TV Weekly© DWDL.de
An neuen Titeln aus dem Hause Klambt mangelte es in den vergangenen Jahren nicht. Mit "in", "OK!" und "Grazia" hat sich der mittelständische Verlag im Bereich der Yellow Press breit aufgestellt - von günstig bis teuer, von deutsch bis international. Dennoch mangelt es nicht an Experimentierfreude. Seit dieser Woche liegt einer Teilauflage der "OK!", dem selbsternannten "Exklusiv-Magazin der Stars" eine 56-seitige TV-Zeitschrift bei. "TV Weekly" heißt die Beilage. Der Doppelpack wird für 1,99 Euro verkauft - regulär kostet die "OK!" 1,90 Euro.

"TV Weekly" umfasst neben der Programmübersicht lediglich einen zehnseitigen Rätselteil sowie eine Doppelseite zu Beginn mit Storys über "Popstars" und Rachs Restaurantschule". Die Beilage ist abgesehen von einer einseitigen Eigenwerbung des Verlages werbefrei. Und hier beginnt das Rätsel über die Perspektive dieser optisch sehr einfach wirkenden TV-Beilage. Denn auch wenn der Programmteil - interessanterweise mit drei Sky-Sendern und manchem Digitalkanal - angenehm unaufgeregt und damit sehr übersichtlich wirkt, so dürfte sich ein solcher Titel eigenständig kaum vertreiben lassen.

 

 

Doch auch als Beilage kann es sich nicht rechnen ohne Anzeigenkunden. Und inhaltlich hält sich der Mehrwert ebenfalls in Grenzen. Das ist besonders schade, weil Klambt vor wenigen Jahren mit dem schnell wieder eingestellten Titel "Stars on TV" schon einmal bewiesen hat, wie ein auf TV-Prominenz fokussierter Yellow-Titel aussehen könnte. Kombiniert mit einem vollständigen TV-Programm wäre so ein Experiment noch einmal höchst interessant. Doch so wie "Stars on TV" damals der Programmteil fehlte, fehlt "TV Weekly" ein nennenswerter redaktioneller Teil.

Wie lange also das Versprechen vom Cover des Doppelpacks - "Jetzt jede Woche mit Extra-Heft" - tatsächlich eingehalten wird, bleibt abzuwarten. Im Grunde aber löst die "OK!" mit diesem Experiment nur das Markenversprechen der Schwestertitel aus Großbritannien und den USA ein - dort werden in schöner Regelmäßigkeit auch diverse Beilagen und Heft-in-Heft-Konzepte getestet.