TV-Zeitschriften: Wer bietet den besten Überblick?

Wöchentliche Programmzeitschriften

Die teuerste unter den wöchentlichen Programmzeitschriften ist die "Hörzu" - sie kostet seit der vergangenen Woche 1,70 Euro und damit zehn Cent mehr als "TV Hören und Sehen" und "Gong". Doch bezogen auf den Programmteil bietet das Springer-Heft die mit Abstand übersichtlichsten Informationen: Auf gleich zehn Seiten pro Tag wird das Programm von 58 Sendern abgebildet - so viel Platz räumt keine wöchentliche Zeitschrift dem Programmteil ein. Insgesamt 24 Sender bekommen eine Spalte, die sich über die komplette Seite erstreckt. Das ist der mit Abstand beste Wert aller Programmzeitschriften und ein klares Kaufargument für die überarbeitete "Hörzu".

Wer das Programm von Sendern wie RTL Nitro und Sixx ganz ausführlich haben möchte, sollte also zur "Hörzu" greifen. Das ist auch den zehn Cent höheren Preis im Vergleich zur "TV Hören und Sehen" wert. Auch der Gong bietet seinen Lesern täglich auf zehn Seiten Programm - im Gegensatz zur "Hörzu" bekommen hier jedoch sieben große Sender gleich zwei Seiten spendiert: eine für das Tages- und eine für das Abendprogramm. Ob das wirklich sinnvoll ist, darf allerdings bezweifelt werden, schließlich ist das Tagesprogramm insbesondere unter der Woche zumeist identisch. Tut es tatsächlich Not, detaillierte Informationen zu Formaten wie "Verdachtsfälle" oder so manchen zu Kochshwos zu erhalten? Einzig für Soap-Fans könnte sich dieser Zusatz lohnen.

Einen echten Mehrwert bietet diese detaillierte Aufschlüsselung meist aber nicht. Im Bereich der Digitalsender bietet der "Gong" zudem eine sehr schwammige Darstellung, weil hier die Digitalkanäle von ARD und ZDF mit zwei Sky-Sendern vermischt werden. Wer nicht ganz so viel Geld ausgeben will, findet mit "Funkuhr", "Fernsehwoche", "Bildwoche" und "Auf einen Blick" für jeweils 1,10 Euro günstigere Alternativen. Die "Bildwoche" bietet hierbei mit 54 Sendern ähnlich viele Kanäle wie "Hörzu" und "TV Hören und Sehen" - ein durchaus ordentlicher Überblick, wenngleich alles auf sechs Seiten pro Tagen mitunter etwas gequetscht wirkt.

Die "Funkuhr" beschränkt sich sogar auf nicht mal fünfeinhalb Seiten pro Tag, weil ein täglicher Radio-Überblick nicht fehlen darf. Programmtipps sucht man hier zudem vergebens, ähnlich wie bei der "Bildwoche". Den bietet dafür die "Fernsehwoche", die noch dazu mit speziellen Liebesfilm-Tipps im Programm einen netten Zusatz zur Ausrichtug aus Frauenprogrammzeitschrift gefunden hat. Enttäuschend fällt hingegen der Programmteil bei "Auf einen Blick" aus. Dort finden sich gerade mal 40 Sender und nicht mal ein kompakter Überblick über die Programmtipps des Tages - das Heft ist also eher Frauenheft als Programmzeitschrift und daher für Fernseh-Fans kaum zu empfehlen.

Wem diese geringe Sender-Anzahl reicht, der kann das auch für deutlich weniger Geld haben, beispielsweise in der "TV neu", die nur 79 Cent kostet. Bei diesem Springer-Heft handelt es sich quasi um einen Mini-Ableger der "TV Digital" - nur eben ohne den ausführlichen Pay-TV-Teil. Zwar beschränkt sich die Zeitschrift auf nur vier Seiten Programm pro Tag, doch gemeinsam mit dem Programmtipp-Teil ist das durchaus übersichtlich. Ähnliche Infos, dafür aber auf sechs Seiten, bietet die "TV klar" - eher enttäuschend ist dagegen das Angebot von "TV Guide". Dort gibt es ähnlich viele Sender, allerdings werden hier zehn Cent mehr verlangt. Dafür, dass es nicht mal eine ausführliche Doppelseite mit Programmtipps des Tages gibt, muss "TV Guide" im direkten Vergleich mit den preiswerten Wochen-Heften Abzüge hinnehmen.

Fazit: Unter den 14-täglichen Programmzeitschriften weiß die hochpreisige "TV Spielfilm" insbesondere dank ausführlicher Film-Informationen zu begeistern - wer es etwas preiswerter mag, findet in der "tv14" einen schönen Überblick, ohne jedoch gute Informationen zu Bezahlsendern zu erhalten. Bei den günstigen wöchentlichen Zeitschriften stimmt bei der "TV klar" das Preis-Leistungs-Verhältnis. Den schönsten Überblick unter den wöchentlichen Zeitschriften liefert jedoch die "Hörzu", weil auch neue Sender viel Platz erhalten. Pay-TV-Zuschauer bleiben aber dennoch weitgehend auf der Strecke und sollten zu den XXL-Ausgaben greifen.