Das sind die besten Zeitschriften Deutschlands

Logo: LeadAcademyDie jährliche Umfrage der LeadAcademy für Mediendesign und Medienmarketing zur Ermittlung der 100 besten deutschen Zeitschriften hat in diesem Jahr einige große Überraschungen ergeben. Auch wenn an der Spitze zum sechsten Mal in Folge der „Spiegel“ steht: Es gibt große Gewinner und Verlierer bei der Umfrage, die als Entscheidungsfindung für die Preisverleihung am 09. März  in Hamburg gilt.

Direkt auf Platz 6 landete der Shooting-Star des Jahres: Newcomer: „Cicero“, das Magazin für Politik und Kultur aus dem deutschen Ringier-Verlag, schaffte es im ersten Jahr seines Erscheinens sofort auf diese Spitzenposition und damit unter die Top 10 der von 1.428 Umfrage-Teilnehmern ermitteln Rangliste.

Rückschläge für Lifestyle-Titel

Zurückgefallen sind hingegen zwei Lifestyle-Titel, die noch im vergangenen Jahr unter den ersten zehn rangierten: „GQ“ aus dem Hause Condé Nast kam nur auf Platz elf (im Vorjahr siebter), der „Feinschmecker“ aus dem Jahreszeiten Verlag rutschte sogar vom sechsten auf den zwölften Rang ab.

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Einen ähnlich dramatischen Absturz hatte bei den Top-Titeln nur noch die „Bunte“ zu verzeichnen. Da die Top-100-Umfrage der LeadAcademy in der Vergangenheit durchaus als wichtiger Gradmesser für den Imagewert deutscher Zeitschriften galt, läßt dieses Ergebnis auf eine Trendwende bei den „People“-Magazinen schließen: Erstmals kann „Gala“ die „Bunte“ im Urteil der Top-Entscheider klar abhängen.

Für weitere Überraschungen sorgten auch die anderen Newcomern wie „Neon“, das junge Magazin vom Stern oder die Independent-Kunstzeitschrift „Monopol“ von Generation Golf-Autor Florian Illies mit guten Platzierungen innerhalb der Rangliste.

Triviales weicht dem Ernsthaften

Nach Ansicht der LeadAcademy für Mediendesign lassen die Ergebnisse der Top-100-Umfrage einen eindeutigen Trend erkennen: „Ernsthafte, journalistische Titel gehen rauf, reine Bilder- und Lifestyle-Blätter gehen runter“, sagt Markus Peichl, der Vorsitzende der LeadAcademy. 

„Das Kontemplative, Ruhige und Ernsthafte hat den Markt nicht nur erreicht, es wird dort auch wahrgenommen. Journalistische Tugenden entwickeln plötzlich zeitgemäßen, medialen Appeal. Ein fundierter Text und ein klares, aussagekräftiges Bild erzielen offenbar wieder ihre Wirkung und bilden ein Gegengewicht zu den vielen Service-, Infokästchen- und Häppchen-Blättern, zu den bunten Agenturfoto- und Text-Sampling-Zeitschriften.“

Top 100-Umfrage als Entscheidungsfindung

Peichl fordert einen zweiten Blick für Nischen-Magazine, die zunächst gar nicht so anspruchsvoll aussehen wie sie sind: „Das Angebot der traditionellen Blätter wird zunehmend als wirr, unüberschaubar, chaotisch und oberflächlich empfunden. Da halten sich die Leser immer häufiger an ruhigen, vermeintlich ernsthaften und journalistischen Titeln fest – auch wenn diese auf den zweiten Blick manchmal gar nicht so tiefgehend sind, wie sie wirken.“

Die Top-100-Umfrage diente auch in diesem Jahr zur Vorbereitung der Entscheidungsfindung für die Vergabe der LeadAwards. Sie fand 2005 zum elften Mal statt. Alle Zeitschriften, die es in die Top-100-Liste schaffen, werden von der LeadAwards-Fachjury beurteilt und bei der Preisvergabe berücksichtigt. Die Verleihung der LeadAwards 2005 findet am 9. März 2005 in den Hamburger Deichtorhallen statt.