"Das ganz Besondere herauskitzeln": Miriam Pielhau im Gespräch
"Weck Up" bei SAT.1, demnächst "Top 10 TV" bei kabel eins und jetzt als Moderatorin des neuen Kinomagazins noch das neue Gesicht von Tele 5 und dafür viel unterwegs: Leben sie nur noch aus dem Koffer?
Ich glaube, ich werde in den nächsten Monaten tatsächlich meine Kenntnisse über die deutsche Hotellandschaft erweitern (lacht). Ich bin viel unterwegs, aber der Vorteil bei meinem Mann und mir ist ja, dass er als Musiker auch viel mit der Filmbranche zu tun hat und gerade erst vier weitere Filmmusik-Projekte angeht. Wann immer es halt geht, versuche ich ihn dann mitzunehmen und Arbeit und Vergnügen zu verbinden.
Die Kombination Urlaub und Arbeit hat ja schon nach einer Oscar-Verleihung ganz gut funktioniert...
In der Tat. (Anmerk. d. Red.: Nach der Oscar-Verleihung 2003 heiratete Miriam Pielhau ihren Mann in Las Vegas)
Also wird demnächst zwischen Mainz und München gependelt?
"Weck Up" wird in Mainz produziert und Tele 5 sitzt in München, aber wir werden für das Kinomagazin vermutlich ganz Deutschland unsicher machen. Für die Moderationen und Interviews können wir sowohl die Filmpremiere und Aftershow-Party in Berlin nutzen, als auch das Synchronstudio in dem gerade eine internationale Produktion synchronisiert wird. Wir werden auch Set-Besuche machen und treffen Schauspieler in ihren Lieblingscafes und -restaurants.
Also immer on location?
Genau, ein Studio gibt es nicht.
In der Ankündigung heißt es vollmundig, es werde eine neue Art von Interviews geben. Wie wird dieses Versprechen eingelöst?
Jeder, der das Gespräch bzw. Interview für sich als das Traummedium des journalistischen Wirkens entdeckt hat, will natürlich das ganz Besondere aus Personen herauskitzeln, von denen man sonst schon alles gehört hat. Unsere Idee ist es, nicht nur die klassischen Presseinterviews zu führen, wie es sie bei Filmpremieren immer gibt. Natürlich gibt es die auch, weil man einen Hugh Grant sicher nicht dazu bewegen kann, mit einem Roller durch Berlin zu fahren und locker zu quatschen. Aber auch das wollen wir machen mit Leuten, die da Spaß dran haben. Und vielleicht taut dann jemand, der sonst eher zurückhaltend ist, auch mal auf.
Also diesmal anders als bei den "Oscar"-Moderationen für ProSieben auch auf dem roten Teppich stehen und nicht im Studio nebenan sitzen?
Ganz ehrlich: Der Platz am roten Teppich bei den Oscars ist, glaub ich, der härteste Reporterjob der Welt. Ich finde Anke hat es brilliant gemacht, mir selbst hätte ich es gar nicht zugetraut. Wir waren mit dem Studio ja nur ein paar Meter vom roten Teppich entfernt. Wenn ich aus dem Container-Studio rausgeschaut habe, konnt ich Ankes Hintern sehen. Das fühlte sich also auch schon bei den Oscars sehr nah dran an auch wenn man nicht riechen konnte, ob Dustin Hoffmann geduscht hatte.
Für ProSieben noch bei den Oscars, jetzt für Tele 5 "nur" ein Kinomagazin: Wer nutzt bei der Zusammenarbeit wem eigentlich mehr?
Das ist wie bei einer perfekten Ehe. Wir ergänzen uns. Ich habe den Anruf bekommen und es hieß "Wir wollen dich für unsere Kinokompetenz, für ein Kinomagazin" und da habe ich mich riesig gefreut. Filme sind privat eine große Leidenschaft von mir und auch beruflich hatte ich bislang das große Glück, das bei ProSieben ausleben zu dürfen. Wenn Tele 5 dann sagt, dass sie mich wollen, dann verneige ich mich und freue mich bescheiden, dass wir ab sofort zusammenarbeiten.
Um die Fragen kommt man nicht herum, wenn man ein Kinomagazin moderiert: Welchen Film haben Sie zuletzt gesehen und auf welchen freuen Sie sich besonders?
Ich habe zuletzt viele DVDs gesehen und u.a. einen ganz strangen Film entdeckt: "Donnie Darko". Der wird eingefleischten Filmfans ein Begriff sein, weil es auch im Internet unglaublich viele Theorien über diesen Streifen gibt. Zuletzt im Kino war ich in "Madagascar" und habe mich 90 Minuten lang bemüht herauszuhören welcher der Pinguine welcher der Fantastischen Vier ist. Geklappt hat es aber nicht so ganz. Neben solchen Comic-Ausreissern bin ich dann doch auch die Frau für das ganz große Gefühl. Ich heule gerne im Kino - entweder vor Lachen oder vor Rührung. Aber dann auch so, dass es um mich herum ziemlich nass wird.
Zum Schluss die einmalige Gelegenheit mit einem zweiten Versuch unser Kürzel DWDL zu knacken: Wofür könnte es stehen?
Ich weiß nicht mehr, was ich bei unserem letzten Gespräch gesagt habe. Aber nehmen wir "Du weißt das locker".
Sehr gut. Herzlichen Dank für das Gespräch.
Gerne doch.