"Für das Character Licensing von TV-Serien im Kinderbereich sind nach wie vor die inhaltsnahen Kategorien wie Kiosk-Magazine, Bücher und auch Home-Entertainment-Produkte von großer Bedeutung ebenso wie Spielzeuge und Spiele. Darüber hinaus können unter bestimmten Voraussetzungen textile Produkte interessante Umsätze generieren", sagt Ingo Nommensen, Marketingdirektor von Super RTL. Ähnlich sieht es Matthias Heinze, Commercial Director, Germany, Austria & Switzerland bei Turner Broadcasting System - allerdings mit Differenzierungen. "Bei einem klassischen Lizenzthema sind Spielwaren und Publishing meist der erste Schritt. Danach kommen Produktgruppen wie Textilien und DVD (meist nach der ersten TV-Ausstrahlung)." Anders hingegen sehe es bei Vorschul-Programmmarken aus. "Bei einem Thema wie zum Beispiel unserer Vorschulmarke 'LazyTown' hingegen, bei der es um Bewegung und gesunde Ernährung geht, liegt der Fokus ganz klar auf Events und Promotions, die das Thema für Kinder erlebbar machen", so Heinze.



Bei Viacom mit seiner Kindermarke Nickelodeon hält man Zeitschriften längst nicht mehr für so wichtig. "Die drei größten Kategorien stellen Toys, Apparel und Home Entertainment dar. Publishing folgt erst auf Platz 4", heißt es dort. Welche Aufgabe erfüllt Merchandising eigentlich aus Sicht des jungen Fans? "Handlungsstränge vertiefend lesen, Spielzeug um Szenen nachzuspielen und Home Entertainment, um sich inhaltlich mit dem Thema stärker auseinanderzusetzen. Das klassische Fan Merchandise setzt erst etwas später ein als die Toys und die vertiefenden medialen Produkte, aber es stellt aufgrund der deutschen Handelslandschaft ebenfalls eine sehr bedeutende und große Kategorie dar."

In einem Punkt sind sich aber die kommerziellen Kinderfernseh-Anbieter wenig überraschend einig: Fernsehen bleibt, auch in Zeiten von im Netz entstehenden Kindermarken, wichtigster Motor für das Geschäft. Bei Nick heißt es dazu: "Obwohl es momentan einen Trend zu Merchandising aus interaktiven Spielen gibt, kann man auf internationaler Ebene sehen, dass weltweite Lizenzthemen oder Marken nach wie vor in erster Linie durch das Fernsehen ihre Größe finden. Fernsehen bedeutet Reichweite und Bekanntheit und das relativ schnell." Auch Matthias Heinze pflichtet dem bei: "TV ist und bleibt Dreh- und Angelpunkt für den Markenaufbau – auch im Lizenzbereich." Und Super RTL-Mann Ingo Nommensen sagt: "Fernsehen ist nach wie vor ein unverzichtbarer Bestandteil in der Freizeit der Kinder und bleibt damit ein wichtiges Medium als trigger für Merchandising oder zur weiteren inhaltlichen Aufladung bestehender Marken, wie z.B. LEGO."