Foto: BlueEyesZurück zum Format: Wie wird "Liebe isst" an sich ablaufen?

Es gibt eine Single-Frau, die im Laufe einer Sendewoche vier Single-Männer kennenlernt. Jeder Mann lädt die Dame abends zu einem Drei-Gänge-Menü ein und kocht selbst in seinen eigenen vier Wänden. Nach einer Woche darf die Frau sich dann entscheiden, mit welchem der vier Männer - dem besten Koch oder dem charmantesten Gastgeber - sie ein romantisches Wochenende verbringt. Das ist dann sozusagen der Hauptgewinn. Kommentiert wird alles von einem Sprecher aus dem Off und von den Konkurrenten, die die jeweiligen Situationen humorvoll beurteilen. 


Bewerben sollten sich nur Personen ab Mitte oder Ende 20 – das ist schon fast außerhalb der von ProSieben gern als Kernzielgruppe angegeben 14- bis 29-Jährigen... 

Wenn Sie 18-Jährige ansprechen, dann haben sie ja schon höchst selten jemanden, der eine eigene Wohnung hat. Wir brauchen für diese Art der Geschichten aber die eigenen vier Wände und eine gewisse Identität der handelnden Personen. Das haben sie eben erst beginnend mit Mitte 20, da haben sie dann etwas reifere Persönlichkeiten. 

Wenn man sich die jüngere Vergangenheit anschaut fällt auf, dass derzeit bei deutschen Eigenproduktionen kaum noch Serien, sondern überwiegend Dokusoaps erfolgreich sind – ein Bereich, in dem auch Sie sehr stark tätig sind. Wie erklären Sie sich das? 

Warum was zu welchem Zeitpunkt erfolgreich ist, ist manchmal schwer erklärbar und noch schwerer zu planen. Aber es gab in der Vergangenheit immer wieder eine Wellenbewegung zu beobachten zwischen Fiction-Erfolgen und Non-Fiction-Erfolgen. Das hängt sicher auch von der Affinität der Zuschauer des einzelnen Senders und vom Timeslot ab. Ich hätte beispielsweise nicht erwartet, dass „We are Family“bei ProSieben zur Mittagszeit dermaßen erfolgreich sein könnte. Da hat man eine große Fangemeinde an Zuschauern gefunden und für die Sender kommt dann natürlich positiv hinzu, dass Dokutainment nicht so teuer herzustellen ist wie fiktionale Ware.