Auf der anderen Seite braucht's dann aber auch noch die Lehrer, die Ihre Inhalte in den Unterricht packen.
Wir sprechen Lehrer konkret an und fragen, ob sie unsere Inhalte in dieser Form gebrauchen können. Wir stecken mitten in einem Lernprozess und wollen herausfinden, was ein Lehrer benötigt. Gleichzeitig sind aber auch Lehrer gefordert, mit den neuen Medien umzugehen.
Gibt es nach der ersten Ausgabe schon ein erstes Zwischenfazit?
Wir sind mit den ersten Abrufzahlen bereits sehr zufrieden. Doch die Frage, ob das Projekt ein Erfolg ist, wird sich anders beantworten als über die Klickzahlen allein. Die Resonanz ist uns sehr wichtig und nach der ersten Ausgabe haben wir schon sehr positive Reaktionen erhalten. Kritik war natürlich auch dabei, aber wie gesagt: Wir müssen auch selbst lernen. Es gab allerdings überwiegend überschwängliche und begeisterte Rückmeldungen. Das freut uns.
Wenn man sich bei „WQ“ umsieht, könnte man zu dem Schluss kommen, dass die Filme auch gut und gerne unter dem Label „Abenteuer Wissen“ hätten laufen können. Ist da eigentlich immer noch Wehmut dabei, dass das ZDF die Sendung vor gut einem Jahr so plötzlich eingestellt hat?
Ja, auf jeden Fall. „Abenteuer Wissen“ war eine tolle Sendung, preisgekrönt und mit zumeist guten Quoten bei vor allem jüngeren Zuschauern. Aber genau deshalb – weil ich überzeugt davon bin – habe ich die Fahne „Wissenschaftsfernsehen“ hochgehalten und „WQ“ entwickelt. Es wäre schade, wenn solche Magazine im Fernsehen aussterben. Denn egal ob Tiere, Menschen oder das Weltall: Überall steckt Wissenschaft dahinter. So, wie bei unserem Fußball-Thema zum Auftakt – dem nachzugehen und in diesen Gebieten zu recherchieren, macht mir unglaublichen Spaß.
Aber es war schon auffällig, dass das Aus Ihrer Sendung von Seiten des ZDF gar nicht bekannt gemacht wurde. Angekündigt war „Abenteuer Wissen“ zunächst für Sonntag um 18:30 Uhr, doch dann wurde plötzlich lieber „Terra Xpress“ gezeigt.
Dazu müssten Sie das ZDF befragen.
Heute gibt es gefühlt immer mehr Formate, die zwar das Label Wissensmagazin tragen, aber eigentlich nur sehr stark an der Oberfläche kratzen. Wie sehen Sie diese Entwicklung?
Ich sehe zwei Entwicklungen: Einerseits rutschen Wissensthemen immer öfter in die Unterhaltung, andererseits zeigen gerade kleinere Sender spannend produzierte Dokuformate, die in den Abendstunden laufen. Beides hat durchaus seine Berechtigung, aber auf der Strecke bleiben qualitativ hochwertige Eigenproduktionen mit Wissenschaftsthemen, die von Redaktionen selbst angeschoben werden. Dadurch gehören wir mit „WQ“ schon fast zu einer Nische.
Wird dieser Aufwand denn gewürdigt?
Das hoffe ich – und bin gespannt auf die Reaktionen auf unsere nächsten Sendungen. Und Unterstützung sowie Zuspruch gab es auch schon: Der Universitas-Preis für Wissenschaftsjournalismus, den ich letztes Jahr von der Hanns-Martin-Schleyer-Stiftung erhielt, hat mich darin bestärkt, auf dem Gebiet des Wissenschaftsjournalismus weiterhin aktiv zu bleiben.
Wie steht es nun um Ihre Zukunft? Gibt es weitere Projekte oder wollen Sie sich nun zunächst auf „WQ“ konzentrieren?
„WQ“ ist ja schon ein großes Projekt, das viel Zeit und Arbeit in Anspruch nimmt. Außerdem bin ich aber auch wieder als Meteorologe – also in meinem eigentlichen Beruf – unterwegs und moderiere das Wetter in der ARD.
Wie kam es dazu?
Ich bin ja mit Leib und Seele Meteorologe und habe das Wetter auch während meiner ZDF-Zeit stets verfolgt. Von daher war es eine logische Konsequenz, mich wieder verstärkt um das Wetter zu kümmern. Auch im „ARD-Morgenmagazin“ bin ich wieder als Reporter unterwegs gewesen – eine sehr spannende Sache!
Beim RBB habe ich Sie auch inzwischen wieder gesehen. ..
Ja! Als gebürtiger Brandenburger freue mich, dass es seit letztem Sommer eine Zusammenarbeit mit dem RBB gibt. Aktuell läuft freitags um 20:15 Uhr das „RBB-Kneipenquiz“, außerdem war ich mit der Sendung „Der Sonne entgegen“ in meiner Heimat unterwegs.
Herr Schwanke, herzlichen Dank für das Gespräch.