Denkt man an deutsche TV-Exportschlager, dann dürfte dieses Format wahrscheinlich nicht jedem zuerst in den Sinn kommen: "Mein Mann kann". Doch seit die von Redseven Entertainment entwickelte Show 2010 erstmals in Sat.1 zu sehen war, hat sich "My Man Can", wie das Format international beworben wird, erstaunlich gut verkauft - noch dazu zu einem sehr frühen Zeitpunkt nach China, was nicht allzu vielen deutschen TV-Ideen gelingt.

Inzwischen hat Red Arrow Studios International das Format in mehr als 30 Länder verkauft, darunter die Ukraine, Litauen, Frankreich und Südafrika. Darüber hinaus wurde "Mein Mann kann" Jahren zudem auch nach Vietnam, Kambodscha und gleich mehrfach nach Lateinamerika gebracht, unter anderem nach Brasilien, Mexiko, Kolumbien und Peru, wobei die Sendung bislang noch nicht überall ausgestrahlt wurde, wie es auf DWDL.de-Nachfrage heißt. Verschiedene Länder haben nach Angaben von Red Arrow das Format außerdem optioniert, sodass der internationale Siegeszug sicher noch weitergehen wird.

Doch warum begeistert "Mein Mann kann" die internationalen TV-Verantwortlichen so sehr wie kaum ein anderes deutsches Format? Gut möglich, dass das simple Konzept ausschlaggebend war für den Erfolg. In mehreren Runden zocken vier Paare um den Sieg. Die Partnerinnen sitzen dabei am Pokertisch und überbieten sich, bis die letzte Gegnerin aussteigt. Schließlich muss der Mann beweisen, dass seine bessere Hälfte ihn richtig einschätzen konnte und die Aufgabe absolvieren. Ist er erfolgreich, wandert der Pott auf das Konto des spielenden Pärchens. Scheitert er an der Aufgabe, werden die Punkte unter den drei anderen Teams aufgeteilt.

Während die Original-Version in Sat.1 einst optisch sehr stark an die Poker-Szenerie angelehnt war und mit einem grün überzogenem Pokertisch im Zentrum des Studios für einen Wiedererkennungswert sorgte, zeigt der Blick ins Ausland, dass die Formatbibel offenkundig nicht ganz so streng ist. So dominieren in der griechischen Version die Farben rot und blau und die Adaption des dänischen Fernsehens kommt im knalligen Orange daher. Anstelle klassischer Jetons, wie sie sogar im Logo von "Mein Mann kann" vorkommen, spielen die Frauen dort zudem mit simplen Karten.

Mein Mann kann in Dänemark © SBS Deutlich mehr Farbe in Spiel: Die dänische Version von "Mein Mann kann".

Ins Auge fallen auch die unterschiedlichen Längen: Schon zum Start vor mehr als zehn Jahren setzte Sat.1 auf gut zweistündige Ausgaben. Die Dänen wiederum haben sich in der Vergangenheit dazu entschieden, die Show zu einem kompakten Einstünder zu machen - dementsprechend kommt die dortige Version mit deutlich weniger Spielrunden aus, was den Unterhaltungswert aber keinesfalls schmälert, zumal es die Aufgaben durchaus in sich haben. In einer von ihnen ließ sich ein Mann ganze acht Ohrringe piercen, was bei ihm sichtlich Unwohlsein auslöste.

Aller kleinen Unterschiede zum Trotz eint die jeweiligen Versionen jedoch, dass die Männer während der Show in Glaskisten auf der Bühne sitzen. Dort müssen sie ruhig abwarten, während ihre Frauen am Spieltisch um ihre Einsätze pokern. Und das wird auch am kommenden Montag der Fall sein, wenn "Mein Mann kann" seine vermutlich kürzeste Reise antreten wird - nämlich zurück zu Sat.1, wo das Format nach neun Jahren Pause erneut in einer Promi-Version an den Start gehen wird; optisch an das Hier und Jetzt angepasst, aber im Kern an die früheren Ausgaben angelehnt.

Dass es selbst für einen internationalen Hit wie "Mein Mann kann" keine Erfolgsgarantie gibt, zeigt abschließend der Blick nach Großbritannien, wo im Jahr 2013 eine Staffel mit sechs 75-minütigen Ausgaben produziert worden ist. Zu sehen bekamen die Zuschauerinnen und Zuschauer auf der Insel davon jedoch nicht allzu viel: Zur Ausstrahlung aller Episoden kam es bis heute nicht. Aber wer weiß: Vielleicht findet auch in Großbritannien noch einmal ein Sender Gefallen an den munteren Paarspielen