In der Tat sehr schwierig...

Das zeigt sich mit der neuen 2-Terabyte-Festplatte für den On-Demand-Service Sky Anytime bei einem weiteren Verbreitungsweg. Ich merke es ja an meiner eigenen Nutzung. Das lineare Signal hat für mich an Relevanz verloren. Ich schaue den Content, den ich will, zu der Zeit, die mir passt. Aber diese Nutzung findet sich in keinerlei Zahlen wieder. Dabei wird es nicht wenige geben, die Hitserien wie jüngst „Game of Thrones“ auf diesem Wege konsumieren. Oder nehmen wir den mobilen Service Sky Go; Dort hatten wir seit April beispielweise mehr als eine Million Abrufe dieser eben genannten Serie. Fest steht: Nicht das Fernsehen als Medium hat eine Schwäche. Bei den vielen neuen Distributionswegen hat nur die Abbildung der Nutzung noch nicht mitgezogen.

Was hätte Sky Media Network von der Ausweisung der Reichweite bei Sky Anytime und Sky Go? Ist da der Einstieg in die Vermarktung geplant?

Wir starten jetzt damit und haben zum Auftakt Audi als Sponsor gewonnen, die alle Filme und Serienfolgen bei Sky Anytime präsentieren. Wir wissen, wie viele Sky+-Boxen im Markt sind, aber über die Nutzung können wir bisher noch wenig sagen. Das müssen wir in Zeiten, in denen die Nutzung zunehmend non-linear wird, ändern. Diese Entwicklung sehen wir übrigens auch in den Quoten.

Inwiefern?

Trotz immensem Abonnenten-Wachstum erreichen wir in der linearen Ausstrahlung mit Live-Sport zwar immer neue Rekordreichweiten aber im fiktionalen Bereich verlieren wir sogar eher. Das Angebot wird aber immer besser und wir wissen, wie sehr Sky Kunden die non-linearen Angebote wie Sky Anytime und besonders Sky Go lieben. Das darf für uns aber keine verlorene Reichweite werden. Auch da starten wir jetzt zunächst mit Pre-Roll-Spots in die Vermarktung, die wir im kommenden Jahr intensiv ausweiten werden. Das betrifft, nicht nur die klassische Werbung. Wir werden Sky Anytime auch für hochwertigen Content von externen Partnern öffnen. Auch da wird es bald erste Testläufe geben. Der Abonnent kann dann pro aktiv entscheiden, ob er den Content ansehen will oder nicht. Diese Form der Kommunikation ist für die Kunden sehr wertvoll und der Zuschauer profitiert von dem Trend, dass Werbung auch wieder attraktiver wird und um den Zuschauer wirbt.

Stichwort Sport: Im vergangenen Jahr haben Sie Sky Media Network geöffnet. Mit Faces for Brands vermarkten Sie Mesut Özil, gerade sind sie mit der Smart Beach Tour durch Deutschland unterwegs und vermarkten Beach-Volleyball. Mit welchem Hintergedanken? Ist Fernsehen allein zu langweilig geworden?

Wenn wir uns den Werbemarkt anschauen, dann ist der weitestgehend stabil, so dass man sich in einem Mikrobereich bewegt, wenn man Veränderungen zwischen den Sendern feststellen will. Mittlerweile steht fest: Die Reichweitenverluste der großen Sendergruppen sind kein Phänomen, das man als temporäre Programmschwäche ansehen kann - das ist ein Trend. Und trotzdem schiebt der Werbemarkt die Budgets weiterhin zu RTL und ProSiebenSat.1, Da stellt man sich die Frage: Warum? Die Antwort darauf ist, lassen sie es mich so sagen: Es gibt Gesetzmäßigkeiten in einem etablierten Markt, die sich nur schwer beeinflussen lassen. Die können Sie nur dann beeinflussen, wenn wir uns direkt mit den Werbekunden unterhalten.