Sie wollen also unabhängiger werden von den Media-Agenturen?

Nein, wir wollen das Geschäft nicht an den Media-Agenturen vorbei machen. Aber wir hören von vielen Agenturen, dass sie uns einfach nicht in den Mediaplan bekommen. Wenn der Kunde Ihnen das aber anweist, geht es natürlich. Also suchen wir das Gespräch direkt mit den werbetreibenden Unternehmen und haben damit großen Erfolg. Der Werbekunde trifft letztendlich seine Entscheidung und ist natürlich flexibler als die Agentur. Und mit Events wie der smart beach tour gelangen wir bei Werbekunden in ganz andere Bereiche und Budgets. Das war auch unsere Intention. Ich kann keine genaue Zahl nennen, aber seitdem wir Beach-Volleyball vermarkten haben wir mit 30 oder 40 Firmen Gespräche geführt, die ich in dieser Tiefe vorher selten erlebt habe. Und ich bin 15 Jahre in dieser Branche. Das hilft uns - auch in der grundsätzlichen Wahrnehmung im Markt

Mangelt es der Sky wirklich immer noch an Akzeptanz?

Klar, Sky und Fußball, das passt. Aber durch solche Events positionieren wir Sky Media Network zunehmend als besonderen Partner für Werbetreibende, der über Möglichkeiten verfügt, die sonst kein andere Vermarkter so bieten kann. Es ist für uns auch ein wichtiges Wachstumsfeld, da wir im TV bei der Werbefläche limitiert sind und es auch bleiben. Bei Sky wird es keine sechs-minütigen Werbeinseln wie im Free-TV geben. Deswegen wird Beach-Volleyball nicht der einzige Event im Sport-Bereich bleiben, den wir zusammen mit Werbepartnern umsetzen werden.

Nochmal zurück zum TV: Welche Zielgruppe weisen Sie eigentlich aus?

Wir bleiben bei 14-59. Das war ja von unserer Seite ein Kompromiss-Vorschlag, weil die Branche festgefahren schien. Die IP ist vorgeprescht mit der Idee 20-59, SevenOne blieb zunächst auf 14-49. Das war eine ermüdende Debatte zwischen den beiden Großen im Markt. Fakt ist: Wenn wir die Altersgruppe 50 bis 59 Jahre nicht in die Referenz-Zielgruppe aufnehmen, würden wir einen Fehler machen. 14-49 deckt nicht einmal mehr die Hälfte der Bevölkerung ab. Und die 50- bis 59-Jährigen sind die für uns sicher interessanteste Altersgruppe. Auf die 14- bis 19-Jährigen kann der Markt aber ebenso wenig verzichten. Deswegen unser Vorschlag 14-59, auf den die IP ja sehr schnell aufgesprungen ist und der inzwischen im deutschen Markt mehrheitsfähig geworden ist. SevenOne ist diesen Weg bisher leider noch nicht mitgegangen. Wir alle wissen: Niemand plant Kampagnen auf egal welche Zielgruppe die wir für uns als TV-Vermarkter festlegen. Es geht hier um eine einheitliche Vergleichsgröße für den Markt.

Was sind für Sie, abschließend gefragt, die wichtigsten Baustellen, die sie bis zum nächsten Jahr bearbeitet sehen wollen, wenn wir uns wieder beim Beach-Volleyball treffen?

(lacht) Die größten Baustellen sind ganz klar die Vermarktung und Messbarkeit von Sky Go und Sky Anytime. Ich denke, die Zeit ist längst reif dafür. Wir werden die Stärken und das Wachstum von Sky noch intensiver in den Markt kommunizieren und die Diversifizierung vorantreiben.

Herr Michel, herzlichen Dank für das Gespräch.