuschauer bekommen dort im Look and Feel von Sky Sport News HD die wichtigsten Infos in Kürze. Das ist ein Service, der gleichzeitig den neuen Sender besser im ganzen Sky-Angebot verankert. Und wir werden versuchen, täglich aktuelle Pausen-Trailer für alle anderen Sky-Programme zu erstellen, um auch dort Zuschauer zu erreichen und mit diesem Info-Service auf uns aufmerksam zu machen.

Aber wie definieren Sie den Erfolg von Sky Sport News HD? Wie viele Zuschauer hat der Sender inzwischen?

Mit Stand der 100 Tage kann man sagen, dass wir 2,5 Millionen verschiedene Nutzer erreicht haben. Und damit sind nicht Zapper gemeint. Gezählt werden nur die, die länger als eine Minute dran geblieben sind. Die durchschnittliche Sehdauer bei Sky Sport News HD liegt bei elf Minuten, ein bei Nachrichtensendern guter Wert. Und dazu kommen Erfolge auf anderen Plattformen, weil wir ja nicht nur ein Fernsehsender, sondern eine Multiplattform sein wollen. Bei Twitter sind wir auf Anhieb schon gleichgezogen mit „Sport Bild“. Auch mit der Webnutzung sind wir zufrieden.

Ist Sky Sport News HD also ihrer Meinung nach etabliert als Sportmedium? Oder in gewisser Weise noch ein Alien unter sonst meist lang etablierten Medien?

Ich glaube, dass wir schon nach dieser kurzen Zeit, wir sprechen hier ja von nur 100 Tagen, etabliert sind. Ein Alien waren wir, wenn überhaupt aufgrund unserer Darstellungsform eines 24 Stunden-Sportnachrichten-Senders, in den ersten Wochen. Auch unser Wing, also die ergänzenden Informationen, die wir zum Programm rechts und unten einblenden, war im deutschen Fernsehen neuartig so neu. Aber daran haben sich alle gewöhnt und besonders in der Sport-Szene, bei den Spielern, Trainern, Geschäftsstellen, sind wir absolut anerkannt. Sie kennen gute Sportberichterstattung von Sky ja schon.

Also auch wenn sich die Zuschauerzahlen noch im überschaubaren Rahmen bewegen, ist das Angebot journalistisch ja zumindest so etabliert, dass sie inzwischen regelmäßig mit ihren Storys zitiert werden...

Jedes Zitat mehr bedeutet eine Wertschätzung unserer journalistischen Qualität. Daraus ergibt sich für uns die klare Aufgabe: Exklusive Storys finden und als erste auf den Schirm bringen, wie die Bus-Geschichte von Gladbach, die hatten wir zuerst im Programm. Also das Interview mit dem Busfahrer lange auch vor den Printmedien. Oder die Babbel-Geschichte als er zu Hoffenheim kam, auch da waren wir sehr nah dran. Wir treten mit dem Sender nicht zum Sprint an. Wir wollen den Marathon laufen und dafür brauchen wir eine gute, in unserem Fall journalistische Grundlage. Deswegen ist es viel wichtiger auf die Inhalte als auf die Reichweiten zu schauen.