Herr Uitz, Sie sind ein erfolgreicher Unternehmer und Investor, handeln mit Firmenbeteiligungen und haben unter anderem Gastronomielösungen für Krankenhäuser aufgebaut. Was treibt Sie jetzt als Reality-Protagonist ins Fernsehen?

Ich bin bisher medial relativ wenig in Erscheinung getreten. Insofern war es für mich eine neue Herausforderung, bei "Catch the Millionaire" vor der Kamera zu stehen. Das waren gut drei Wochen Dreh in der Toskana – ich glaube, es gibt Schlimmeres. Was das persönliche Glück betrifft, weiß man natürlich vorher nie, was dabei herauskommt.

Wenn man in Deutschland ein echter Millionär ist, offenbart man sich normalerweise nicht als solcher im Fernsehen.


Als ich das Angebot bekam, habe ich zunächst mehrfach abgelehnt. Ich würde mich niemals hinstellen und sagen: Ich bin hier der Krösus! Das ist wohl unsere deutsche Mentalität, die uns von Kindesbeinen an beibringt, mit diesem Thema etwas diskreter umzugehen. Zwar habe ich mich letztlich überzeugen lassen und mitgemacht – aber das Wort "Millionär" habe ich in der Sendung für mich kategorisch ausgeschlossen. Das wussten auch alle Realisatoren vorher. Millionär zu sein, ist doch etwas total Irreales und Abstraktes. Ich bin seit 15 Jahren selbstständig, habe viel Glück gehabt und konnte mehrfach auf verschiedenen Feldern erfolgreich tätig sein. Damit habe ich Erfolg für mich auch finanziell messbar gemacht. Ich versuche lieber, Menschen diesen Prozess zu erläutern, als zu sagen: Ich bin Dennis und ich bin Millionär.



In einem Format wie "Catch the Millionaire" gibt man aber zwangsläufig viel Persönliches preis, immerhin geht es um die Suche nach einer möglichen Beziehung.


Na ja, das stimmt nicht so ganz. Ich bin grundsätzlich nicht aktiv auf der Suche, wenn ich gerade nicht in einer Beziehung bin. Ich habe auch nie ein Problem damit gehabt, Frauen kennen zu lernen. Es ist einfach mal eine völlig andere Art, an das Thema heranzugehen. Vor allem finde ich die psychologische Seite spannend, weil man natürlich öfter mit der Frage konfrontiert ist, welche Rolle der finanzielle Hintergrund für Frauen spielt. Das Schöne ist, dass dieser Aspekt hier ganz offen und plakativ thematisiert wird.

Was haben Sie in diesen drei Wochen denn gelernt?


Vor allem habe ich den Umgang mit Kameras gelernt. Am Anfang ist das schon recht ungewohnt, wenn man plötzlich so gläsern wird und sich jedes Wort dreimal überlegt, bevor man etwas sagt. Besonders ungewohnt war es für mich, regelmäßig nach jeder Aktion O-Töne abzugeben und Fragen zu beantworten. Das ist ganz anders als die Form von Interviews, die ich gelegentlich in meinem Job gegeben habe. Da bekommt man in der Regel einen Fragenkatalog und kann sich die Antworten in Ruhe überlegen. Hier musste man sehr spontan und reaktiv mit der Situation umgehen.

Was Sie sagen, klingt ziemlich reflektiert. Waren Sie für die Teams der Produktionsfirma Shine Germany ein harter Brocken?


Ich glaube ja. Für die war es sicher eine Herausforderung, weil ich tatsächlich zur Selbstreflexion neige. Wenn man wie ich einen ausgeprägten Business-Hintergrund hat, verfügt man in dieser Hinsicht über ein gewisses Training. Die Produktion will natürlich so viel Emotion und spontane Reaktion einfangen wie nur möglich. Das ist bei jemandem wie mir nicht ganz so einfach.

Apropos Business: Fürchten Sie durch den Ausflug ins TV-Dating keine Nachteile in der seriösen Finanz- und Geschäftswelt? Neid und Missgunst zum Beispiel?


Wie Geschäftspartner damit umgehen werden, ist eine spannende Frage. Ich bin Gott sei Dank überwiegend im B2B-Bereich tätig, so dass sich vermutlich nicht viele Leute daran stören werden. Die meisten Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, haben selbst einen ganz guten Hintergrund. Von daher ist der Neidfaktor vielleicht etwas geringer als bei jemandem, der sein Produkt am Markt platzieren und eine breite Kundenmasse benötigen würde.

Was genau machen Sie denn?


Ich bin selbstständiger Kaufmann. Das zieht sich durch mein ganzes Leben. Ich habe einfach ein kommerzielles Denken und kann das in den verschiedensten Branchen, Sparten und Nischen einbringen. Ich investiere in Start-ups oder auch in bestehende Firmen – und wenn nötig, klinke ich mich für eine Weile ins operative Management ein. Dafür arbeite ich mit einem weltweiten Netzwerk zusammen, das sich um Expansionen und Finanzierungen kümmert. Meine Freunde sagen immer, ich hätte ein berufliches ADS-Syndrom. Ich kann in dieser Hinsicht nicht lange still sitzen. Ich projektiere, ich gründe – und dann verkaufe ich relativ schnell wieder. Sobald ein Geschäft läuft, habe ich nicht mehr so viel Interesse daran. Weiterführen können es andere wahrscheinlich viel besser.

So funktioniert die Show



Könnten Sie sich nach der Erfahrung mit "Catch the Millionaire" vorstellen, mehr in Richtung Medien und Fernsehen zu gehen?

Absolut. Ich finde es spannend, dass ich mir durch dieses Format möglicherweise ein Publikum aufbauen kann, dass ich in Zukunft für andere Dinge nutzen kann.

Dabei denken Sie vermutlich nicht an die typische Karriere eines Ex-"Bachelors" mit bezahlten Disco-Auftritten oder Unterwäsche-Shootings...


Wir reden hier über ein Geschäft. Alles hat seinen Preis. Wenn gute Werbeangebote kommen sollten, wäre das auch kein Problem, ehrlich gesagt. Auch für einen "Bachelor" gibt es doch Schlimmeres, als sich zwei Stunden in eine Disco zu setzen, Geld dafür zu bekommen und wieder nach Hause zu fahren. Für mich wird die entscheidende Frage sein: Habe ich die Zeit dafür? Und die Zeit kann ich mir im Zweifel nehmen, wenn das Angebot stimmt. Natürlich achte ich auf die Außenwirkung. Ich werde keinen Sexshop eröffnen.

Herr Uitz, besten Dank für das Gespräch!