An diesem Samstag wird es ernst für Charlotte Maihoff. Um 18:45 Uhr wird die gebürtige Saarländerin erstmals die RTL-Zuschauer begüßen und durch die Hauptnachrichtensendung des Kölner Privatsenders führen. Gut möglich, dass ihr Herz dann ein wenig schneller schlagen wird als üblich, denn bislang sendete sie meist vor kleinem Kreis. Sie kommt vom SR und war mehr als drei Jahre lang war Maihoff Mitglied im Moderations-Team des öffentlich-rechtlichen Info-Senders Tagesschau 24, zeitweise durfte sie auch das "Nachtmagazin" im Ersten präsentieren.

Es ist ein nicht alltäglicher Seitenwechsel, doch auch Sat.1 und ProSieben setzen in ihren Nachrichten mit Marc Bator und Laura Dünnwald auf ehemaliges "Tagesschau"-Personal. Die Arbeitsweise sei bei "RTL aktuell" jedoch eine ganz andere als bei einem Nachrichtenkanal wie Tagesschau 24, sagt Maihoff vor ihrer Premiere im Gespräch mit DWDL.de. "Dort geht es um eine schnelle Taktung der News, die sofort On Air gehen. Eine große Abendsendung wie 'RTL aktuell' dagegen ist eine fertige, in sich geschlossene Sendung, die noch einmal einen einordnenden Blick auf die Themen wirft."

Und freilich sei die Sprache etwas lebedinger und weniger offiziell als bei der "Tagesschau". Das war's dann aus Maihoffs Sicht aber auch schon mit den großen Unterschieden. "Es geht hier wie da darum, die Zuschauer bestmöglich zu informieren", betont sie. Anders als zuletzt wird die 35-Jährige fortan allerdings gewiss etwas stärker im Fokus stehen - kein Wunder, ist sie doch eine von zwei Vertretungen des langjährigen Hauptmoderators Peter Kloeppel, der der Sendung bereits seit mehr als 25 Jahren ein Gesicht gibt. Mit ihm hat Maihoff übrigens gemein, an der Henri-Nannen-Schule in Hamburg ausgebildet zu sein.

Charlotte Maihoff© MG RTL D

Angesprochen auf Vorbilder, lobt sie Kloeppel pflichtgemäß für dessen Berichterstattung am 11. September 2001. "Das war ein großer Moment des TV-Nachrichtenjournalismus", sagt Maihoff. "Aber ich finde, gerade bei den Informationssendungen lohnt sich auch der Blick auf die, die nicht zwingend einen großen Namen haben, aber eben auch täglich einen guten Job machen. Vor den Korrespondentenkollegen habe ich großen Respekt - sie liefern uns die Informationen über ihre Berichtsgebiete mit Reportagen und Schalten - manchmal in großer Taktung unter sehr schwierigen Bedingungen."

Nun darf man gespannt sein, wie schnell die RTL-Zuschauer den Neuzugang annehmen werden. Neben "Nachtjournal"-Moderator Maik Meuser ist Maihoff nun quasi Teil von Kloeppels Schattenkabinett, schließlich ist es erklärtes Ziel des Senders, neue Gesichter in seinen lange laufenden Formaten zu etablieren. Sie wird den Anchor künftig anstelle von Annett Möller, die es in die Unterhaltung drängt, im Wechsel mit Meuser vertreten und - wie jetzt - auch am Wochenende für die Hauptnachrichten des Privatsenders vor der Kamera stehen.