Wohl keinem anderen Daytime-Programm sieht man derzeit so gut an, dass es unter Corona-Bedingungen produziert worden ist wie dem Programm von Vox. Da wird nachmittags bei "Shopping Queen" munter mit Plastikvisier eingekauft und abends zwischen Plexiglasscheiben das "perfekte Dinner" serviert - und ab sofort findet dazwischen auch das Dating unter veränderten Voraussetzungen statt.

Von diesem Montag an strahlt Vox die ersten Folgen von "First Dates" aus, die nach der unfreiwilligen Drehpause prodziert worden sind. Die Macher der Kuppelshow, hinter der die Produktionsfirma Warner Bros. steht, hatten es mit einer besonderen Herausforderungen zu tun, immerhin geht es bei einem Format, in dessen Mittelpunkt die Liebe steht, auch um das Herstellen von Nähe. Diese herzustellen, ist gar nicht zu einfach - erst recht, wenn die Dates in einer Restaurant-Atmosphäre stattfinden.

Katja Rieger © MG RTL D / Stefan Gregorowius Katja Rieger
Drei Monate haben die Dreharbeiten für "First Dates" pausiert, ehe die Produktion Mitte Juni wieder hochgefahren wurde - "unter hohen Sicherheits- und Hygieneauflagen", wie Katja Rieger (Foto), die Leiterin der Programmentwicklung und Executive Producerin bei Vox, gegenüber DWDL.de betont. Bis es losgehen konnte, fand die Arbeit an dem Format seit Ende März zu 80 Prozent aus dem Homeoffice statt. "Es ist eine hohe Wachsamkeit bei allen Gewerken an der Tagesordnung. Diese sind auch weitestgehend und bis auf Weiteres strikt voneinander getrennt."

Ansonsten erinnert bei "First Dates" fortan vieles an einen Restaurantbesuch, wie man ihn aus Corona-Zeiten kennt. So tragen die Gäste bis zum Eintreffen im Restaurant eine Maske und werden schließlich von Roland Trettl in Empfang genommen - ohne Händeschütteln und mit großzügigem Abstand. "Das Servicepersonal trägt wie in jedem Restaurant während der Bedienung unserer Gäste einen Mundschutz und serviert das Essen außerdem unter einer Glosche", erzählt Rieger.

Eine andere Anmutung haben auch die Aufzeichnungen der O-Töne, bei denen Vox neuerdings Remotekameras einsetzt, die aus einem Nebenraum gesteuert werden. Eine Plexiglasscheibe zwischen Realisator und Gast soll für zusätzliche Sicherheit sorgen. "Um den Workflow im Casting, der Produktion, im Schnitt sowie am Set zu sichern, brauchte es ein hohes Maß an vorhergehender Organisation", sagt Rieger im Gespräch mit DWDL.de mit Blick auf die Anfangszeit. "Inzwischen ist diese Arbeitsweise schon fast zur neuen Normalität geworden."

"Corona so gut es geht heraushalten"

Doch der eigenliche Knackpunkt bleibt die Begegnung der beiden Singles. "Uns ist es sehr wichtig, dass die Singles sich möglichst unbefangen auf ihr Blind Date einlassen können und das Thema Corona für die Dauer ihres Dates in den Hintergrund rückt", erzählt die Leiterin der Vox-Programmentwicklung, wohl wissend, dass dies in diesen Zeiten nicht vollends möglich ist. Wer sich auf die Show einlässt, muss im Vorfeld des Drehs versichern, weder mit Covid-19 vorbelastet noch mit Covid-19-Patienten in Kontakt gewesen zu sein. Wer zur Risikogruppe zählt, darf aktuell ebenfalls nicht mitmachen. "Am Ende darf aber selbstverständlich jeder Gast selbst entscheiden, wie viel Nähe er während seines Dates zulassen möchte", so Rieger. 

Doch wie viel Corona darf man Formaten wie "First Dates" ansehen, immerhin schalten viele Zuschauer ein, um explizit von der Realität abgelenkt zu werden. "Das Ziel ist es, Corona und die sichtbaren Folgen so gut es geht aus der Sendung herauszuhalten, da wir davon überzeugt sind, dass 'First Dates' auch von einer spürbaren Wohlfühl-Atmosphäre und der richtigen romantischen Stimmung lebt", sagt Katja Rieger. "Da wären sichtbare Distanz, Plexiglasscheiben und Masken im Bild kontraproduktiv." Daher wird im Schnitt darauf geachtet, dass die sichtbaren Maßnahmen nach Möglichkeit "umschnitten" werden, wie sie es nennt.

Die Datingshow bildet im Vergleich zu anderen Vox-Shows im Tagesprogramm eine Ausnahme. Rieger: "In anderen Formaten, bei denen es weniger um Flirten und den intimeren Kontakt geht, kann man das beim Zuschauen eher verzeihen. Aber wie auch unsere Gäste ihr Date im 'First Dates'-Restaurant sollen unsere Zuschauer die Sendung so 'Corona-unbelastet' wie möglich genießen können. Die ersten Erfahrungen im Sendungsbau zeigen, dass diese Vorgehensweise auch zufriedenstellend funktioniert."

Vox zeigt "First Dates - Ein Tisch für zwei" montags bis freitags um 18:00 Uhr