Helfen soll Ihrem Bezahlangebot auch das Free-TV. Wie genau wollen Sie Eurosport 1 in die Bundesliga-Berichterstattung integrieren?

Für den Sendeplatz um 19:00 Uhr haben wir das Format "#TGIM - Sofa United" entwickelt. Wir besuchen Fans in ihrem Wohnzimmer und begleiten sie dabei, wie sie Fußball erleben. Das wird laut, unverblümt und vielleicht auch ein bisschen voyeuristisch. Dadurch möchten wir die Emotionen, die die Bundesliga auslöst, auf neue Weise einfangen. Parallel zur klassischen Vorberichterstattung aus dem Stadion zeigen wir im Free-TV ab 19:30 Uhr die Live-Sendung "#TGIM - Thank God It's Matchday", in der wir auf die Highlights und Aufreger der letzten Tage zurückblicken und die Zuschauer auf den bevorstehenden Spieltag einstimmen wollen.

Dafür werden Sie im Studio bleiben?

Genau, die Sendung wird im gleichen Set produziert wie unser Talk-Format, das am späten Abend parallel im Free-TV und im Eurosport Player zu sehen sein wird. Von dort streamen wir übrigens bereits ab 18:30 Uhr besagte Web-Show mit unserem Online-Redakteur Tobias Hlusiak und Max Zielke als Anchor, die das Ziel hat, den Fans unterwegs schon einen leichten Happen zu servieren. Dafür bauen wir den Sendungsablauf so, dass der Zuschauer jederzeit in die Sendung einsteigen kann, ohne das Gefühl zu haben, etwas verpasst zu haben.

Sie sprachen gerade den Talk im Anschluss an das Freitagsspiel an. Was bedeutet das für Ihre Sendung "kicker.tv - Der Talk", die ja erst vor einem Jahr gestartet wurde?

Wir werden in Zukunft keinen Talk mehr am Montag im Programm haben. In der letzten Saison war es nicht einfach – auch weil Eurosport keine Rechte besaß. Das ist nun anders, da wir am Freitagabend auch Bundesliga-Bilder zeigen können. Deswegen fokussieren wir all unsere neuen Fußball-Formatausrichtungen auf den Freitagabend. Der neue Sendeplatz am Freitag um 22:45 Uhr bietet uns die Chance, aktueller und relevanter zu werden. Im Zuge der Neuausrichtung wollen wir auch das Studio neugestalten und mit anderen Farben versehen.

Bleibt der "kicker" als Partner denn weiterhin an Bord?

Wir sind im intensiven Austausch mit den Kollegen und wollen die Zusammenarbeit gerne fortsetzen. Mit einem renommierten Haus wie dem kicker zu arbeiten hat uns viel Freude bereitet und unseren Appetit auf Fußball angeregt.

Moderiert wurde die Sendung bisher von Marco Hagemann, der für Sie ja auch die Bundesliga kommentieren soll. Wie passt das nun zusammen?

Marco wird für uns an jedem Freitag im Einsatz sein - entweder als Kommentator oder Moderator. Wenn er kommentiert, dann werden wir ein weiteres Gesicht bei "#TGIM - Der Talk" im Einsatz haben, das wir demnächst präsentieren können. Auch mit Blick auf die Kommentatoren werden neben Marco Hagemann, unserer klaren Nummer eins, und Matthias Stach in nächster Zeit noch ein bis zwei Kollegen hinzukommen, die aber natürlich auf deutlich weniger Einsätze kommen werden.

"Wir haben ein sehr gutes partnerschaftliches Verhältnis zur DFL und stimmen selbstverständlich alle Schritte ab."
Gernot Bauer, Leiter Sportproduktionen bei Eurosport

Im Titel Ihrer Bundesliga-Sendungen danken Sie Gott. Braucht es auch ein wenig Gottvertrauen, damit die Zuschauer zu Ihnen finden?

Wenn man will, dann kann man das so sagen, aber wir sind guter Dinge, dass die Fans auf unser Angebot mit Jan Henkel und Matthias Sammer als starken Experten aufmerksam werden. Mit unserem Claim "Thank God It’s Matchday" wollen wir aber insbesondere die Vorfreude aller Fußballfans auf das bevorstehende Bundesliga-Wochenende und unser Freitagspiel als "Kick off" lenken.

Was sagt eigentlich die DFL dazu, dass es aktuell noch gar keinen Partner gibt, der die Bundesliga-Spiele bei Eurosport im klassischen Fernsehen verbreitet?

Wir haben ein sehr gutes partnerschaftliches Verhältnis zur DFL und stimmen selbstverständlich alle Schritte ab. Und eines ist doch klar und auch in unserem Interesse: Je mehr Menschen Zugang zu unserem Angebot haben, desto besser ist es für alle Beteiligten.

Herr Bauer, vielen Dank für das Gespräch.

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