
(lacht) So kann man es formulieren.
Und in welcher Liga spielt dann aus Ihrer Sicht n-tv?
In der Bundesliga natürlich, allerdings in der unteren Tabellenhälfte.
In wenigen Jahren hat N24 die Marktführerschaft übernommen und schreibt inzwischen schwarze Zahlen. Was haben Sie richtig gemacht bzw. was hat n-tv falsch gemacht?
Wenn man als Zweiter in den Markt geht, muss man sich vorher sehr genau überlegen, wie man seine Ziele erreichen kann. Der Werbemarkt für Nachrichtensender ist in Deutschland begrenzt. Wir führen also einen Verdrängungswettbewerb gegen n-tv. Aus diesem Grund sah unser Geschäftsmodell von Anfang an zwei Erlösquellen vor: Zum einen musste sich der Sender im Markt behaupten, etablieren und wachsen und so Werbeeinnahmen generieren. Zum anderen produzieren wir die Nachrichtenformate für die anderen Sender der Gruppe. Weltweit gibt es meines Wissens keinen Nachrichtensender, der sich nur über Werbeeinnahmen refinanzieren kann. Selbst große US-Sender wie CNN oder Fox News sind zusätzlich auf Cable Fees, Kabelgebühren, angewiesen. Heute wissen wir, dass sich unser Geschäftsmodell bewährt hat. Voraussetzung dafür war allerdings, dass sich N24 auch programmlich etabliert und gegen den Wettbewerber durchgesetzt hat.
Noch einmal kurz zurück zum Finanziellen. Wie lief 2006?
Wir sind in diesem Jahr bei den Werbeerlösen prozentual erneut zweistellig gewachsen. Wirtschaftlich gesehen war 2006 für N24 ein hervorragendes Jahr.
Kommen wir zum Inhaltlichen. Wie lautet Ihr Urteil zum Nachrichtenjahr 2006?
Das Jahr 2005 war ein außergewöhnlich ereignisreiches Jahr. Das fing mit dem Tsunami an, dann kam der Tod des Papstes und die Wahl des Nachfolgers, Terroranschläge in London und vorgezogene Bundestagswahlen – im direkten Vergleich musste das Jahr 2006 durchschnittlicher ausfallen als das Vorjahr. Eine Ausnahme bildete allerdings die Fußball-WM, von der wir auch ohne Lizenzrechte profitieren konnten.