
Auf der Tagung, zu der das ZDF traditionell im Frühjahr auf den Lerchenberg lädt, ging es erstaunlich harmonisch zu. Im Mittelpunkt stand die Frage nach Cash-Cow und Public Value, also jenem gesellschaftlichen Mehrwert, der neuen Medienangeboten der öffentlich-rechtlichen Sender wie ein Etikett angeheftet werden soll, damit man die so geadelten Inhalte auch im Internet verbreiten darf, ohne den Vorwurf von Gebührenmissbrauch oder grenzenloser Expansion zu befürchten.
Vieles blieb unwidersprochen bei diesen Mainzer Tagen. Public Value - also öffentlicher Mehrwert - da sind alle dafür. Übernommen wurde der Begriff von der BBC. In Großbritannien gibt es auch klare Kriterien, wie eben dieser Wert bemessen werden kann. In Deutschland gibt es die noch nicht und auch wenn es verschiedenste Definitionen gibt, so kann keine wirklich überzeugen. Der eigens aus England eingeflogene Tim Weber von der BBC kann das System erklären, in der sich anschließenden Diskussion muss Tagungsmoderator Michael Opoczynski jedoch feststellen: Auf Deutschland übertragen lassen sich die Kriterien und vor allem deren Kontrollorgane nicht.
"Public Value ist, wenn das läuft, was ich gerne sehe", bringt Medienjournalist Stefan Niggemeier, die Diskussion aus Konsumentensicht in einem Vortrag auf Punkt. Fast scheint es in der sich anschließenden Diskussion, in der sich Degeto-Chef Jörn Klamroth und ZDF-Fernsehspiel-Chef Hans Jahnke den Fragen von Bernd Gäbler stellen, als stünde durch die neue Diskussion über gesellschaftlichen Mehrwert nicht die Ausweitung der Marken von ARD und ZDF im Internet auf der Agenda, sondern das gesamte Programm selbst. Man spricht über die Verjüngung von Serien wie "Der Alte" und warum Sendungen wie die zuckersüßen Unterhaltungsfilme am Freitag-Abend im Ersten gutes und wichtiges Programm mit gesellschaftlichem Mehrwert sind. Doch wie sich der bemisst, bleibt weiterhin unklar.
Unstrittig soll auch sein, dass "Wetten dass...?" noch immer von hohem gesellschaftlichem Wert sei, weil diese Sendung es immer noch als einzige schaffe, mehr als 10 Millionen Menschen vor dem Fernseher zu versammeln, wie ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut (Bild) abermals erklärte. Da interessiert es nur am Rande, dass Mercedes Bunz, Chefredakteurin von "tagesspiegel.de" und ausgewiesene Kennerin der aktuellen Kommunikationslandschaft sagt, sie wolle gar nicht mehr vor dem Fernseher versammelt werden und eine Kluft zwischen den Generationen beklagt. Unwidersprochen und leider auch unerwidert bleibt ihre Anregung, sich mehr auf ältere Zielgruppen zu konzentrieren, weil man die jungen ohnehin bereits verloren habe.
Es waren friedliche Mainzer Tage der Fernsehkritik. Vor allem wohl, weil das öffentlich-rechtliche Fernsehen derzeit stark mit sich selbst beschäftigt ist, um seine Identiät im Netz zu finden - die gewünschte und die gesellschaftlich zugebilligte. Ist sie erst einmal bestimmt, soll sie schließlich auch noch in ein mehrheitsfähiges Konzept gegossen werden, das Politk und Privatwirtschaft milde stimmt und zudem auch noch durch Alltagstauglichkeit überzeugt. Für ARD und ZDF geht es aus eigener Sicht dann doch um nicht weniger als die Existenz. Denn "wer nicht im Netz ist, hat keine Zukunft", sagte Intendant Markus Schächter zur Eröffnung am Montag.
"Public Value ist, wenn das läuft, was ich gerne sehe", bringt Medienjournalist Stefan Niggemeier, die Diskussion aus Konsumentensicht in einem Vortrag auf Punkt. Fast scheint es in der sich anschließenden Diskussion, in der sich Degeto-Chef Jörn Klamroth und ZDF-Fernsehspiel-Chef Hans Jahnke den Fragen von Bernd Gäbler stellen, als stünde durch die neue Diskussion über gesellschaftlichen Mehrwert nicht die Ausweitung der Marken von ARD und ZDF im Internet auf der Agenda, sondern das gesamte Programm selbst. Man spricht über die Verjüngung von Serien wie "Der Alte" und warum Sendungen wie die zuckersüßen Unterhaltungsfilme am Freitag-Abend im Ersten gutes und wichtiges Programm mit gesellschaftlichem Mehrwert sind. Doch wie sich der bemisst, bleibt weiterhin unklar.

Es waren friedliche Mainzer Tage der Fernsehkritik. Vor allem wohl, weil das öffentlich-rechtliche Fernsehen derzeit stark mit sich selbst beschäftigt ist, um seine Identiät im Netz zu finden - die gewünschte und die gesellschaftlich zugebilligte. Ist sie erst einmal bestimmt, soll sie schließlich auch noch in ein mehrheitsfähiges Konzept gegossen werden, das Politk und Privatwirtschaft milde stimmt und zudem auch noch durch Alltagstauglichkeit überzeugt. Für ARD und ZDF geht es aus eigener Sicht dann doch um nicht weniger als die Existenz. Denn "wer nicht im Netz ist, hat keine Zukunft", sagte Intendant Markus Schächter zur Eröffnung am Montag.