Foto: Blue EyesHerr Husmann, Sie produzieren für ProSieben ab Januar das neue Format "Liebe isst" und springen damit ein Stück weit auf den Kochshow-Trend auf...

Wir hatten zum Thema Kochen schon immer eine hohe Affinität, weil wir damals Jamie Oliver in einer Zeit für den deutschen Fernsehmarkt entdeckt haben, zu der es in Deutschland nur ganz wenige Kochformate gab. Wir mussten dann sehr lange nach einem Sender suchen, bis sich Josef Andorfer von RTL II erbarmt hat und uns den Sendeplatz am Samstagmorgen gegeben hat. Und siehe da: Die Presse frohlockte und die Quoten stiegen auf 12 bis 15 Prozent, was für den Sender ein großer Erfolg war. Insofern ist das Thema Kochen für uns nichts Unbekanntes.


Letztendlich hat nun aber wahrscheinlich der Erfolg des "Perfekten Dinners" ProSieben dazu verleitet, „Liebe isst“ in Auftrag zu geben...

Davon gehe ich aus. Wenn Sie sich die Quotenentwicklung des "Perfekten Dinners" ansehen, haben die mit bescheidenen 5 Prozent Marktanteil angefangen und sind mittlerweile bei bis zu 18 Prozent in der Zielgruppe. Das bleibt keinem Sendergeschäftsführer verborgen, und bestimmt nicht einem Vollprofi wie Herrn Bartl. Deswegen ist die Programmierung um 19:45 Uhr – vorerst für vier Wochen - der schönste Sendeplatz, den man sich für so ein Format vorstellen kann und gleichzeitig die größte Herausforderung.

Wenn Sie den Sendeplatz ansprechen: Sie waren auch bereits als Nachrichtenredakteur tätig - und jetzt fällt ihnen praktisch die Hauptnachrichtensendung von ProSieben zum Opfer...

Wie gesagt, der Plan sind zunächst einmal vier Wochen. Läuft das Format gut, werden wir mit dem Sender überlegen wo wir es fortsetzen. Abgesehen davon: als ausgebildeter Journalist habe ich natürlich ein Herz für die gesunde Nachrichtenkultur in Deutschland. Aber das hindert mich trotzdem nicht daran, Unterhaltungsformate oder Dokutainment zu produzieren. Nicht alles muss ja immer eine tiefere Botschaft implizieren.