Beauty & The Nerd - Finale © ProSieben/Kay Kirchwitz/Arne Weychardt/istock
"Beauty & The Nerd" (ProSieben) 2 Sonnen

Etwas überraschend war es schon, dass ProSieben in diesem Sommer "Beauty & The Nerd" neu auflegte. Denn schon vor sieben Jahren hatte sich der Sender mal an dem Format versucht und war nur ganz knapp überhaupt auf einen zweistelligen Marktanteil gekommen. Doch in diesem Jahr entwickelte sich die Reihe zu einem schönen Erfolg, der ProSieben über sechs Wochen im Schnitt 13,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen bescherte - und im Nachgang sogar noch ein Skandälchen, denn der Gewinner-Nerd war anders als behauptet weder Jungfrau noch Single. ProSieben verweigert daher nun die Auszahlung des Gewinns. Die Freude über die guten Quoten wird das beim Sender kaum trüben.

(Produktionsfirma: Endemol Shine Germany)

CashDay © ProSieben
"Cash Day" (ProSieben) 2 Wolken

Noch mehr als mit der Neuauflage von "Beauty & The Nerd" überraschte ProSieben im Juni aber damit, dass man "Die Simpsons" am Vorabend für drei Tage pausieren ließ, um es auch um 18 Uhr mal mit einer Eigenproduktion zu versuchen. Vom Mix aus Versteckter-Kamera und Überraschungs-Quiz gab es erstmal aber nur drei Folgen - und mehr dürften es wohl auch nicht werden. Nach einem soliden Start fiel der Marktanteil an den Tagen zwei und drei auf wenig mehr als sechs Prozent. Mit "Simpsons"-Wiederholungen in Dauerschleife ist da noch immer deutlich mehr drin.

(Produktionsfirma south&browse)


Pocher und Papa auf Reisen © TVNow/Banijay
"Pocher und Papa auf Reisen" (RTL) 2 Sonnen

Oliver Pocher ist das Stehaufmännchen der deutschen TV-Branche. Schon so manches Mal schien er fast weg vom Fenster - und kehrte dann doch immer wieder groß zurück. Und so präsent wie aktuell war er selten zuvor. Im Rahmen eines Exklusiv-Deals mit RTL ist er dort fast schon im Dauereinsatz - und nicht nur er, auch seine Familie muss ran. Mit Gattin Amira moderiert er eine Late-Night mit seinem Vater war er für RTL auf Reisen. Die zweiteilige Sendung geriet auch dank Papa Pocher tatsächlich ziemlich unterhaltsam und bescherte RTL im Juni freitags im Schnitt rund 14 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Gäbe es nicht Covid-19, wäre es gut möglich, dass RTL den beiden längst die nächsten Reiseunterlagen gebucht hätte.

(Produktionsfirma: Banijay Productions Germany)

Laura und der Wendler - Jetzt wird geheiratet © TVNow
"Laura & Der Wendler - Jetzt wird geheiratet" (Vox) Sonne und Wolken

Ähnlich große Präsenz auf allen Kanälen, insbesondere aber auch im RTL-Programm hatten auch Laura (damals noch) Müller und der Wendler. Und die beiden sorgten ja immer dort, wo sie auftauchten, tatsächlich nochmal für einen Quotenschub, ob im "Sommerhaus" oder bei "Let's dance", herausragend lief auch das Pocher-Wendler-Duell. Die eigene Dokusoap zu den Hochzeitsvorbereitungen zeigte aber auch Grenzen auf: Nach sehr gutem Start gab's einen kräftigen Durchhänger mit Marktanteilen unterm Senderschnitt. Mit 7,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen fuhr Vox letztlich trotzdem ganz gut. Blöd nur: Eigentlich sollte die Dokusoap zur großen Live-Hochzeit bei RTL hinführen - die dann Coronabedingt nicht stattfinden konnte. Einen Nachholtermin gibt's nach wie vor nicht.

(Produktionsfirma: RTL Studios)

Herz Schlag Show © ProSieben/Jens Hartmann
"Die! Herz! Schlag! Show!" (ProSieben) Sonne und Wolken

"Mehr ProSieben von ProSieben" hat ProSieben-Chef Rosemann ausgegeben - und der Schwerpunkt in Sachen Eigenproduktionen liegt dabei ganz klar im Show-Bereich. Für dieses Genre räumt der Sender sogar immer neue Sendeplätze frei - im Juli lief "Die! Herz! Schlag! Show!" sogar montags. Statt auf Wissen oder Geschick kam es in der Sendung für die teilnehmenden Promis darauf an, den eigenen Pulsschlag zu kontrollieren. Damit unterschied man sich von zahlreichen anderen Shows und stieß durchaus erstmal auf Aufmerksamkeit. Doch nach gutem Start rutschten die Marktanteile Stück für Stück ab, am Ende reichte es für im Schnitt genau 10 Prozent Marktanteil. Das ist solide und im Zweifel mehr, als die "Simpsons" dort sonst meist erreichten. Grund zu Jubel bestand aber noch nicht.

(Produktionsfirma: RedSeven Entertainment)

Vera Int-Veen © TVNow
"Schwiegertochter gesucht" (RTL) Sonne und Wolken

Spätestens seit das "Neo Magazin Royale mit "Verafake" die Produktionsmethoden offengelegt hatte, war das Format nur noch schwer zu rechtfertigen. Kai Sturm machte sich nach seinem Wechsel zu RTL trotzdem daran, das Format nochmal umzukrempeln und auf seriös zu trimmen. Damit einher ging auch eine Beförderung vom Vorabend in die Primetime. Mit im Schnitt knapp über 12 Prozent in der Zielgruppe 14-49 lief die neue Staffel dort okay. Doch von Erfolgen der frühen Jahre blieb man weit entfernt.

(Produktionsfirma: Warner Bros. ITVP)


Dunja Hayali © ZDF/Jule Roehr
"Dunja Hayali" (ZDF) 2 Wolken

Zwei Jahre hat das ZDF versucht, aus "Dunja Hayali" als monatliches Magazin zu etablieren - was sich als ziemlich auswegloses Unterfangen herausgestellt hat. Also ging man 2020 zur alten Taktik zurück und schickte Hayali wieder als Illners Sommer-Vertretung an den Start, so wie das Format 2015 auch seinen Anfang genommen hatte. Die gute Nachricht: So erreichte Dunja Hayali wieder mehr Zuschauer als in den letzten Jahren. Die schlechte: Mit Marktanteilen von im Schnitt 8,6 Prozent beim Gesamtpublikum und 5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen blieb die Resonanz weiter ausbaufähig.

(Produktionsfirma: B.vision Media)

Wer sieht das denn?! © ProSieben/Bernd Jaworek
"Wer sieht das denn?!" (ProSieben) 1 Wolke

Das Konzept der in Kanada entwickelten "Show-Quiz-Show": Promis sehen Show-Acts auf der Bühne und müssen anschließend Fragen dazu beantworten. ProSieben war weltweit der erste Sender, der sich an eine tatsächliche Umsetzung machte - und was dabei heraus kam, ist keine Werbung für andere Länder. Zwar ging es mit immerhin 11 Prozent Marktanteil recht verheißungsvoll los, doch viele derer, die zum Auftakt eingeschaltet hatten, waren offensichtlich nicht überzeugt. Die Quoten gingen in den beiden darauffolgenden Wochen stark zurück, die letzte Folge kam auf weniger als 7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Eine Fortsetzung ist da kaum denkbar.

(Produktionsfirma: Talpa Germany)

Unvergesslich – Unser Chor für Menschen mit Demenz © ZDF/Jan Rothstein
"Unvergesslich - Unser Chor für Menschen mit Demenz" (ZDF) 2 Wolken

"Öffentlich-rechtlich at its best" urteilten wir über diese Sendung, in der es im Kern darum geht, dass sich einige Demente gemeinsam mit Angehörigen zusammenfinden, um einen Chor zu gründen. Leider fanden sich auf dem wenig prominenten Sendeplatz am späten Dienstagabend im Schnitt nur rund eineinhalb Millionen Zuschauer, die sich auf die Sendung einlassen wollten. Mit Marktanteilen von 8,6 Prozent beim Gesamtpublikum und weniger als 5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen blieb der Demenz-Chor klar hinter dem ZDF-Normalniveau zurück. Die Sendung stand dem Sender trotzdem besser als ein weiterer Krimi.

(Produktionsfirma: Tower Productions)

Kampf der Realitystars - Schiffbruch am Traumstran © RTLzwei
"Kampf der Realitystars - Schiffbruch am Traumstrand" (RTLzwei) 3 Sonnen

Immer wenn man sich fragt, ob das Segment der Reality-Trash-Shows nicht langsam ausgereizt sein müsste, kommt doch wieder eine Promi-Verwertung daher, die für den ausstrahlenden Sender zum großen Erfolg wird. Im Frühjahr war das "Promis unter Palmen" bei Sat.1, im Sommer war es der "Kampf der Realitystars" bei RTLzwei. Größte Weiterentwicklung: Inzwischen ist nicht mehr von Stars die Rede, sondern vom passenderen "Realitystars". Da sich auch der Rest der Promi-Shows größtenteils aus diesem Pool speist, sollte das vielleicht mal Schule machen. Ob Star oder Realitystar ist dem Publikum eh egal: Im Schnitt kamen die sieben bislang ausgestrahlten Folgen auf stolze 8,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Ein toller Erfolg für RTLzwei.

(Produktionsfirma: Banijay Productions Germany)

Mütter machen Porno © Sat.1/Marvin Kochen
"Mütter machen Porno" (Sat.1) Sonne und Wolken

Nein, es ging hier nicht um die MILF-Kategorie auf den üblichen Porno-Portalen, vielmehr verfolgte "Mütter machen Porno" einen hehren Ansatz: Statt den Nachwuchs kampflos den Pornos im Internet zu überlassen, machten sich fünf Mütter daran, einen eigenen Porno zu drehen, in dem sie "normalen" Sex zeigen wollten - also das, was sie für normal halten. Angesichts des knalligen Titels hatte man sich bei Sat.1 vielleicht sogar noch etwas mehr Aufmerksamkeit erhofft, mit im Schnitt etwas über 8 Prozent lag man aber zumindest auf solidem Niveau. Der gekürzte, zensierte und kommentierte Porno kam übrigens auf 1,26 Millionen Zuschauer und in der Zielgruppe 9,4 Prozent Marktanteil.

(Produktionsfirma: RedSeven Entertainment)

Verdammt schwer - Unser Kampf gegen die Kilos © TVNOW
"Verdammt schwer! Unser Kampf gegen die Kilos" (Vox) 2 Wolken

Abspecken vor laufender Kamera gehört auch zu einem schon traditionellen TV-Genre. Auch Vox versuchte sich in der dreiteiligen Doku "Verdammt schwer" daran. Doch ohne den üblichen Wettbewerbscharakter blieb das Interesse verhalten: Von Beginn an lief es allenfalls mäßig, zuletzt lag der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen bei weniger als 5 Prozent. Für eine Fortsetzung müsste das Format wohl etwas mehr auf die Quoten-Waage bringen.

(Produktionsfirma: Filmpool Entertainment)

Mein Hund, die Kilos und ich © Sat.1
"Mein Hund, die Kilos und ich" (Sat.1) 2 Wolken

Ähnlichkeiten zwischen Hund und Herrchen sieht man häufig - und sie sind in Bezug aufs Gewicht selten auch kein Zufall. Mit "Mein Hund, die Kilos und ich" wollte sich Sat.1 gleich beiden Problemfällen abnehmen und Vier- und Zweibeiner gemeinsam beim Abnehmen mit der Kamera begleiten. Doch während der Sender mit seinem Abspeck-Wettbewerb "The Biggest Loser" seit Jahren einen etablierten Erfolg im Programm hat, kam die tierische Abspeckshow auf keinen grünen Zweig. Im Schnitt erreichten die bislang ausgestrahlten Folgen nur 5,6 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen.

(Produktionsfirma: RedSeven Entertainment)

Battle of the Bands © RTLzwei
"Battle of the Bands - Boys vs. Girls" (RTLzwei) 3 Wolken

Immer mal wieder verfällt man bei RTLzwei auf die Idee, dass sich ein Quotenerfolg wie einst zum Start des "Popstars"-Formats nochmal wiederholen lassen müsste. 2015 setzte man nochmal auf genau dieses Format - und fiel gehörig auf die Nase. 2020 sollte es "Battle of the Bands" richten, und scheiterte erneut. Schon die erste Folge holte weniger als 3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, und als die zweite Folge mit knapp über 2 Prozent Marktanteil noch hinter einer Tiervermittlung von Sat.1 Gold landete, zog RTLzwei Konsequenzen und verbannte die Sendung aus dem linearen Fernsehen.

(Produktionsfirma: Youngest Media)

Raus damit! Anika räumt dein Leben auf © TVNOW
"Raus damit! Anika räumt dein Leben auf" (RTL) 3 Wolken

Nachdem es zwischenzeitlich einen kleinen Hype um Marie Kondo bei Netflix gab, versuchte sich nun auch RTL an einem ähnlichen Format. "Raus damit! Anika räumt dein Leben auf" fiel beim Publikum aber komplett durch. Montags zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr erreichte die Sendung weniger als 1,2 Millionen Zuschauer und unter 8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Ein Glück, dass man zunächst auch nur eine Folge produziert hatte.

(Produktionsfirma: RTL Studios)

o2 Music Hall © ProSieben
"o2 Music Hall" (ProSieben) 3 Wolken

Anders als es der Name vermuten ließe, handelte es sich gar nicht um eine Dauerwerbesendung für einen Mobilfunkanbieter, sondern tatsächlich um ein redaktionell von ProSieben verantwortetes Musikformat. Den Namen zu verkaufen, mag zwar finanziell lukrativ geklungen haben, hat den Quoten aber wohl eher nicht geholfen. Doch angesichts des wirklich desaströsen Abschneidens mit im Schnitt 3,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe für die vier ausgestrahlten Sendungen, liegen die Probleme sicherlich nicht nur im Namen. Zwei Ausgaben stehen noch aus, die - man hat ja schließlich den Namen verkauft - auch noch gezeigt werden müssen. Im Herbst soll das im Schlepptau von "The Voice" geschehen, wo zumindest musikaffine Menschen vor dem Fernseher sitzen dürften, von denen dann vielleicht ein paar mehr dran bleiben.

(Produktionsfirma: RedSeven Entertainment)

112 Notruf Deutschland © Sat.1
"112 Notruf Deutschland" (Sat.1) 1 Sonne

Notärzte und Rettungssanitäter mit der Kamera zu begleiten ist kein ganz taufrisches, ausgefallenes Konzept - doch dass es beim Publikum noch immer verfangen kann, zeigte Sat.1 in diesem Sommer. Die drei Ausgaben erzielten bemerkenswert stabile Marktanteile von über 9 Prozent in der Zielgruppe, ganz gleich, gegen welches Gegenprogramm sie ran mussten. Für einen Sender wie Sat.1 ist das am Mittwochabend schon ein schöner Erfolg, der in der Mehrzahl der übrigen Wochen nicht gelingt.

(Produktionsfirma: Spiegel TV)

Promi Big Brother © Sat.1/Willi Weber
"Promi Big Brother" (Sat.1) 2 Sonnen

Nachdem "Promi Big Brother" Sat.1 in den vergangenen beiden Jahren jeweils über 16 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe beschert hatte, wollte der Sender das in diesem Jahr stärker auskosten und verlängerte die Staffel nicht nur um eine Woche, sondern zeigte zudem auch noch deutlich mehr Sendungen als sonst - fast die Hälfte nämlich - schon um 20:15 Uhr. Ob es nun an dieser Streckung lag, dass die Quoten im Vergleich zum Vorjahr sanken? Das lässt sich kaum beantworten. Klar ist zumindest, dass der Marktanteil in der Zielgruppe nur noch leicht über 13 Prozent lag - und zwar egal ob um 20:15 Uhr oder am späteren Abend. Ein großer Erfolg war die Sendung für Sat.1 damit noch immer. Ganz so überragend lief sie aber eben nicht mehr.

(Produktionsfirma: EndemolShine Germany)

Yes we camp © Kabel Eins
Yes, we camp (Kabel Eins) 1 Sonne

In diesem Jahr sind ziemlich viele Deutsche zu Campern geworden - Corona sei Dank. Kabel Eins hat das genutzt, um den Camping-Boom direkt mal mit der Kamera begleiten zu lassen. Am schwierigen Sonntagabend sorgte das für ziemlich ordentliche Quoten von im Schnitt 5,4 Prozent - und der Schnitt wäre noch deutlich höher ausgefallen, hätte man eine Folge nicht gegen das Champions-League-Finale antreten lassen. Alles in allem stehen die Zeichen also auf Fortsetzung.

(Produktionsfirma: Good Times)

I Can See Your Voice © TVNOW
I can see your voice (RTL) Sonne und Wolken

Kurz nachdem ProSieben mit "FameMaker" eine Show angekündigt hatte, in der man die Sänger zunächst nicht hört, sondern nur sieht, stellte RTL "I can see your voice" mit dem gleichen Grundgedanken vor - und brachte das Format auch deutlich schneller auf Sendung. An zwei aufeinanderfolgenden Abenden im August liefen die beiden Folgen - mit recht unspektakulären Quoten von im Schnitt etwas über 12 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Dass die zweite Ausgabe deutlich an Zugkraft verlor, ist aber eher kein gutes Zeichen.

(Produktionsfirma: Tresor TV)